In this paper I focus on the way in which identity is framed in the context of multi-disciplinary work and explore this concept alongside that of interdisciplinarity. The reason for doing so is that many multidisciplinary studies claim that they are interdisciplinary, which they are not. But interdisciplinarity remains a desideratum. When trying to combine different datasets, there are several challenges inherent in the fact that the data are very different in nature: (1) each discipline might have its own ontological reading of the studied object, and (2) the scale the data operates on differs. Thus, instead of viewing interdisciplinarity as a framework that can integrate different strands of data, a “meta-model” that can be applied across cases, I propose that the solution is to see interdisciplinarity in looser terms as the creation of “trading zones,” to use Peter Galison’s concept. As an example, I will focus on the use of DNA data alongside other kinds of data when trying to reconstruct past identities.
Dieser Beitrag konzentriert sich auf die Art und Weise, wie Identität im Kontext multidisziplinärer Arbeit gestaltet wird, und dieses Konzept wird zusammen mit der Interdisziplinarität untersucht. Der Grund dafür ist, dass viele multidisziplinäre Studien behaupten, dass sie interdisziplinär seien, obwohl dies nicht der Fall ist. Dennoch bleibt Interdisziplinarität ein Desiderat. Bei dem Versuch, verschiedene Datensätze zu kombinieren, ergeben sich mehrere Herausforderungen aus der Tatsache, dass die Daten sehr unterschiedlicher Natur sind: (1) jede Disziplin könnte ihre eigene ontologische Lesart des untersuchten Objekts haben; (2) der Maßstab, auf dem die Daten wirken, ist unterschiedlich. Anstatt Interdisziplinarität als einen Rahmen zu betrachten, der verschiedene Datenstränge integrieren kann, als ein „Meta-Modell“, das fallübergreifend angewandt werden kann, schlage ich vor, dass die Lösung darin besteht, Interdisziplinarität in einem weiteren Sinne als die Schaffung von „trading zones“ zu sehen, um das Konzept von Peter Galison zu verwenden. Als Beispiel konzentriere ich mich auf die Verwendung von DNA-Daten zusammen mit anderen Datenarten, wenn es darum geht, vergangene Identitäten zu rekonstruieren.