Der Dissertation liegt die übergreifende Frage zugrunde, unter welchen Bedingun-gen sich Lehrkräfte auf offene Lernsettings wie das Freie Explorieren und Experimentieren (FEE) einlassen. Im Rahmen einer Interventionsstudie wurde untersucht, inwiefern schulische Rahmenbedingungen und persönliche Faktoren von Lehrkräften die Implementation innovativer, geöffneter Lehr-Lernformen beeinflussen. Den theoretischen Rahmen für die Untersuchung bilden (u.a.) das Konzept des FEEs, die Persönlichkeits-System-Interaktionen Theorie (PSI) und die Selbstbestimmungs-theorie (SDT). Die qualitative Erhebung umfasste eine Stichprobe von neun Grundschullehrkräften und wurde in einem PRE-INTER-POST-Design durchgeführt. Die Auswertung der Daten erfolgte mit der inhaltlich strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass es im Wesentlichen persönliche Fak-toren der Lehrkräfte sind, die die Einführung und Umsetzung der geöffneten Unter-richtsform FEE beeinflussen. So erweisen sich individuelle Selbstkompetenzen, motivationale Orientierungen und die Selbststeuerungsfähigkeit der Lehrkräfte als zentrale Schaltstellen für den Umgang mit der Herausforderung, den eigenen Unterricht zu öffnen. Es zeigt sich, dass ein hohes Professionswissen, die Fähigkeit zum Selbstwachstum und eine klare Autonomieorientierung bedeutsame Gelingensbe-dingungen für die Öffnung des Unterrichts darstellen. Die Ergebnisse der Studie zeigen auch, dass sich ein der Situation angemessenes professionelles pädagogisches Handeln mit der Zeit entwickeln und verändern kann.