dc.contributor.author
Rudolf, Miriam
dc.date.accessioned
2018-06-07T16:54:45Z
dc.date.available
2008-07-21T18:52:32.600Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/3152
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-7352
dc.description.abstract
Fußballendermatitis oder plantare Pododermatitis ist eine an den Metatarsal-
und Zehenballen von Mastputen auftretende Erkrankung, die von Hyperkeratose
über Verfärbungen bis hin zu schweren Ulzerationen variieren und auch wieder
abheilen kann. Betroffene Tiere zeigen nur selten Lahmheiten, sind jedoch in
ihrer Motilität eingeschränkt. Als Faktoren, die zur Entstehung der
Pododermatitis führen, werden neben einer genetischen Disposition auch das
Geschlecht der Tiere, eine nicht bedarfsgerechte Futterzusammensetzung, das
Einstreumaterial, die Einstreufeuchte und nicht zuletzt die Besatzdichte
diskutiert. In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, welchen Einfluss die
Besatzdichte und das Einstreumaterial auf die Entwicklung der plantaren
Pododermatitis bei männlichen und weiblichen Mastputen haben. In einem Sommer-
(April bis September) und einem Winterdurchgang (Oktober bis Februar) wurden
insgesamt 7931 Hennen und 4283 Hähne der Mastputenlinie B.U.T. Big 6 nach
Geschlechtern getrennt in je 4 Gruppen eingeteilt. Jede Gruppe wurde wiederum
in 4 Untergruppen geteilt. Drei Gruppen wurden in verschiedenen Besatzdichten
mit Langstroh eingestreut, eine mit Hobelspänen. Die Endbesatzdichten der drei
Langstroh-Gruppen betrugen für die Gruppe mit einer niedrigen Besatzdichte
(Sn) bei den Hennen im Sommer 49,36 kg/m2 sowie im Winter 53,22 kg/m2. Bei den
Hähnen war die niedrige Besatzdichte im Sommer 43,69 kg/m2 und im Winter 53,32
kg/m2. Die mittlere Besatzdichte (Gruppe Sm) betrug bei den Hennen 60,18 kg/m2
(Sommer) bzw. 62,81 kg/m2 (Winter) und bei den Hähnen 55,63 kg/m2 (Sommer)
bzw. 62,27 kg/m2 (Winter). Die hohe Besatzdichte (Sh) war bei den Hennen im
Sommer 68,39 kg/m2 und im Winter 73 kg/m2. Die Hähne des Sommerdurchgangs
wurden bei einer hohen Besatzdichte von 58,17 kg/m2 gehalten, die Hähne des
Winterdurchgangs bei 74,32 kg/m2. Die mit Hobelspäne eingestreuten Gruppen
(Hm) wurde ebenfalls in einer mittleren Besatzdichte gehalten. Diese betrug
bei den Hennen im Sommer 59,42 kg/m2 und im Winter 60,77 kg/m2. Bei den Hähnen
betrug die Besatzdichte 53,38 kg/m2 (Sommer) bzw. 63,55 kg/m2 (Winter). Alle
Gruppen wurden für eine gleichmäßige Eistreuqualität regelmäßig nachgestreut
und die Trockensubstanz in der Einstreu wurde ermittelt. In jeder der 4
Untergruppen pro Gruppe wurden 20 Tiere individuell markiert. Von der 1.
Lebenswoche bis zur Schlachtung in der 16. (Hennen) bzw. 21. Lebenswoche
(Hähne) wurden die Tiere in 14tägigen Abständen hinsichtlich ihrer
Fußballengesundheit mit 6 möglichen Scores beurteilt. Die Scores wurden
zusätzlich in Klassen eingeteilt (A= keine Veränderungen (Score 1), B= leichte
Veränderungen (Score 2, 3 und 4), C= schwere Veränderungen (Score 5 und 6). Am
Ende des Winterdurchgangs wurden von 20 Tieren jeder Gruppe die Fußballen zur
histopathologischen Untersuchung entnommen. Bei den drei mit Stroh
eingestreuten Hennengruppen des Sommerdurchgangs hatte die Gruppe Sn in der
11. und 13. Lebenswoche statistisch signifikant niedrigere mittlere Scores als
Gruppe Sh. Bei den Hahnengruppen hatte die Gruppe Sn von der 9. bis zur 17.
Lebenswoche statistisch signifikant niedrigere mittlere Scores als Gruppe Sh.
Die Hennen aller drei Gruppen wiesen in der 15. Lebenswoche Veränderungen der
Klasse C auf, die Hahnengruppen in der 21. Woche Veränderungen der Klasse B.
Im Winterdurchgang hatte die Gruppe Sn der Hennen in der 7. und 13.
Lebenswoche einen statistisch signifikant niedrigeren mittleren Score als
Gruppe Sh. Bei den Hähnen war der mittlere Score der Gruppe Sn in der 5.
Lebenswoche statistisch signifikant höher als der mittlere Score der Gruppe
Sh. In der 7. Lebenswoche war der mittlere Score der Gruppe Sn statistisch
signifikant niedriger als bei Gruppe Sh. Die Veränderungen der Hähne in der
21. Lebenswoche waren in Klasse B einzuordnen, die der Hennen in der 15.
Lebenswoche in Klasse C. Somit konnte in dieser Untersuchung kein
reproduzierbarer Einfluss der Besatzdichte auf die Pododermatitis festgestellt
werden. Die mit Hobelspäne eingestreute Hennengruppe (Hm) hatte im
Sommerdurchgang in der 11., 13. und 15. Lebenswoche einen statistisch
signifikant niedrigeren mittleren Score als Gruppe Sm. Die Hahnengruppe Hm
hatte im Sommerdurchgang ab der 13. Lebenswoche bis zur Schlachtung einen
statistisch signifikant niedrigeren mittleren Score als Gruppe Sm. Die
Veränderungen der Hennen waren in der 15. Lebenswoche in Gruppe Sm in die
Klasse C einzuordnen, in Gruppe Hm in Klasse B. Bei den Hähnen des
Sommerdurchgangs waren die Veränderungen in der 21. Lebenswoche in beiden
Gruppen von der Klasse B. Im Winterdurchgang war in der 7. Lebenswoche der
mittlere Score der Gruppe Sm (Hennen) statistisch signifikant niedriger als
der von Gruppe Hm. In der 11. und 15. Lebenswoche war der mittlere Score der
Gruppe Hm der statistisch signifikant niedrigere. Bei den Hähnen des
Winterdurchgangs war ab der 11. Lebenswoche bis zur Schlachtung der mittlere
Score der Gruppe Hm statistisch signifikant niedriger als bei Gruppe Sm. Die
Veränderungen bei den Hennen waren in diesem Durchgang in Woche 15 in die
Klasse C einzuordnen, die Veränderungen der Hähne in der 21. Lebenswoche in
Gruppe B. In dieser Untersuchung lässt sich somit feststellen, dass das
Einstreumaterial einen Einfluss auf die Fußballengesundheit hat. Die Hennen
stellen sich in dieser Untersuchung als das stärker von Pododermatitis
betroffene Geschlecht dar. Bis zur Schlachtung in der 15. Lebenswoche haben
die untersuchten Hennen verglichen mit den Hähnen in der gleichen Woche in
beiden Durchgängen einen höheren mittleren Score als die Hähne in der gleichen
Lebenswoche. Auch wurde bei den Hennen mehr frisches Einstreumaterial
eingesetzt als bei den Hähnen. Die bessere Fußballengesundheit der
untersuchten Tiere im Sommerdurchgang wird auf die herrschenden klimatischen
Bedingungen zurückgeführt, die zu einer trockeneren Einstreu im Sommer
führten. Gezeigt werden kann dies durch im Winter feuchtere Einstreuproben,
obwohl im Vergleich zum Sommerdurchgang häufiger frischer Einstreu eingesetzt
wurde. Die Auswertung der Befunde der histopathologischen Untersuchung mittels
Chi-Quadtrat-Test führt zu dem Ergebnis, dass in den Gruppen Hm der Hennen und
der Hähne verglichen mit den anderen Gruppen des gleichen Geschlechts
statistisch signifikant häufiger die Bildung von Narben als Folgeerscheinung
eines Scores der Klasse C auftreten. Abschließend kann festgehalten werden,
dass in der vorliegenden Untersuchung kein Einfluss der Besatzdichte auf die
Entwicklung der Pododermatitis bei Mastputen nachgewiesen werden konnte. Die
Einstreufeuchte hingegen – insbesondere auch abhängig von klimatischen
Bedingungen – hat einen großen Einfluss auf die Entwicklung der
Pododermatitis. Das Einstreumaterial (Langstroh oder Hobelspäne) hat ebenfalls
einen signifikanten Einfluss auf die Entwicklung der PD, auch wenn der
stärkere Einfluss der Einstreufeuchte nicht ausgeglichen werden kann. Auf
Hobelspäne gehaltene Tiere hatten eine bessere Fußballengesundheit als auf
Langstroh gehaltene.
de
dc.description.abstract
Footpad dermatitis also known as plantar pododermatitis is a condition
characterized by lesions on the ventral footpads of poultry. Lesions vary from
hyperkeratosis to discoloration and ulcerations. They can heal with leaving a
scar. Affected birds dont’t limp generally, but show less locomotion. Among
the genetic disposition, different predisposing factors leading to
pododermatitis have been discussed. The gender of animals, a feed composition
not according the needs of animals, litter material, litter quality, and last
but not least stocking density may have influence on the development of
pododermatitis. The aim of this study was to determine the impact stocking
density and litter material have on the severity of pododermatitis in meat-
type turkey hens and toms. A summer- (april until september) and a winter-
course (october until february) was conducted with a total of 7931 hens and
4283 toms of the turkey strain B.U.T. Big 6. Animals were divided into four
groups in each gender. Each group was divided into four sub-groups. Three
groups were held in different stocking densities on not chaffed straw, one
group was held on wood shavings. Stocking densities for the groups with low
stocking density (Sn) were for the hens in summer 49,36 kg/m2 and in winter
53,22 kg/m2. In toms, the low stocking density was 43,69 kg/m2 (summer) and
53,32 kg/m2 (winter). Medium density (Sm) was 60,18 kg/m2 (summer) and 62,81
kg/m2 (winter) for the hens and 55,63 kg/m2 (summer) respectively 62,27 kg/m2
(winter) for the toms. High stocking density (Sh) was for the hens 68,39 kg/m2
(summer) and in winter 73 kg/m2 . For the toms, the high stocking density was
58,17 kg/m2 in summer and 74,32 kg/m2 in winter. The groups on wood shavings
(Hm) had been kept at medium densities of 59,42 kg/m2 (summer) and 60,77 kg/m2
(winter) for the hens and 53,38 kg/m2 (summer) respectively 63,55 kg/m2
(winter) for the hens. To ensure a constant litter quality, fresh litter was
added to all groups regularly and dry matter of the litter was detected. In
each of the four sub-groups per group, 20 animals were marked individually.
From the first week on until slaughter in 16th (hens)/ 21st week, foot pad
health of these animals was scored with six possible scores fortnightly.
Additionally, the scores were classified: A (no lesions, score 1), B (mild
lesions, score 2, 3 and 4), C (severe lesions, score 5 and 6). Foot pads of 20
animals per group were taken for histopathological examination at the end of
the winter-course. In summer, the mean scores of the three female groups with
straw showed significant differences between group Sn (lower) and group Sh
(higher) in week 11 and 13. In the male groups mean score of goup Sn was
significantly lower than of group Sh from week 9 to 17. The hens of all groups
showed lesions of class C in week 15, scores of toms in week 21 were class B.
In winter, group Sn of the hens had a significantly lower mean score in week 7
and 13 than group Sh. The mean score of the male group Sn was significantly
higher in week 5 than mean score of group Sh. In week 7, mean score of group
Sn was significantly lower than in group Sh. Lesions of toms in week 21 were
in class B, lesions of hens in week 15 in class C. These findings show no
reproducible impact of stocking density on pododermatitis. In summer, the
female group on wood shavings (Hm) had a significantly lower mean score than
group Sm in week 11, 13 and 15. The toms of group Hm had a significantly lower
mean score than group Sm from week 13 on until slaughter. Lesions of hens in
week 15 were in class C in group Sm and in class B in group Hm. The toms
lesions in week 21 were in class B in both groups. In week 7 in winter, mean
score of group Sm was significantly lower than in group Hm. In week 11 and 15
mean score of group Hm was the significantly lower one. From week 11 on until
slaughter, group Hm of the toms had a significanty lower mean score than group
Sm. In thie course the lesions of hens in week 15 were in class C, lesions of
hens in week 21 in class B. Based on these data it is concluded that litter
material has an impact on foot pad health. Turkey hens turned out to be the
more affected with pododermatitis gender in this study. Until slaughter in
week 15, hens have a higher mean score compared to toms in the same week in
both courses. Furthermore, it was necessary to add more fresh litter into the
hens groups than into the toms. The better foot pad health in summer is
attributed to the climatic conditions, wich led to better litter quality wich
means drier litter in summer. In winter, dry matter in the litter samples was
lower, although more fresh litter was added than in summer. The analysis of
the findings of the histopathological examination by chi-square-test shows
that in group Hm of each gender and in both courses there are statistically
more scars as an after-effect of a score class C than in the other groups.
Taken together the results of this study show no effect of stocking density on
the development of pododermatitis in meat-type turkeys. Litter quality -
especially depending on climatic conditions - has a big impact on development
of pododermatitis. Litter material (long, not chaffed straw versus wood
shavings), has also a clear influence on foot pad health, but it can’t
compensate the effect of litter quality: animals kept on wood shavings had
better foot pad health as animals kept on long straw.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
poultry diseases
dc.subject
pododermatitis
dc.subject
stocking density
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::630 Landwirtschaft::630 Landwirtschaft und verwandte Bereiche
dc.title
Einfluss von Besatzdichte und Einstreumaterial auf die Pododermatitis bei
Mastputen
dc.contributor.firstReferee
Prof. Dr. H.M. Hafez
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. V. Bergmann
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Dr. G. Schlenker
dc.date.accepted
2008-01-29
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000004471-4
dc.title.translated
Influence of stocking density and litter material on pododermatitis in turkeys
en
refubium.affiliation
Veterinärmedizin
de
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FUDISS_thesis_000000004471
refubium.note.author
Mensch und Buch Verlag
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