Der Ductus arteriosus (DA) stellt einen lebenswichtigen intrauterinen Bypass der Lungen dar und verschließt sich im Regelfall innerhalb der ersten 3 Tage nach der Geburt. Bei sehr kleinen Frühgeborenen bleibt dieser Schritt der postnatalen Adaptation häufig aus. In jüngster Zeit wird den Thrombozyten eine wichtige Rolle im Rahmen des Ductusverschlusses zugesprochen. Die bisherige Studienlage zum Einfluss der Thrombozytenanzahl auf den Ductusverschluss bei VLBW-Frühgeborenen ist jedoch uneinheitlich. Die vorliegende retrospektive Fall-Kontroll-Studie untersuchte über einen Zeitraum von 10 Jahren (1998-2008) an einem großen Patientenkollektiv, ob die Thrombozytenwerte vor und unter einer pharmakologischen Ductustherapie (mit Indometacin und/oder Ibuprofen) sowie das Vorliegen von Faktoren wie beispielsweise eine Sepsis und/oder eine Präeklampsie, die möglicherweise die Thrombozytenanzahl beeinflussen bzw. das Risiko für das Auftreten eines PDA erhöhen, einen Einfluss auf den Therapieerfolg eines PDA bei VLBW-Frühgeborenen (n=471) haben. Anhand der Untersuchung hat sich gezeigt, dass die Höhe der Thrombozytenwerte vor einer pharmakologischen PDA-Therapie nicht mit dem Versagen der Therapie assoziiert ist. Dagegen sind ein niedrigeres Geburtsgewicht, geringes Gestationsalter sowie ein höherer CRIB-Score signifikant mit einem Therapieversagen verbunden. Allerdings zeigte sich in dieser Studie ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Höhe der Thrombozytenzahl während der pharmakologischen Therapie und dem erfolgreichen PDA-Verschluss sowie zwischen einer niedrigen Thrombozytenzahl am 1. Lebenstag und dem Vorliegen einer mütterlichen Präeklampsie. Anhand der erhobenen Daten lässt sich die Frage nach dem Einfluss der Thrombozytenanzahl auf einen erfolgreichen Verschluss des PDA bei VLBW-Frühgeborenen nicht abschließend beantworten. Zukünftige prospektive Studien zur Bedeutung der Thrombozyten für den Verschluss des PDA bei Reif- und Frühgeborenen sollten neben der Thrombozytenzahl auch Parameter zur Thrombozytenfunktion berücksichtigen. Da der Ductusverschluss multifaktoriell bedingt zu sein scheint, sind die Thrombozyten wahrscheinlich nicht der entscheidende Auslöser, sondern nur ein Baustein im Gesamtgeschehen.
The ductus arteriosus is an essential intrauterine bypass of the pulmonary circulation and its closure usually occurs within the first 72 hours of life. In extremely preterm infants this step of postnatal adaption often fails. It has been discovered lately, that platelets seem to play an important role during the definite closure of the DA. However, the results of published studies concerning the influence of the platelet count on the closure of the DA in VLBW preterm infants vary. This large retrospective case-control-study examined over a period of 10 years (1998-2008) whether the platelet count before or during a treatment with COX-inhibitors (either indomethacin or ibuprofen) had an impact on the successful closure of a hemodynamically significant PDA in 471 VLBW preterm infants. The role of other factors, that might have influenced the platelet count or the incidence of a PDA, e.g. a sepsis and/or a preeclampsia, was also evaluated. We were able to demonstrate, that the platelet count before a pharmacological PDA intervention was not associated with a failure of the therapy. Instead, a lower birth weight, a lower gestational age and a higher CRIB score were significantly associated with a failure of the COX-inhibitor-therapy. Furthermore we were able to prove a significant relation between the platelet count during COX-inhibitor-therapy and the successful closure of the PDA. We also found a lower platelet count on the first day of life in infants born to mothers with preeclampsia. In conclusion, we cannot answer the question whether the platelet count influences the successful closure of the PDA in preterm infants consistently by the collected data. Further prospective studies will be necessary to clarify the influence of the platelets on the successful closure of the PDA in preterms. Beside the platelet count future studies should also investigate platelet function. The DA closure seems to be caused by multiple factors. Therefore, platelets are probably not the key player but rather an adjacent factor in the whole process.