Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit verschiedenen psychischen Auswirkungen einer onkologischen Erkrankung. Dabei konnten sowohl bei Patient*innen als auch bei Angehörigen entsprechende Folgen festgesellt werden. Beide Gruppen zeigten zum Teil ähnlich hohe Ausprägungen psychischer Belastungen. Eine Inanspruchnahme vorhandener psychoonkologischer Angebote wurde vor allem für Patientinnen und vor allem jüngere Patient*innen beschrieben und stand in Zusammenhang mit starker psychosozialer Belastung. Soziale Unterstützung, als eine Ressource in der Bewältigung, stellte sich als ein Grund für eine Nichtinanspruchnahme heraus. Dies verdeutlicht Anforderungen an die Angehörigen. Unsicherheiten im Verlauf der Erkrankung thematisierten Angehörigen besonders. Die gegenseitige Einschätzung der Belastungen durch Patientinnen und ihre Partner ergab zum Teil erhebliche Unterschiede zwischen Fremd- und Selbsteinschätzung. Die Bedürfnisse von Patient*innen und Angehörigen im Behandlungsverlauf schätzte ein multiprofessionelles Behandlungsteam ähnlich ein. Alle Ergebnisse unterstützen und erweitern die in anderen Studien erhobenen Befunde. Sie verdeutlichen den hohen Stellenwert der psychoonkologischen Versorgung und eine hohe Priorität in der multiprofessionellen Behandlung von onkologischen Patient*innen. Mit der Weiterentwicklung moderner Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten steigt auch der Bedarf an Forschung auf dem Gebiet der Psychoonkologie.