Das Ziel dieser retrospektiven Analyse ist die Ermittlung des Stellenwertes der 3D-Sonographie in der Diagnostik der ableitenden Gallenwege im Vergleich zu anderen etablierten Untersuchungsmethoden. Dazu wurden die Daten von Patienten mit obstruktiven Gallenwegerkrankungen unklarer Genese ausgewertet. Die Einschlusskriterien für diese Studie erfüllten 68 Patienten. In 97,0% der Fälle wurde die Stenose der Gallenwege durch die primäre 2D-Sonographie und in 92,6% der Fälle im 3D-Sonographieverfahren detektiert. In 21% der Fälle konnte allein durch die Umstellung auf die 3D-Sonographie Zusatzinformationen im Vergleich zur herkömmlichen 2D-Sonographie wie Kinking, Cholecystolithiasis, multiple DHC-Stenosen und ein Aneurysma der V. portae gewonnen werden. Bei der kontrastmittelgestützten 3D-Sonographie, die bei 20 Patienten zur Anwendung kam, wurde nur in 3 Fällen eine Befundänderung festgestellt. Ein deutlicher Zusatznutzen des Kontrastmitteleinsatzes im 3D-Verfahren konnte nicht nachgewiesen werden. Es stellte sich heraus, das sowohl die 3D-Sonographie als auch die 2D-Sonographie Darstellungsschwierigkeiten in der periampullären Region aufgrund von Darmgasüberlagerungen aufwiesen. Die 3D-Sonographie war der 2D-Sonographie bezüglich der Bestimmung der endgültigen Diagnose überlegen. In der 2D-Sonographie wichen 20,6% und bei der 3D-Sonographie 10,3% der Patientenfälle von der am Ende definitiv gestellten Diagnose ab. Zum Vergleich weiterer Untersuchungsmethoden unterzogen sich 68 Patienten einer endoskopisch retrograden Cholangiopankreatikographie (ERCP). Bei 63 Patienten konnte hier eine Stenose diagnostiziert werden. Eine Magnetresonanz Cholangiopankreatikographie (MRCP) wurde bei 50 Patienten durchgeführt. Eine Stenose war in 44 Fällen nachweisbar. Die Sensitivität für die 3D-Sonographie betrug 95%, für MRCP 93% und für die ERCP 98%. Die 3D-Sonographie konnte vergleichend zur ERCP und MRCP mit annähernd gleichen Ergebnissen zur genauen Lagebestimmung der Stenosen in den zentralen und mittleren Abschnitten des DHC aufwarten (zentrale Gallengänge in der 3D-Sonographie: 74,2%, in der ERCP: 71,4%, in der MRCP: 72,7%). Deutliche Abweichungen waren im periampullären Bereich zu sehen. Hier waren die MRCP (43,2%) und ERCP (42,9%) der 3D- Sonographie (21%) überlegen. Die Ergebnisse dieser Studie reihen sich in vorangegangene Studien ein und zeigen, einen klaren Vorteil der 3D-Sonographie als initiale Untersuchungsmethode bei Patienten mit obstruktiven Gallenwegerkrankungen. Dabei können anatomische Strukturen in der 3D- Sonographie vergleichend zur 2D-Sonographie besser dargestellt werden und sind vergleichbar mit den Darstellungen in MRCP und ERPC. Weiterhin sind Ultraschalluntersuchungen risikofrei, nicht invasiv und werden daher von Patienten akzeptiert. Für den Untersucher entfällt ein imaginäres Zusammenfügen von zweidimensionalen zu dreidimensionalen Aufnahmen. Zusammenfassend kann die 3D-Sonographie die anderen Untersuchungsmethoden derzeit nicht ersetzen. Jedoch ist sie als initiale Untersuchungsmethode gut geeignet und sollte als Grundlage für weiterführende diagnostische Schritte genutzt werden.
The aim of this retrospective study is to determine the value of 3D sonography in the diagnosis of biliary tract disease compared to other established methods of investigation. In this study 68 patients with biliary obstructive diseases of unknown origin were examined. A stenosis of the biliary ducts was detected with primary 2D sonography in 97.0% of the cases and in 92.6% using 3D sonography. However, in 21% of the patients multiple biliary duct stenosis and an aneurysm of the v. portae as well as kinking and cholecystolithiasis could be discovered with additional information of 3D sonography compared to examination with conventional 2D sonography only. In contrast-enhanced 3D sonography, which was applied in 20 patients, a revision of the initial finding was observed in three cases. Hence, a relevant additional benefit of the contrast medium used in conjunction with 3D sonography was not given. In addition it was found that both imaging methods, 3D and 2D sonography, bare difficulties in displaying the periampullary region due to intestinal gas. In this study 3D sonography was superior in determining the final diagnosis compared to 2D sonography. Using 2D sonography 20.6% of the findings deviated from the final diagnosis compared to 10.3% deviation using 3D sonography. Besides sonography 68 patients underwent endoscopic retrograde cholangiopancreaticography (ERCP). In 63 patients a stenosis could be diagnosed. Furthermore, magnetic resonance cholangiopancreaticography (MRCP) was conducted in 50 patients. Here, a stenosis was detected in 44 cases. Comparing sensitivities of the methods used in patients with biliary obstructive diseases, 3D sonography had a sensitivity of 95% compared to MRCP with 93% and ERCP with 98%. The 3D sonography was comparable to ERCP and MRCP regarding the precise orientation of stenosis in the central and middle sections of the ductus hepaticus communis (central bile ducts using 3D: 74.2%, ERCP: 71.4% and MRCP: 72.7%). However, relevant differences were seen in the periampullary area. Here MRCP (43.2%) and ERCP (42.9%) were superior to 3D sonography (21%). In line with previous studies, this study demonstrates the positive benefits of 3D sonography used for the initial investigation of patients with biliary obstructive diseases. Compared to 2D sonography, 3D sonography provides a better anatomical overview, similar to the images obtained with MRCP and ERPC. Even though 3D sonography cannot yet replace existing examination methods used for biliary obstructive diseases of unknown origin, it can certainly complement these methods.