Nach den Erkenntnissen der heutigen Wissenschaft sind die Enteroviren, im Speziellen die Coxsackieviren, die meist bekannten Auslöser einer viralen Myokarditis. Durch eine von Pauschinger et al. neu etablierte molekularbiologische Methodik [92], welche die strangspezifische Detektion der Enteroviren erfaßte, war es nun erstmals möglich, die Bedeutung der unterschiedlichen enteroviralen Aktivitätszustände für den weiteren klinischen Verlauf von Patienten mit linksventrikulärer Funktionsstörung zu evaluieren. Fokus dieser Studie war der klinische Verlauf von 49 Patienten mit linksventrikulärer Funktionsstörung (globale EF<50% bzw. >50% und lokoregionale LV-Funktionsstörung), welche in Abhängigkeit der enteroviralen Nachweisbarkeit in den Endomyokardbiopsien und dadurch bedingter unterschiedlicher Virusaktivität (virusnegativ, viruspositiv-persistierend und viruspositiv-aktiv replizierend) in drei Patientenkollektive eingeteilt wurden. Nach erfolgten klinischen Untersuchungen wurden diese unterschiedlichen Patientenkollektive über einen mittleren Zeitraum von zwei bis drei Jahren beobachtet und erneut klinisch evaluiert. Anhand von Anamneseerhebungen und klinischen Verlaufsuntersuchungen zeichnete sich zunehmend der schlechtere klinische Verlauf der viruspositiven Patienten (im Speziellen der Patienten mit aktiver Virusreplikation) im Vergleich zu den virusnegativen Patienten ab. Überdies traten bei den viruspositiven Patienten die meisten Herzrhythmusstörungen auf und hier vor allem die VES. Dies wiederum bestätigt den bekannten Zusammenhang zwischen LV-Funktionsstörung und Auftreten von Rhythmusstörungen. Vor dem Hintergrund der Ergebnisse diese Studie wird die These untermauert, daß der enterovirale Aktivitätszustand möglicherweise für die weitere Krankheitsprognose von Patienten mit idiopathischer linksventrikulärer Funktionsstörung von wesentlicher Bedeutung sein könnte. Es sollte Gegenstand weiterer Studien sein, therapeutische Strategien zu entwickeln, das Virus aus dem Organismus zu eliminieren, so daß eine mögliche Krankheitsprogression verhindert werden kann.
Enteroviruses especially coxsackieviruses are the most important agents of causing viral myocarditis. Through the developement of molecular biological methods of detecting strandspecific enteroviral genome in the myocardial tissue of patients with left ventricular dysfunction and clinically suspected myocarditis it became first posssible to evaluate the significance of patients with different enteroviral activities for the clinical course of these patients: We investigated the clinical follow-up of patients with enteroviral absence versus enteroviral replication and enteroviral persistence in the biopsy of myocardial tissue of 49 patients with left ventricular dysfunction. After biopsy and clinical tests we evaluated these patients after a period of 2-3 years again and compared the different clinical outcomes from the enterovirus negative versus the enterovirus persistent and enterovirus replicating patients. The data of this study demonstrate the worse clinical course of enterovirus positive patients especially the patients with enterovirus persistence. Moreover had the patients with active enterovirus replication significant more cardiac arrhythmias. This again confirmed that the enteroviral activity is important for the further clinical outcome of patients with viral heart disease and left ventricular dysfunction. Therefore it should be essential in future studies to investigate new therapeutic strategies of eliminating the enterovirus in human organisms, so that a further progression of left ventricular dysfunction can be prevented.