Introduction: Since up to 50% of today‘s patients with cervical cancer are of childbearing age, the importance of fertility sparing surgery as the radical vaginal trachelectomy has been increasing. While the oncologic safety of this method has been shown several times, there are few examinations on follow-up. Patients after RVT need a specific follow-up routine, as their symptoms differ from other gyneco-oncological patients. Which problems to expect after RVT, how to address them and to which anatomical changes should be paid special attention, will be the topic of this dissertation.
Methods: We analyzed the data of 71 patients that underwent RVT between March 2010 and December 2013. Follow-up intervals where six months, one year and two years after surgery. During our follow-up we used a specific protocol for medical history and physical examination of these women. Furthermore we handed out sexual health questionnaires to all 71 patients between February and June 2016.
Results: The most common complaints after RVT were dysesthesia and lymphedema. While there was no essential change of lymphedema over time, dysesthesia seemed to be a problem of the first six months after surgery. Another central problem during follow-up was cervical stenosis, which was independent of time interval to RVT. The physician’s main challenge was to locate the position of the neocervix in order to receive valid pap smears. In answering the sexual health questionnaires 40% of the women reported persistent decrease in quality of life even more than two years after surgery. Especially fears and remaining physical discomfort seem to cause long term reduction of quality of life in women after RVT.
Conclusion: A special expertise in follow-up is necessary to guarantee oncologic safety and preserve fertility in women after RVT. A tailored protocol, in which specific anatomical changes and physical as well as emotional symptoms are considered, can be helpful.
Einleitung: Da heutzutage bis zu 50% der Patientinnen, die an einem Zervixkarzinom erkranken, im gebärfähigen Alter sind, nimmt die Bedeutung fertilitätserhaltender Operationsmethoden, wie der radikalen vaginalen Trachelektomie zu. Während die onkologische Sicherheit dieser Methode mehrfach bestätigt wurde, gibt es kaum Studien zur onkologischen Nachsorge. Patientinnen nach RVT benötigen ein besonderes Nachsorgeregime, da sich ihre Beschwerden von denen anderer gynäkologischer Tumorpatientinnen unterscheidet. Welche Beschwerden nach RVT zu erwarten sind und von ärztlicher Seite adressiert werden sollten und auf welche anatomischen Gegebenheiten ein besonderes Augenmerk gelegt werden soll, ist Fragestellung dieser Arbeit. Methodik: Analysiert wurden die Daten von 71 Patientinnen, die zwischen März 2010 und Dezember 2013 eine RVT erhalten hatten. Untersuchungszeitpunkte waren sechs Monate, ein Jahr und zwei Jahre nach Operation. In unserer Nachsorgesprechstunde wurde ein spezielles Protokoll zur Anamnese und körperlichen Untersuchung dieser Frauen angewandt. Außerdem wurden an alle 71 Frauen zwischen Februar und Juni 2016 Fragebögen zum sexuellen Erleben und Verhalten (FSEV) ausgeteilt. Ergebnisse: Die häufigsten körperlichen Beschwerden nach RVT waren Dysästhesie und Lymphödem. Während sich beim Lymphödem keine wesentlichen Verbesserungen im Verlauf der ersten zwei Jahre verzeichnen ließen, war die Dyästhesie vor allem ein Problem der ersten sechs Monate nach Operation. Ein weiteres zentrales Problem stellte die Zervixstenose dar, deren Auftreten unabhängig vom Untersuchungszeitpunkt war. Die größte Herausforderung auf Seiten des Arztes/der Ärztin war es, die Neozervix zu lokalisieren und valide Pap-Abstriche zu gewinnen. Bei der Beantwortung des FSEV fiel auf, dass auch sich 40% der Frauen auch noch über zwei Jahre nach der Operation durch ihre Krankheit eingeschränkt fühlten. Vor allem Ängste und persistierende Schmerzen scheinen die Lebensqualität von Frauen nach RVT nachhaltig zu beeinflussen. Schlussfolgerung: Um die onkologische Sicherheit und den Erhalt der Fertilität von Frauen nach RVT zu gewährleisten, ist eine besondere Expertise vonnöten. Ein festgelegtes Protokoll, das diese anatomischen Veränderungen sowie spezielle somatische und psychische Symptome adressiert, kann dies erleichtern.