Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, wie sich die Wortklassengradienz und Prototypikalität in der englischen Sprache quantitativ beschreiben lassen. Auf Grundlage von kognitionslinguistischen Modellen wird zunächst ein Überblick über die verschiedenen Aspekte von Wortarten gegeben. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei den verschiedenen Arten von Gradienz gewidmet. Der aktuelle Stand der Forschung zum Wortartenkontinuum wird dargestellt und als Grundlage für die deskriptive Analyse der Wortarten des Englischen genommen. Erkenntnisse aus der Sprachtypologie werden genutzt, um relevante funktionale Dimensionen zu identifizieren und mit distributionellen Eigenschaften von Englischen Nomen und Verben in Beziehung zu setzen.
Diese konzeptionelle Grundlage führt zu den Kernhypothesen der Arbeit:
1. Prototypencluster basieren auf sprachspezifischen distributionellen Eigenschaften und derer Kontingenz mit lexikalischen Formen. 1. Semantisch-pragmatische Eigenschaften tendieren zur Formation von kontinuierlichen Gradienten, von denen nur manche Prototypencluster aufweisen.
Drei Korpusfallstudien werden vorgestellt, die die statistische Verteilung von verschiedenen ambivalenten Kategorien untersuchen. Die erste Fallstudie dient zur Exploration der Methode und befasst sich mit Unterkategorien von englischen Adjektiven.
Die zweite Fallstudie ist auf die Untersuchung der Pluralformen von englischen Nomen und die damit assoziierten Unterkategorien fokussiert. Es werden das Cluster-Verhalten von Massenomen, Eigennamen und dem Pluraletantum untersucht und illustriert. Die Ergebnisse zeigen klare Abgrenzungen zwischen Eigennamen, Massenomen und zählbaren Nomen, allerdings kann eine Verdichtung von Lexemen, die auf eine Prototypenkategorie eines Pluraletantum hinweisen, nicht demonstriert werden.
Die dritte Fallstudie befasst sich mit dem umstrittenen Gerund-Partizip. Die Daten zeigen klare Abgrenzungen zwischen verbalen und nominalen Gruppen. Ein enges Netzwerk lässt mehrere Intreprätationsmöglichkeiten zu.
Die Ergebnisse der Fallstudien werden in Bezug zu den Hypothesen gesetzt und diskutiert. Eine der Hauptschlussfolgerungen ist, dass verschiedene Arten von Gradienz sowohl konzeptuell als auch quantitativ unterschieden werden müssen, was bisher in der linguistischen Forschung selten explizit gemacht wird. Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung der Ergebnisse und einer Diskussion zu den methodischen und theoretischen Implikationen.
This dissertation investigates the quantitative aspects of word class categories. Based on cognitive linguistic models, the dissertation provides an overview of the different aspects of word classes. Special attention is given to the different types of gradience. The current state of research on the word class continuum is presented and used as a basis for the descriptive analysis of the word classes of English. Insights from typological research are used to identify relevant functional dimensions and to relate them to distributional properties of English nouns and verbs.
This conceptual foundation leads to the core hypotheses of the work:
1. Prototypical clusters are based on language-specific distributional properties and their contingency with lexical forms. 1. Semantic-pragmatic properties tend to form continuous gradients, only some of which contain prototype clusters.
Three corpus case studies are presented that investigate the statistical distribution of various ambiguous categories. The first case study serves to explore the method and focuses on subcategories of English adjectives. It will used as a benchmark for the subsequent case studies.
The second case study is focused on plural forms of English nouns and associated subcategories. It investigates the cluster behavior of mass nouns, proper nouns and the pluralia tantum. The results show clear boundaries between proper nouns, mass nouns and count nouns, although a concentration of lexemes that point to a prototype category of the pluralia tantum cannot be demonstrated.
The third case study deals with the controversial gerund-participle. The data show clear boundaries between verbal and nominal groups. A tight, and diffuse network allows for several interpretations.