My dissertation consists of three main research parts (i.e. chapters 2 4) that incorporate ideas from behavioral decision-making, evolutionary psychology and behavioral ecology to improve our understanding on human decision-making behavior under risk and uncertainty. The second chapter involves collaboration in two studies that deal with the development and validation of a psychometric scale for domain-specific risk-taking. In the first study, a German-language scale is derived from an English version and validated on 532 participants. The scale contains 40 items in five distinct domains of risk taking: ethical, recreational, health, social, and financial. The scale comes in three available subscales assessing tendencies to engage in risky behaviors, perceptions of risk, and expected benefits from such behaviors. In the second study, we investigated risk propensity among groups of risk takers that were chosen for their high/low engagement in risky behaviors. We hypothesized that people seeking (or avoiding) extreme risks in one domain, will show no extra tendency to be risk-seekers (or avoiders) in other domains. The third chapter builds up on that work and utilizes the scale to examine the role of risk taking as a cue in mate choice. In a series of three studies, we investigated if male risk-taking can be seen as a form of competitive advertising in which young men who take (and survive) risks are more attractive as mates because their ability to take these risks is an honest cue of quality. Young women rated the attractiveness of specific risky behaviors of men and men were asked to predict which of their risk-taking behavior is attractive to the other sex. Our newly developed domain-specific risk inventory allowed us to distinguish whether risk-taking is generally attractive or only in certain domains. Additionally, both members of 25 couples reported their likelihood of engaging in specific risky behaviors, their perception of these risks, and how attractive they would have found these behaviors in their partner to contrast two possible choice mechanisms of human mating psychology. In the fourth chapter, we studied the information processing mechanisms that underlie human foraging behavior in variable resource environments (i.e. evenly dispersed, Poisson, and aggregated resource distributions). Specifically, we tested whether the heuristic rules evolved to direct animals when to leave a food patch also underlie human decision making in the same context, and whether humans in an internal-search task (e.g. information in memory) use the same rules as in a external-search task (e.g. physical objects). We did this by setting up two experiments, which differ in whether search is external or internal, but whose environmental parameters were matched. In both tasks, we did not only investigate how well the simple rules we proposed fit to the patch-leaving rules participants use, but also whether participants could adapt their patch-leaving rules to the different kinds of environments we created. In the first experiment, our fishing task, participants were presented with a virtual landscape on a computer screen allowing them to forage at a pond. If they stayed they caught fish at stochastic intervals depending on the number of fish left in that pond; if they chose to leave, then it took them time to walk to the next pond. In the second experiment, foraging for fish was replaced by searching for solutions to a word puzzle. In a modified anagram search task, people generated meaningful words out of random letter sequences.
Meine Dissertation besteht aus drei Hauptteilen (siehe Kapitel 2 bis 4) in denen Ideen aus der Urteils- und Entscheidungsforschung, der Evolutionspsychologie sowie der Verhaltensökologie zusammengetragen werden um unser Wissen über menschliches Entscheidungsverhalten unter Risiko und Unsicherheit zu erweitern. Das zweite Dissertationskapitel befasst mit der Entwicklung eines psychometrischen Instruments, das bereichspezifisches Risikoverhalten misst. In einer ersten Studie wurde eine englische Risikoskala ins Deutsche übersetzt und an 532 Teilnehmenden validiert. Sie basiert auf 40 Items in fünf unterschiedlichen Bereichen von Risikoverhalten: ethische, freizeitbezogene, gesundheitliche, soziale und finanzielle Risiken. Die Skala beinhaltet die drei Subskalen riskante Verhaltensweisen, Risikowahrnehmung und erwarteten Gewinn, der sich aus Risikoverhalten ergeben könnte. In einer weiteren Studie haben wir die Messfähigkeit unseres Instruments an unterschiedlichen Gruppen von Teilnehmenden getestet, die aufgrund ihrer hohen bzw. niedrigen Bereitschaft, ein Risiko einzugehen, ausgewählt wurden. Wir nahmen an, dass Personen, die in einem Bereich besonders risikofreudig (bzw. aversiv) sind, keine besondere Tendenz zeigen werden, sich in einem anderen Bereich gleich risikofreudig bzw. aversiv zu verhalten. Im dritten Kapitel haben wir untersucht, ob männliches Risikoverhalten ein Hinweisreiz bei der Partnerwahl ist und als eine Form von wetteifernder Werbung um Partnerinnen gesehen werden kann. Junge Frauen wurden gebeten, die Attraktivität spezifischer Risikoverhaltensweisen von Männern zu bewerten und Männer wurden gefragt, welche Ihrer Risikoverhaltensweisen Ihrer Meinung nach attraktiv auf das andere Geschlecht wirken. Mit der von uns entwickelten domänenspezifischen Risikoskala war es möglich zu unterscheiden, ob Risikoverhalten eine allgemein attraktive Eigenschaft, oder nur in bestimmten Bereichen anziehend ist. Im Anschluss wurden von 25 Paaren je beide Partner über die Wahrscheinlichkeit mit der sie eine riskante Verhaltenweise ausüben würden, ihre Wahrnehmung dieser Risiken und wie attraktiv sie es fänden, wenn ihr Partner sich so verhalten hätte, befragt, um zwei potentielle Kopplungen in der menschlichen Partnerwahl zu untersuchen. Im vierten Kapitel wurde untersucht, welche Mechanismen der Informationsverarbeitung der menschlichen Suche nach Ressourcen in verschiedenen Umweltstrukturen (gleichmäßige, stark gehäufte und zufällige Ressourcenverteilung) zugrunde liegt. Wir haben überprüft, ob die sich bei Tieren in der Evolution herausgebildeten Heuristiken, mit denen sie entscheiden, wann sie eine Futterstelle verlassen, auch von Menschen angewendet werden, wenn sie in vergleichbaren Situationen sind. Uns hat darüber hinaus interessiert, ob Menschen bei internen Suchaufgaben (Suche nach Information im Gedächtnis) die gleichen Regeln benutzen wie bei externen Suchaufgaben (Suche nach Objekten in der Umwelt). Dazu haben wir zwei Experimente durchgeführt, die sich darin unterscheiden, ob die Suche intern oder extern abläuft, deren Umweltparameter aber übereinstimmten. Im ersten Experiment, der Angel-Aufgabe, sahen die Teilnehmenden eine virtuelle Landschaft auf dem Computerbildschirm, in der sie aus einem Teich Fische angeln sollten. Blieben sie an dieser Stelle, fingen sie Fische in stochastischen Intervallen, abhängig von der Zahl der Fische, die noch im Teich übrig waren. Wenn sie sich zum Gehen entschieden, brauchten sie Zeit um zum nächsten Teich zu laufen. Im zweiten Experiment wurde die Suche nach Fischen durch die Suche nach Lösungen eines Wortpuzzles ersetzt. In einer modifizierten Anagramaufgabe mussten Teilnehmende aus zufälligen Buchstabenfolgen sinnvolle Wörter bilden.