In der vorliegenden Arbeit wurden die Zusammenhänge zwischen subjektiver Schlafbeurteilung und objektiven Schlafparametern unter häuslichen Bedingungen untersucht. An einer Stichprobe von 105 Probanden aus der allgemeinen Bevölkerung, 58 Frauen und 47 Männer im Alter zwischen 15 und 88 Jahren, wurde über insgesamt 12 Nächte das Schlaf-EEG mittels des ambulanten Registriergeräts QUISI® aufgezeichnet. Zur Erhebung der subjektiven Schlafdaten füllten die Probanden einmalig am Tag vor Studienbeginn den PSQI sowie vor und nach jeder registrierten Nacht die Abend-/Morgenprotokolle aus. Die gewonnenen Schlafdaten wurden unter Verwendung eines inter- und intraindividuellen Designs analysiert. Auf interindividueller Ebene wurden die Schlafdaten mittels Wilcoxon-Two-Sample-Test und Wilcoxon-K-Sample-Test auf relevante Unterschiede zwischen „guten“ und „schlechten“ Schläfern untersucht. Zudem erfolgte eine Korrelationsanalyse zwischen subjektiven Schlafdaten aus PSQI und Abend-/Morgenprotokollen und den polysomnographisch erhobenen Schlafdaten. Intraindividuell wurden die Differenzen der objektiven Parameter in subjektiv erholsameren und weniger erholsamen Nächten im T-Test gegen Null getestet. Untersucht wurden auch die intraindividuellen Korrelationen der subjektiven und objektiven Werte von Einschlaflatenz, Gesamtschlafzeit und nächtlicher Wachzeit. Die Zusammenhänge zwischen den subjektiven allgemeinen und den täglichen Schlafqualitätseinschätzungen waren für alle untersuchten Parameter von mittlerer Stärke (0,20 < rho ≤ 0,50). Die situative Schlafbeurteilung der Schlaftagebücher hatte eine größere Übereinstimmung mit den objektiven Schlafparametern als die allgemeinen retrospektiven Schlafeinschätzungen des PSQI. Die Probanden unterschätzten die Einschlafdauer und die nächtliche Wachzeit und überschätzten die Gesamtschlafzeit. Die Korrelationsanalyse zwischen PSQI und den polysomnographischen Daten ergab schwache nicht signifikante Korrelationen (0,05 < rho ≤ 0,20) zwischen besserer Schlafqualität im PSQI und kürzerer Einschlaflatenz und weniger nächtlichen Wachzeiten sowie eine Korrelation mittlerer Stärke (0,20 < rho ≤ 0,50) bei Männern zwischen größerem Tiefschlaf-Anteil und besserer Schlafqualität im PSQI. Die interindividuellen Korrelationen in der Gesamtgruppe zwischen Abend-/Morgenprotokollen und polysomnographischen Werten waren nur schwach. Eine schwache Korrelation (0,05 < rho ≤ 0,20) bestand zwischen geringerem NREM1-Anteil und besserer morgendlicher Erholung. Bei Frauen und „schlechten“ Schläfern war dieser Zusammenhang von mittlerer Stärke (0,20 < rho ≤ 0,50). Neu war in der vorliegenden Arbeit im Vergleich zu den bisherigen Studien zur Schlafqualität die vergleichende Untersuchung der Ergebnisse auf intraindividueller Ebene. Die intraindividuelle Auswertung ergab hierbei mehr und eindeutigere Zusammenhänge als die interindividuelle Analyse. Bessere subjektive Schlafqualität hing dabei mit kürzerer Einschlafdauer, längerer Gesamtschlafzeit, höherer Schlafeffizienz und weniger nächtlichen Wachzeiten sowie mehr NREM2 und mehr REM zusammen. Wenn sich die Probanden abends eher matt fühlten, zeigte sich eine kürzere Einschlafdauer. Die zwischen den Untergruppen „gute" und „schlechte“ Schläfer sowie Frauen und Männern teilweise abweichenden oder überhaupt erst auftretenden Zusammenhänge weisen darauf hin, dass eindeutige Aussagen über die Schlafqualität bei Auswahl einer heterogenen Gruppe schwierig zu erreichen sind. Würde eine möglichst homogene Gruppe ausgewählt, wären eindeutigere Ergebnisse möglich, die dann jedoch nur für diese Gruppe zutreffend wären. Es zeigten sich mehrere schwache Zusammenhänge, teils nur tendenziell, die mit einer größeren Fallzahl und einer Gruppe, die gematchte Untergruppen mit ausreichender Probandenzahl enthält, mittels eines intraindividuellen Designs und täglicher Erfassung der subjektiven Schlafqualität durch z.B. visuelle Analogskalen untersucht werden sollten. Was guter Schlaf nun tatsächlich für die Probanden bedeutet, welche Werte objektiv gemessen werden müssen, damit ein Proband sagt, er habe gut geschlafen, kann auch nach den Ergebnissen dieser Arbeit nicht eindeutig gesagt werden. Ein viel versprechender Ansatz wäre die Untersuchung der subjektiven und objektiven Schlafqualität in einer größeren Stichprobe, über einen längeren Zeitraum mit größerer Variabilität und vor allem mit schlafgestörten Probanden, da Schlafgesunde ihren Schlaf in der Regel als gut beurteilen. Auf individueller Ebene gelten unterschiedliche Maßstäbe, was guter Schlaf beinhaltet. Daher wäre, um dem, was guter Schlaf bedeutet, näher zu kommen, die Untersuchung des Schlafs auf individueller Ebene sinnvoll.
The present study investigated the relations between subjective sleep estimation and objective sleep parameters under home conditions. A random sample of 105 subjects of a general population, including 58 women and 47 men, age ranging from 15 to 88 years, participated in the recording of twelve nights of sleep EEG using the ambulatory EEG recording device QUISI®. The subjective sleep data included the PSQI, which was filled one day before recording started, and the evening and morning sleep protocols, completed before and after each night of recording. The data were analysed by using inter- and intraindividual design. On interindividual level, analysing the sleep data concerning relevant differences between good and poor sleepers, the Wilcoxon two sample test and the Wilcoxon K sample test were used. The correlation analysis was done between subjective sleep data from PSQI, evening and morning sleep protocols and objective sleep data. On intraindividual level the differences of the objective parameters in more or less restorative nights were tested against zero with the t-test. Intraindividual correlation analysis was done between subjective and objective parameters sleep latency, total sleep time and wake time. The relations between subjective general and daily sleep estimations had mean power (0,20 < rho ≤ 0,50) for all subjective parameters. The situative sleep estimation in the sleep logs had a higher consistence with objective sleep parameters than the general retrospective sleep estimation in PSQI. The subjects underestimated the sleep latency and the nocturnal wake time and overestimated the total sleep time. The correlation analysis between PSQI and polysomnographic data yielded weak and not significant correlations (0,05 < rho ≤ 0,20) between better sleep quality in PSQI and shorter sleep latency and less nocturnal wake time as well as a correlation of mean power (0,20 < rho ≤ 0,50) for men between more slow-wave sleep and better sleep quality in PSQI. The interindividual correlation in the total group was only weak between the evening and morning protocols and polysomnographic data. A weak correlation (0,05 < rho ≤ 0,20) existed between less NREM1 and better recovery in the morning. In women and poor sleepers this relation had mean power (0,20 < rho ≤ 0,50). In contrast to existing studies regarding sleep quality the present study analysed and compared interindividual and intraindividual results. The intraindividual approach yielded more and clearer relations than the interindividual analysis. Better sleep quality was related to shorter sleep latency, longer total sleep time, higher sleep efficiency and less wake time as well as by trend more NREM2 and REM. If subjects had felt run down in the evening they had shorter sleep latency. The relations, which differed partly or even occurred in the separate analysis of the subgroups of good and poor sleepers and women and men, suggest that clear statements about sleep quality can only be made with difficulties if a heterogeneous group is selected. If chosen a homogenous group, clearer results were possible. But these results were only correct for this special group. Some weak relations were found, but some of them had only a significance by trend. These results should be examined in a greater sample and a group including matched subgroups with sufficient numbers of subjects, with intraindividual design and daily registration of subjective sleep quality with e.g. using visual analogue scales. By the results of this study, it cannot be definitely said what actually meant good sleep for the subjects, which objective parameter has to be examined for the subjects estimation of good sleep. An auspicious approach would be the examination of the subjective and objective sleep quality in a larger sample, over a longer period of time with greater variability, preferably with sleep disturbed subjects, because sleepers with a healthy sleep often estimate their sleep as good. On individual level the subjective estimation of good sleep is affected by different subjective standards. To come closer to the meaning of good sleep it is useful to examine the sleep using an individual approach.