The goal of this research project was to investigate the social behavioral dynamics of all-male groups of captive western lowland gorillas (Gorilla g. gorilla) in two European Zoos. First, a group formation of an all-male group, consisting of two adult and two juvenile males, was observed. Second, selected social behaviors among members of an established all-male group were recorded. Further objective of this project was to gain an understanding of the development of the social behavioral dynamics within an all-male group in comparison to what is known from free-ranging mountain gorillas (Gorilla g. beringei). The data obtained from this study provides background information and recommendations for the Gorilla-EEP to assist in future group formations and long-term management of such groups in captivity. Qualitative data were recorded on the whereabouts of the two silverbacks prior and post their transfer and of rare behaviors throughout the study. Quantitative data in the form of scan sampling were collected prior and post group formation. Continuous recording of selected social behaviors was used to record the social interactions between the members of the established all-male group. Between samples, scan sampling was used to record the location of each gorilla. The results of the group formation showed that starting an all-male group with two adult males, even when familiar with each other, could lead to serious fights and resulted in the permanent separation of them. Almost all non-social and social behaviors decreased post group formation, with the exception of idle behaviors. Stereotypic and aberrant behaviors increased for the remaining adult and one juvenile male. Only the juvenile males expressed social affiliative behaviors, which decreased post group formation. The data from the group formation showed that an all-male group should be founded with subadult and juvenile males at various ages and preferably not more than adult male. Among the established group, the results revealed that all males engaged in social affiliative interactions. The adult male was never observed playing, just stayed in contact or close proximity to others, whereas the blackbacks and subadults played with each other. The only group-reared male expressed the highest rate of affiliative interactions. He had friendly interactions with all group members, which supports the importance of socially experienced animals in the long-term management of all-male groups in captivity. All group members expressed agonistic behaviors, mainly moderate aggression, with the highest rates exhibited by two of the older blackbacks and the lowest rates by the silverback and the juveniles. As in free-ranging groups, gorillas in both groups established coalitions and provided mutual support for individual group members, thus similar they applied similar mechanisms to coexist. Similar to free-ranging mountain gorillas, captive males can be part of an all-male group, but as they mature, it becomes necessary for the zoo management to move individual adult males to other locations.
Zielsetzung dieser Promotionsarbeit war, Junggesellengruppen von westlichen Flachlandgorillas (Gorilla g. gorilla) in zwei Europäischen Zoos verhaltensbiologisch zu untersuchen. Hierzu wurde zum Einen die Bildung einer solchen Gruppe von zwei adulten und zwei juvenilen Männchen beobachtet. Zum Anderen wurden einzelne Sozialverhaltensweisen bei an einer etablierten Junggesellengruppe aufgenommen. Ein weiteres Ziel dieser Arbeit war, die Entwicklung sozialer Verhaltensweisen, welche die Tiere zur Sicherung der friedlichen Koexistenz innerhalb einer Junggesellengruppe einsetzen, zu untersuchen. Diese Studie zum Verhalten von männlichen Gorillas in Junggesellengruppen soll dazu beitragen, für das Gorilla-EEP Empfehlungen für zukünftige Bildungen sowie das langfristige Management solcher Gruppen zur Verfügung zu stellen. Qualitative Daten des Verhaltens der beiden adulten Männchen wurden sowohl vor und nach deren Umsiedlung als auch bei selten auftretenden Verhaltensweisen erhoben. Quantitative Daten durch �scan sampling� wurden vor und nach der Gruppenbildung aufgenommen. Von der etablierten Gruppe wurden alle Ereignisse bestimmter sozialer Verhaltensweisen aufgenommen. Der Aufenthaltsort einzelner Tiere wurde in regelmäßigen Abständen mittels �scan sampling� ermittelt. Die Ergebnisse der Gruppenformation zeigen, dass eine Gruppenbildung mit zwei adulten Männchen, selbst wenn diese bekannt miteinander sind, zu ernsthaften Auseinandersetzungen mit anschließender Trennung führen kann. Nach der Gruppenbildung zeigte sich, dass mit Ausnahme des Ruheverhaltens alle Tiere weniger Zeit mit nicht-sozialen Verhaltensweisen verbrachten als zuvor. Der Zeitanteil von stereotypischen Verhaltensweisen nahm für das adulte Männchen und eines der Jungtiere nach der Gruppenformation zu, wohingegen das Sozialspiel der beiden Jungtiere abnahm. Basierend auf den Ergebnissen der Gruppenbildung wird empfohlen, dass Junggesellengruppen aus Jungtieren verschiedenen Alters sowie einem adulten Männchen bestehen sollten. Die Ergebnisse der Untersuchungen der etablierten Gruppe zeigten, dass alle Tiere sozial affiliative Interaktionen miteinander hatten. Lediglich der Silberrücken nahm nicht an Sozialspielen teil, sondern bevorzugte die Nähe oder den Kontakt zu anderen Gruppenmitgliedern. Der Gorilla, welcher als einziger in einer Gruppe aufgewachsen war, wies den höchsten Anteil an sozial affiliativen Verhaltensweisen auf. Er hatte freundliche Kontakte mit allen Gruppenmitgliedern, was zeigt wie wichtig solche Tiere besonders im Hinblick auf eine langfristige Haltung solcher Gruppen sind. Aggressive Verhaltensweisen wurden bei allen Gruppenmitgliedern beobachtet, wobei die höchsten Raten bei zwei Schwarzrücken zu sehen waren und die niedrigsten Raten bei dem Silberrücken und den Jungtieren. Die Gorillas in beiden Gruppen bildeten Koalitionen aus und unterstützten sich gegenseitig. Sie setzten somit dieselben Mechanismen ein, um miteinander zu leben wie es von freilebenden Gorillas bekannt ist. Wie auch im Freiland können männliche Gorillas in Junggesellengruppen leben, um dort in sozialer Gesellschaft aufzuwachsen und um anschließend die Gruppe zu verlassen. Dieser Umstand muss bei der langfristigen Planung beachtet werden, um gegebenenfalls neue Unterbringungsmöglichkeiten für diese Tiere zu haben.