Fußballendermatitis oder plantare Pododermatitis ist eine an den Metatarsal- und Zehenballen von Mastputen auftretende Erkrankung, die von Hyperkeratose über Verfärbungen bis hin zu schweren Ulzerationen variieren und auch wieder abheilen kann. Betroffene Tiere zeigen nur selten Lahmheiten, sind jedoch in ihrer Motilität eingeschränkt. Als Faktoren, die zur Entstehung der Pododermatitis führen, werden neben einer genetischen Disposition auch das Geschlecht der Tiere, eine nicht bedarfsgerechte Futterzusammensetzung, das Einstreumaterial, die Einstreufeuchte und nicht zuletzt die Besatzdichte diskutiert. In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, welchen Einfluss die Besatzdichte und das Einstreumaterial auf die Entwicklung der plantaren Pododermatitis bei männlichen und weiblichen Mastputen haben. In einem Sommer- (April bis September) und einem Winterdurchgang (Oktober bis Februar) wurden insgesamt 7931 Hennen und 4283 Hähne der Mastputenlinie B.U.T. Big 6 nach Geschlechtern getrennt in je 4 Gruppen eingeteilt. Jede Gruppe wurde wiederum in 4 Untergruppen geteilt. Drei Gruppen wurden in verschiedenen Besatzdichten mit Langstroh eingestreut, eine mit Hobelspänen. Die Endbesatzdichten der drei Langstroh-Gruppen betrugen für die Gruppe mit einer niedrigen Besatzdichte (Sn) bei den Hennen im Sommer 49,36 kg/m2 sowie im Winter 53,22 kg/m2. Bei den Hähnen war die niedrige Besatzdichte im Sommer 43,69 kg/m2 und im Winter 53,32 kg/m2. Die mittlere Besatzdichte (Gruppe Sm) betrug bei den Hennen 60,18 kg/m2 (Sommer) bzw. 62,81 kg/m2 (Winter) und bei den Hähnen 55,63 kg/m2 (Sommer) bzw. 62,27 kg/m2 (Winter). Die hohe Besatzdichte (Sh) war bei den Hennen im Sommer 68,39 kg/m2 und im Winter 73 kg/m2. Die Hähne des Sommerdurchgangs wurden bei einer hohen Besatzdichte von 58,17 kg/m2 gehalten, die Hähne des Winterdurchgangs bei 74,32 kg/m2. Die mit Hobelspäne eingestreuten Gruppen (Hm) wurde ebenfalls in einer mittleren Besatzdichte gehalten. Diese betrug bei den Hennen im Sommer 59,42 kg/m2 und im Winter 60,77 kg/m2. Bei den Hähnen betrug die Besatzdichte 53,38 kg/m2 (Sommer) bzw. 63,55 kg/m2 (Winter). Alle Gruppen wurden für eine gleichmäßige Eistreuqualität regelmäßig nachgestreut und die Trockensubstanz in der Einstreu wurde ermittelt. In jeder der 4 Untergruppen pro Gruppe wurden 20 Tiere individuell markiert. Von der 1. Lebenswoche bis zur Schlachtung in der 16. (Hennen) bzw. 21. Lebenswoche (Hähne) wurden die Tiere in 14tägigen Abständen hinsichtlich ihrer Fußballengesundheit mit 6 möglichen Scores beurteilt. Die Scores wurden zusätzlich in Klassen eingeteilt (A= keine Veränderungen (Score 1), B= leichte Veränderungen (Score 2, 3 und 4), C= schwere Veränderungen (Score 5 und 6). Am Ende des Winterdurchgangs wurden von 20 Tieren jeder Gruppe die Fußballen zur histopathologischen Untersuchung entnommen. Bei den drei mit Stroh eingestreuten Hennengruppen des Sommerdurchgangs hatte die Gruppe Sn in der 11. und 13. Lebenswoche statistisch signifikant niedrigere mittlere Scores als Gruppe Sh. Bei den Hahnengruppen hatte die Gruppe Sn von der 9. bis zur 17. Lebenswoche statistisch signifikant niedrigere mittlere Scores als Gruppe Sh. Die Hennen aller drei Gruppen wiesen in der 15. Lebenswoche Veränderungen der Klasse C auf, die Hahnengruppen in der 21. Woche Veränderungen der Klasse B. Im Winterdurchgang hatte die Gruppe Sn der Hennen in der 7. und 13. Lebenswoche einen statistisch signifikant niedrigeren mittleren Score als Gruppe Sh. Bei den Hähnen war der mittlere Score der Gruppe Sn in der 5. Lebenswoche statistisch signifikant höher als der mittlere Score der Gruppe Sh. In der 7. Lebenswoche war der mittlere Score der Gruppe Sn statistisch signifikant niedriger als bei Gruppe Sh. Die Veränderungen der Hähne in der 21. Lebenswoche waren in Klasse B einzuordnen, die der Hennen in der 15. Lebenswoche in Klasse C. Somit konnte in dieser Untersuchung kein reproduzierbarer Einfluss der Besatzdichte auf die Pododermatitis festgestellt werden. Die mit Hobelspäne eingestreute Hennengruppe (Hm) hatte im Sommerdurchgang in der 11., 13. und 15. Lebenswoche einen statistisch signifikant niedrigeren mittleren Score als Gruppe Sm. Die Hahnengruppe Hm hatte im Sommerdurchgang ab der 13. Lebenswoche bis zur Schlachtung einen statistisch signifikant niedrigeren mittleren Score als Gruppe Sm. Die Veränderungen der Hennen waren in der 15. Lebenswoche in Gruppe Sm in die Klasse C einzuordnen, in Gruppe Hm in Klasse B. Bei den Hähnen des Sommerdurchgangs waren die Veränderungen in der 21. Lebenswoche in beiden Gruppen von der Klasse B. Im Winterdurchgang war in der 7. Lebenswoche der mittlere Score der Gruppe Sm (Hennen) statistisch signifikant niedriger als der von Gruppe Hm. In der 11. und 15. Lebenswoche war der mittlere Score der Gruppe Hm der statistisch signifikant niedrigere. Bei den Hähnen des Winterdurchgangs war ab der 11. Lebenswoche bis zur Schlachtung der mittlere Score der Gruppe Hm statistisch signifikant niedriger als bei Gruppe Sm. Die Veränderungen bei den Hennen waren in diesem Durchgang in Woche 15 in die Klasse C einzuordnen, die Veränderungen der Hähne in der 21. Lebenswoche in Gruppe B. In dieser Untersuchung lässt sich somit feststellen, dass das Einstreumaterial einen Einfluss auf die Fußballengesundheit hat. Die Hennen stellen sich in dieser Untersuchung als das stärker von Pododermatitis betroffene Geschlecht dar. Bis zur Schlachtung in der 15. Lebenswoche haben die untersuchten Hennen verglichen mit den Hähnen in der gleichen Woche in beiden Durchgängen einen höheren mittleren Score als die Hähne in der gleichen Lebenswoche. Auch wurde bei den Hennen mehr frisches Einstreumaterial eingesetzt als bei den Hähnen. Die bessere Fußballengesundheit der untersuchten Tiere im Sommerdurchgang wird auf die herrschenden klimatischen Bedingungen zurückgeführt, die zu einer trockeneren Einstreu im Sommer führten. Gezeigt werden kann dies durch im Winter feuchtere Einstreuproben, obwohl im Vergleich zum Sommerdurchgang häufiger frischer Einstreu eingesetzt wurde. Die Auswertung der Befunde der histopathologischen Untersuchung mittels Chi-Quadtrat-Test führt zu dem Ergebnis, dass in den Gruppen Hm der Hennen und der Hähne verglichen mit den anderen Gruppen des gleichen Geschlechts statistisch signifikant häufiger die Bildung von Narben als Folgeerscheinung eines Scores der Klasse C auftreten. Abschließend kann festgehalten werden, dass in der vorliegenden Untersuchung kein Einfluss der Besatzdichte auf die Entwicklung der Pododermatitis bei Mastputen nachgewiesen werden konnte. Die Einstreufeuchte hingegen – insbesondere auch abhängig von klimatischen Bedingungen – hat einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Pododermatitis. Das Einstreumaterial (Langstroh oder Hobelspäne) hat ebenfalls einen signifikanten Einfluss auf die Entwicklung der PD, auch wenn der stärkere Einfluss der Einstreufeuchte nicht ausgeglichen werden kann. Auf Hobelspäne gehaltene Tiere hatten eine bessere Fußballengesundheit als auf Langstroh gehaltene.
Footpad dermatitis also known as plantar pododermatitis is a condition characterized by lesions on the ventral footpads of poultry. Lesions vary from hyperkeratosis to discoloration and ulcerations. They can heal with leaving a scar. Affected birds dont’t limp generally, but show less locomotion. Among the genetic disposition, different predisposing factors leading to pododermatitis have been discussed. The gender of animals, a feed composition not according the needs of animals, litter material, litter quality, and last but not least stocking density may have influence on the development of pododermatitis. The aim of this study was to determine the impact stocking density and litter material have on the severity of pododermatitis in meat- type turkey hens and toms. A summer- (april until september) and a winter- course (october until february) was conducted with a total of 7931 hens and 4283 toms of the turkey strain B.U.T. Big 6. Animals were divided into four groups in each gender. Each group was divided into four sub-groups. Three groups were held in different stocking densities on not chaffed straw, one group was held on wood shavings. Stocking densities for the groups with low stocking density (Sn) were for the hens in summer 49,36 kg/m2 and in winter 53,22 kg/m2. In toms, the low stocking density was 43,69 kg/m2 (summer) and 53,32 kg/m2 (winter). Medium density (Sm) was 60,18 kg/m2 (summer) and 62,81 kg/m2 (winter) for the hens and 55,63 kg/m2 (summer) respectively 62,27 kg/m2 (winter) for the toms. High stocking density (Sh) was for the hens 68,39 kg/m2 (summer) and in winter 73 kg/m2 . For the toms, the high stocking density was 58,17 kg/m2 in summer and 74,32 kg/m2 in winter. The groups on wood shavings (Hm) had been kept at medium densities of 59,42 kg/m2 (summer) and 60,77 kg/m2 (winter) for the hens and 53,38 kg/m2 (summer) respectively 63,55 kg/m2 (winter) for the hens. To ensure a constant litter quality, fresh litter was added to all groups regularly and dry matter of the litter was detected. In each of the four sub-groups per group, 20 animals were marked individually. From the first week on until slaughter in 16th (hens)/ 21st week, foot pad health of these animals was scored with six possible scores fortnightly. Additionally, the scores were classified: A (no lesions, score 1), B (mild lesions, score 2, 3 and 4), C (severe lesions, score 5 and 6). Foot pads of 20 animals per group were taken for histopathological examination at the end of the winter-course. In summer, the mean scores of the three female groups with straw showed significant differences between group Sn (lower) and group Sh (higher) in week 11 and 13. In the male groups mean score of goup Sn was significantly lower than of group Sh from week 9 to 17. The hens of all groups showed lesions of class C in week 15, scores of toms in week 21 were class B. In winter, group Sn of the hens had a significantly lower mean score in week 7 and 13 than group Sh. The mean score of the male group Sn was significantly higher in week 5 than mean score of group Sh. In week 7, mean score of group Sn was significantly lower than in group Sh. Lesions of toms in week 21 were in class B, lesions of hens in week 15 in class C. These findings show no reproducible impact of stocking density on pododermatitis. In summer, the female group on wood shavings (Hm) had a significantly lower mean score than group Sm in week 11, 13 and 15. The toms of group Hm had a significantly lower mean score than group Sm from week 13 on until slaughter. Lesions of hens in week 15 were in class C in group Sm and in class B in group Hm. The toms lesions in week 21 were in class B in both groups. In week 7 in winter, mean score of group Sm was significantly lower than in group Hm. In week 11 and 15 mean score of group Hm was the significantly lower one. From week 11 on until slaughter, group Hm of the toms had a significanty lower mean score than group Sm. In thie course the lesions of hens in week 15 were in class C, lesions of hens in week 21 in class B. Based on these data it is concluded that litter material has an impact on foot pad health. Turkey hens turned out to be the more affected with pododermatitis gender in this study. Until slaughter in week 15, hens have a higher mean score compared to toms in the same week in both courses. Furthermore, it was necessary to add more fresh litter into the hens groups than into the toms. The better foot pad health in summer is attributed to the climatic conditions, wich led to better litter quality wich means drier litter in summer. In winter, dry matter in the litter samples was lower, although more fresh litter was added than in summer. The analysis of the findings of the histopathological examination by chi-square-test shows that in group Hm of each gender and in both courses there are statistically more scars as an after-effect of a score class C than in the other groups. Taken together the results of this study show no effect of stocking density on the development of pododermatitis in meat-type turkeys. Litter quality - especially depending on climatic conditions - has a big impact on development of pododermatitis. Litter material (long, not chaffed straw versus wood shavings), has also a clear influence on foot pad health, but it can’t compensate the effect of litter quality: animals kept on wood shavings had better foot pad health as animals kept on long straw.