Schwere Verbrennungen erscheinen in der heutigen Zeit in den Unfallstatistiken als eher seltene Verletzungen mit oft tödlichem Ausgang. Die erfolgreiche Versorgung von Schwerbrandverletzten erfordert einen enormen infrastrukturiellen und fachübergreifenden Aufwand in spezialisierten Zentren, welcher zumeist nur in industrialisierten und wissenschaftlich auf höchstem Niveau arbeitenden Ländern mit entsprechenden monetären Möglichkeiten zu leisten ist. Dies spiegelt sich in der Diskrepanz des quantitativen und qualitativen Forschungsaufkommens zum untersuchten Thema zwischen führenden Industrieländern und Ländern mit weniger gut ausgestattetem Gesundheitswesen wider. Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Analyse des Forschungsaufkommens zum Thema Verbrennungen unter szientometrischen Gesichtspunkten, das in den Jahren 1900 bis 2008 Eingang in die internationale Fachpresse gefunden hat. Dafür wurde hauptsächlich die Datenbank ISI-Web of Science des Thomson Scientific Institute unter ausgewählten Gesichtspunkten hinsichtlich der Begriffe „burns*“ or „burn injury“ untersucht. Es konnten insgesamt 16.024 Veröffentlichungen identifiziert werden. Die ermittelten Publikationen wurden hinsichtlich verschiedener Parameter untersucht. So wurden die Publikationsjahre, die Erscheinungsländer, die publizierenden Zeitschriften und Institutionen sowie Publikationssprache und Erscheinungsformen ermittelt. Darüber hinaus erfolgte neben Untersuchungen der Subject Areas und des Zitationsmusters der Artikel auch eine Analyse der Autoren. Die Ergebnisse wurden zum Teil mittels Kartenanamorphoten und Netzdiagrammen veranschaulicht. Das Publikationsaufkommen zum Thema Verbrennungen hat im Laufe der Jahre kontinuierlich zugenommen, was einerseits als steigendes wissenschaftliches Interesse am Inhalt dieser Forschungsrichtung zu werten ist, andererseits aber formal auch in der Aufnahme der Abstracts in die ISI Datenbank begründet liegt, die zu einer verbesserten Trefferquote bei der Literaturrecherche führte. Die Mehrheit der Artikel zum Thema Verbrennungen wurde gemäß der allgemeinen Tendenz in Englisch publiziert. Das mit Abstand höchste Forschungsaufkommen ist den USA zuzuordnen. Über ein Drittel aller Artikel stammt aus den Vereinigten Staaten. Ebenso befindet sich dort auch ein Großteil der Institutionen, die weltweit am meisten zu dem Thema publizieren. Neben den europäischen Ländern Großbritannien Deutschland und Frankreich konnten jedoch auch Länder wie Japan, China und die Türkei als vielpublizierende Nationen in der Fachrichtung Brandverletzungen ermittelt werden, was als Trend zur Aufweichung des Forschungsmonopols amerikanischer und europäischer Forschungszentren zum hoch spezialisierten untersuchten Thema zu beobachten wäre. Im untersuchten Zeitraum konnte ein dichtes Netzwerk internationaler Forschungskooperationen identifiziert werden, welches hauptsächlich durch Nordamerika und genannte europäische Länder gebildet wird. Als führend stellten sich dabei die Brandverletztenzentren der Universität Texas heraus. Die publikationsstärkste und zum Thema Verbrennungen zugleich am meisten zitierte Zeitschrift ist das Fachblatt Burns. Aber auch die thematisch breit gefächerten renommierten chirurgischen Fachzeitschriften Annals of Surgery und das Journal Of Trauma werden im Verhältnis zur quantitativen Artikelveröffentlichung zum untersuchten Thema relativ häufig zitiert. Thematisch akzentuierte sich die Erforschung der Versorgung von Brandverletzten neben den drei diesbezüglich stetig interessanter werdenden Fachrichtungen Surgery, Critical Care Medicine und Dermatology in den letzten Jahren in den Bereichen Emergency Medicine und Rehabilitation. Die wissenschaftliche Leistung von Autoren, die Arbeiten zum Thema Verbrennungen veröffentlicht haben, kann anhand ihrer Publikationszahlen, ihrer Zitationsraten und H-Indices beurteilt werden. Hier ist Quantität und Qualität der Publikationen zu unterscheiden. Der amerikanische Autor David H. Herndon, zuletzt Leiter der Shriners Hospitals for Children und lehrender Professor der Brandverletztenchirurgie an der Universität Texas, ist als produktivster Autor mit dem höchsten H-Index identifiziert worden, welcher hervorragend im internationalen Netzwerk einschlägiger Autoren zum Thema Verbrennungen eingebunden ist. Als entscheidender Baustein seines wissenschaftlichen Renommees ist die Herausgabe des Standardwerkes der Verbrennungsmedizin „Total Burn Care“ von Verleger W.B. Saunders zu werten [153]. Beachtliche publizistische Leistungen auf dem Gebiet Brandverletzungen konnte aber auch der jüngere Kollege aus den gleichen universitären Zentrum Robert R. Wolfe vorweisen, da er bei weniger Publikationen eine relativ hohe Zitationrate sowie den zweithöchsten H-Index errang. Die größte durchschnittliche Zitationsrate erreichte der unter den meistpublizierenden Autoren zum Thema Verbrennungen auf dem 11. Rang befindliche James F. Burke aus dem Jefferson Medical College der Thomas Jefferson University, Philadelphia, was für seine wissenschaftliche Qualität sprach. Ein weiteres Ansteigen des Forschungsaufkommens zum Thema Verbrennungen in den kommenden Jahren ist zu erwarten, da inhaltlich entscheidende Aspekte längst nicht erschöpfend untersucht wurden. So wirft der intensivmedizinische Umgang mit den pathophysiologischen Vorgängen der Verbrennungskrankheit noch Fragen auf.
Today in the developed world severe burns appear seldom and are rarely the cause of fatal injuries. The successful treatment of severe burns requires an enormous effort in multidisciplinary specialized centres, which are only available in countries with advanced medical and scientific opportunities. This is reflected in the discrepancy between leading industrialized countries and countries with less well-equipped health care in terms of quantitative and qualitative research on burns as present scientometric investigation shows. The aim of this study was to analyze the research output on Burns, for the years 1900 to 2008, by examining international publications from a scientometric point of view. Burn-associated publications were mainly taken from the ISI Web of Science database of Thomson Scientific Institute by using the search terms "burns *" or "burn injury”. We identified a total of 16.024 publications. They were analyzed according to various parameters: the publication years, origin countries, publishing journals and institutions as well as publication languages. Furthermore there was carried out publication analysis of Subject Areas, citations and authors. The results were illustrated in parts by Cartograms and network diagrams. The publication quantity on burns has steadily increased over the years, which was interpreted as a rising academic interest in contents of this line of research. On the other hand this fact is also caused by the inclusion of abstracts in the ISI database which lead to a higher outcome of detected literature. The majority of articles about Burns were published in English. About one third of all articles according to burns were published in the United States. Similarly, there was also a large number of publishing US Burn Centres. In addition European countries Great Britain, Germany and France and countries like Japan, China and Turkey were determined as most publishing Nations in the subject area burns. In the analyzed period a dense network of international research cooperation could be identified, which is mainly formed by North America and mentioned European countries. Concerning research and therapy of burn injuries Burn Centres of the University of Texas are leading worldwide ranking. The most publishing and most cited journal in researched subject area is “Burns”. The surgical journals Annals of Surgery and Journal of Trauma rank second and third related to publication quantity and were cited relatively frequently. In researched period burn-associated articles were mostly published in subject areas Surgery, Critical Care Medicine and Dermatology. Subject areas Emergency Medicine and Rehabilitation steadily became more interesting in recent years. By analyzing the scientific achievement of authors working on burns research, their number of publications, their citation rates and H-indices were evaluated to show the quantity and quality of different publications. The American author David H. Herndon, recently Director of Shriners Hospitals for Children, and teaching professor of burn surgery at the University of Texas, has been identified as author with the highest H-index, who is well integrated in the international network of relevant authors on the subject of burns. A crucial component of his scientific reputation shall be deemed to be the publication of the standard work of Burn Medicine "Total Burn Care" [153]. Significant achievements in the field of burn injuries also reached a younger colleague from the same Burn Centre in Texas University: Robert R. Wolfe publicized fewer articles than Herndon but he achieved a relatively high citation rate and the second highest H-index of publishing authors. The highest citation rate among the most publishing authors on the subject of burns reached James F. Burke from the Jefferson Medical College of Thomas Jefferson University, Philadelphia, which demonstrates the scientific quality of his work. A further increase in volume of research on burns in the coming years is expected, because key issues have not been exhaustively studied. Thus, there are still burning questions in the matter of intensive care, especially in understanding and handling of pathophysiological processes of burn disease.