Während der Rosse von Stuten ist im transrektal erhobenen, sonographischen Bild des Uterusquerschnitts das Phänomen der Radspeichenstruktur (RSS) zu sehen. Diese wird auch als endometriales Ödem bezeichnet. Es liegen Berichte vor, die einen Rückgang der RSS und deren Ausprägungsstärke kurz vor der Ovulation beschreiben. Das Ziel der Arbeit war es, den Verlauf der RSS- Ausprägung während der Rosse zur Ovulation hin zu beschreiben und das Phänomen weitergehend auf mögliche Einflussfaktoren, wie Jahreszeit, Zuchtstatus und Rasse zu überprüfen. Die Untersuchungen wurden an 39 klinisch gesunden Stuten der Rassen Traber, Holsteiner Warmblut und Schleswiger Kaltblut durchgeführt und fanden unter Praxisbedingungen statt. Es wurden zwei verschiedene Methoden zur Erfassung und Auswertung des Phänomens angewendet. Die Ausprägung der RSS wurde klinisch subjektiv in die Ausprägungsgrade von 0 III eingeteilt. Eine Objektivierung wurde durch Kontrastwertmessungen an sonographischen Standbildern an der Stelle der stärksten Ausprägung am Uterus vorgenommen. Eine Abnahme der Kontrastintensität der RSS vor der Ovulation konnte in den meisten Fällen bestätigt werden. Bei der Gesamtbetrachtung aller Stuten im Untersuchungsfeld konnte man einen Rückgang der RSS-Ausprägung und ein Abfallen der Kontrastwerte 1-2 Tage vor der Ovulation beobachten. Im Frühjahr begann die RSS 2 Tage vor der Ovulation und im Sommer 1 Tag vor der Ovulation abzunehmen. Bei Stuten mit Fohlen bei Fuß wurde die erste Rosse nach der Fohlenrosse untersucht. Diese zeigten im Verlauf der Rosse eine weniger deutlich ausgeprägte RSS-Dynamik als die güsten und die Maidenstuten. In beiden Gruppen war ein Abfallen der Ausprägung und der Kontrastwerte am Tag 2 vor der Ovulation zu erkennen. Die Kaltblutstuten reagierten erst am Tag der festgestellten Ovulation mit einem Abklingen der RSS. Bei den Trabern war tendenziell ein Abklingen am Tag 1 und bei den Warmblutstuten am Tag 2 vor der Ovulation zu beobachten. In allen Untersuchungsgruppen konnte in den meisten Fällen ein Abklingen der RSS-Ausprägung beobachtet werden. Jedoch scheint die RSS-Dynamik auch von Einflussfaktoren wie Jahreszeit, Zuchtstatus, und Rasse abzuhängen. Diese Beobachtungen sollten im Hinblick auf die praktische Umsetzung der Ergebnisse zur Bestimmung des optimalen Besamungs- oder Decktermins mit berücksichtigt werden. Nicht alle Stuten reagierten mit einem Abfallen der RSS. Ein Fortbestehen der Ausprägungsstärke oder gar eine Zunahme wird im Zusammenhang mit Entzündungsreaktionen und degenerativen Veränderungen des Endometriums diskutiert. Abschließend ist festzustellen, dass die Beobachtung der RSS im Zuge der Bestimmung des optimalen Besamungszeitpunktes einen ähnlich hohen Stellenwert einnehmen kann wie die Beurteilung hinsichtlich der Größe, Form und Konsistenz des dominanten Follikels. Da keines der Untersuchungskriterien für sich alleine absolut verlässliche Informationen zum genauen Ovulationszeitpunkt zu geben vermag, können jedoch alle diese Informationen zusammen mit den hier gewonnen Erkenntnissen zur Dynamik der RSS während der Rosse helfen, die Ovulation wesentlich genauer vorherzusagen, um somit die Besamungen pro Rosse zu minimieren und die Konzeptionschancen zu erhöhen.
During the estrus cycle in mares the phenomenon of the so called wheel spoke structure (RSS) can be identified in sonographic images of the endometrial edema of uterine cross sections. A decrease in these RSS- phenomenon has been described in connection with ongoing ovulation. Therefore the aim of the presented clinical examination of this observation was to investigate possible interacting factors like season of the year, breed, and breeding situation of the mare. The investigations were performed in 39 clinically healthy mares of the races heavy cold blooded Schleswig breed, thoroughbred trotter horses and warm-blooded Holstein breed, under practical conditions in Schleswig- Holstein. Two different methods of evaluation have been used. On the one hand the RSS was clinically subjected and estimated in their development using a skim of notification from 0 to III. The other evaluation method consisted in the qualification of produced contrast values on freezed sonographic features from uterine cross sections. The results show a decrease in RSS- structures before the ovulation in most of the mares. Confirmed by transrectal performed palpation and sonography. In the same way the contrast values of the RSS structures dropped down 1-2 days before ovulation occurs. Regarding factors interfering to this phenomenon it can be noted that during springtime the RSS vanished 2 days and during summertime 1 day before ovulation. Mares with a foal examined during the estrus after the foal heat showed less clear RSS than idle mares or maidens. In these 2 latter groups the drop down in contrast values was to be recognized on day 2 before ovulation. The heavy cold-blooded Schleswig breed showed only on the day of ovulation a fading away of the RSS. In thoroughbred trotter horses a tendency of disappearance of the RSS on day -1 before ovulation and in the warm-blooded Holstein breed on day -2 before ovulation can be observed. The presented investigations show that the RSS dynamics during estrus cycle in mares is influenced by season, status of breeding and breed. These observations can serve for better determination of the ovulation period and therefore be used to optimise the moment of insemination and natural service. The cases of non-reacting mares with persistence in RSS- structures during the estrus period are discussed in combination with intrauterine inflammatory reactions. Finally, for determination of the optimal insemination time point it can assumed that the observation of the RSS is of likewise importance as other clinical parameters like size, form and consistency of the dominant follicle. None of the investigation criteria mentioned before is expressive enough for itself to give absolutely and reliable information about the exact ovulation time point. However, taken all criteria into account as well as changes in the RSS as presented in this clinical study these clinical parameters are helpful to predict the ovulation more precise in order to minimize the number of inseminations per estrus and to enhance the conception rate substantially.