Die Malaria zählt nach wie vor zu den wichtigsten Infektionskrankheiten. Eine rasche und effektive medikamentöse Therapie ist von entscheidender Bedeutung. Artemisinin-basierte Kombinationstherapien (ACTs) sind die empfohlene Erstlinien-Therapie bei unkomplizierter Malaria in allen Malaria- Endemiegebieten. Bei schwerer Malaria führt die parenterale Artesunat-Therapie zu einem Überlebensvorteil gegenüber Chinin. Insgesamt haben die Artemisinine in den letzten 15 Jahren einen entscheidenden Beitrag zur Reduktion der Malaria-bedingten Morbidität und Mortalität weltweit geleistet. Seit 2002 wird die Kombination aus Pyronaridin und Artesunat (P+A) als neue ACT klinisch getestet. In der Phase II Studie zeigte P+A eine gute Wirksamkeit, Verträglichkeit und Sicherheit. Auch in den in vitro Testungen von Plasmodium falciparum-Feldisolaten war Pyronaridin gut wirksam. Nach mehreren Phase III Studien wurde P+A 2015 behördlich zugelassen. Eine Besonderheit von P+A ist die Verfügbarkeit einer pädiatrischen non-Tablet Darreichungsform. Durch diese Darreichungsformen können Medikamenten-induziertes Erbrechen und andere unerwünschte Wirkungen bei Kindern mit Malaria reduziert werden. In Europa betrifft die Malaria Touristen und ehemalige Migranten, die zu ihren Familienangehörigen in Endemiegebiete reisen. Durch die fehlende bzw. abnehmende Semi-Immunität haben diese Patienten ein deutlich erhöhtes Risiko an einer schweren Malaria zu erkranken. Die Etablierung von i.v. Artesunat zur Therapie der schweren Malaria war in Europa ob des Fehlens eines GMP-konform produzierten Artesunat-Präparates verlangsamt. Die TropNet Studie zur schweren Malaria in Europa belegt, dass auch europäische Patienten zweifelsfrei von einer Artesunat-Therapie gegenüber Chinin profitieren. Parenterales Artesunat ist bei europäischen Patienten mit Malaria sicher und gut verträglich, führt jedoch bei einem Teil der Patienten zu verzögerten hämolytischen Reaktionen in den Wochen nach Therapie. In einer Studie mit Malaria-Patienten in Berlin wurde gezeigt, dass verzögerte hämolytischen Reaktionen in milderer Form auch bei Patienten mit unkomplizierter Malaria nach oraler ACT vorkommen.
Malaria remains one of the most important infectious diseases. Prompt and effective medical treatment is of utmost importance. Artemisinin-based combination therapy (ACT) is the recommended first-line treatment in all Malaria-endemic regions worldwide. During the last 15 years Artemisinins contributed crucially to reducing Malaria-related morbidity and mortality world-wide. Since 2002 the combination treatment of Pyronaridine and Artesunate (P+A) has been developed as novel ACT. In a phase-II study P+A demonstrated good efficacy, safety and tolerability. The combination proved also to be highly effective in in vitro testing of Plasmodium falciparum field isolates from central Africa. After several phase-III Studies the ACT was officially registered by the European Medicines Agency EMA. A particular advantage of P+A is the availability of a special paediatric non-Tablet formulation. These formulations can reduce drug-induced vomiting in children with malaria. In Europe malaria mainly concerns tourists and migrants, who visit their friends and families in tropical regions. Due to the absence or decline of protecting semi-immunity, these patients have an increased risk of suffering from severe malaria. The introduction of intravenous artesunate for the treatment of severe malaria in Europa was slowed down, because no GMP- certified product of this drug is available in Europe. The TropNet Severe- malaria Study demonstrates that the benefit of treatment with artesunate rather than quinine for European patients is beyond doubt. Intravenous treatment with artesunate is safe and well tolerated in European patients. Yet a certain percentage of patients suffer from episodes of delayed haemolysis 2-4 weeks after therapy. A study in Berlin showed that mild episodes of delayed haemolysis also occur in patients with uncomplicated malaria and oral ACT treatment.