dc.contributor.author
Kornak, Uwe
dc.date.accessioned
2018-06-07T14:32:05Z
dc.date.available
2001-06-06T00:00:00.649Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/30
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-4234
dc.description
0 Titel und Inhaltsverzeichnis 0
1 Einleitung 1
2 Ergebnisse 19
3 Diskussion 49
4 Materialien und Methoden 77
5 Literaturverzeichnis 105
6 Abkürzungen 117
7 Anhang 119
dc.description.abstract
ClC-7 ist ein Chloridkanalprotein von bisher unbekannter Funktion. Zwei
alternative Gentargeting-Strategien für die Ausschaltung von ClC-7 wurden
angewandt, die zu den Linien C7A und C7B führten. In Knockout-Tieren von Linie
C7A war kein ClC-7-Protein mehr nachweisbar. Durch Targeting-Vektor C7B
hingegen wurde das LacZ-Gen von E.Coli als Reportergen im Leserahmen in Exon 7
des Gens Clcn7 eingefügt. Auf diese Weise wurde unter Kontrolle des Promoters
von Clcn7 ein Fusionsprotein gebildet, das aus einem N-terminalen Fragment von
ClC-7 und der vom LacZ-Gen kodierten b-Galaktosidase bestand. Die enzymatische
Aktivität der b-Galaktosidase konnte für die Untersuchung der Gewebeverteilung
von ClC-7 im Embryo eingesetzt werden. Es ergab sich ein breites
Verteilungsmuster mit besonders hoher Expression in Osteoklasten,
Dorsalganglien, Trigeminalganglion, Rückenmark, Gehirn und Auge. Diese Befunde
wurden durch eine in situ Hybridisierung an Embryonenschnitten bestätigt.
Der Phänotyp der Clcn7-/--Tiere beider Linien unterschied sich nicht. Die
Heterozygotie führte zu keinerlei pathologischen Veränderungen gegenüber dem
Wildtyp. Der Anteil von Knockout-Tieren aus Verpaarungen zweier heterozygoter
Tiere war auf 15% reduziert, was für eine erhöhten postnatale Sterblichkeit
sprach. Die überlebenden Knockout-Mäuse blieben ab dem Ende der ersten
Lebenswoche im Wachstum zurück, und zeigten verkürzte, röntgenologisch abnorm
dichte Röhrenknochen. Der Zahndurchbruch blieb aus. In der Histologie des
Knochengewebes zeigten sich Charakteristika einer Marmorknochenkrankheit
(Osteopetrose). Eine trotz vorhandener Osteoklasten entstehende Akkumulation
von Knochenmaterial wies darauf hin, dass diese Zellen Knochen nicht
resorbieren konnten. Aufgrund des Verschlusses der Markhöhle der Knochen
entstand eine extramedulläre Blutbildung, die eine bei Clcn7-/--Mäusen
auftretende Anämie und Milzvergrößerung erlärte. Die Lebenserwartung der
Knockout-Tiere lag bei maximal 45 Tagen. Gleichzeitig trat eine massive
Neurodegeneration auf, die in der Retina zu einem Verlust der Photorezeptoren
und im Gehirn zu einer fortschreitenden Astrogliose führte. Beide
degenerativen Prozesse scheinen nicht sekundäre Folge der Osteopetrose zu
sein. Im Gegensatz zu den von der Degeneration betroffenen retinalen Zellen
konnte in Neuronen des Gehirns die intrazelluläre Ablagerung eines Lipofuszin-
artigen Speichermaterials nachgewiesen werden.
Die Analyse der subzellulären Lokalisation in den weitgehend normal
differenzierten Osteoklasten ergab, dass sich ClC-7 in der Ruffled Border
Membran dieser Zellen befand. Diese stark gefaltete Membran ist für die
Säuresekretion verantwortlich, die für die resorptive Aktivität der
Osteoklasten Voraussetzung ist. Die Analyse kultivierter Osteoklasten zeigte,
dass Clcn7-/-\- Zellen nicht in der Lage waren, die extrazelluläre
Resorptionslakune anzusäuern. Im proximalen Tubulus der Niere wurde darüber
hinaus durch Kolokalisation mit intrazellulären Markern und endozytiertem,
fluoreszenzmarkierten Protein eine subzelluläre Lokalisation von ClC-7 in
späten Endosomen und Lysosomen festgestellt.
Da der Phänotyp der Clcn7-/--Tiere dem Bild der menschlichen infantilen
malignen Osteopetrose sehr ähnelte, wurde das Gen CLCN7 in 12 Fällen dieser
Erkrankung auf Mutationen durchsucht. Ein Patient war compound-heterozygot für
eine Missense-Mutation und eine Stopmutation. In Proteinlysaten von
kultivierten Fibroblasten des Patienten war ClC-7 nicht detektierbar. Nach den
bisherigen Erkenntnissen handelt es sich bei ClC-7 um ein in späten Endosomen,
Lysosomen und in der Ruffled Border Membran befindliches Chloridkanalprotein.
Wahrscheinlich ist ClC-7 für den Transport von Cl- entlang des durch die
H+-ATPase erzeugten Protonengradienten verantwortlich, was die elektroneutrale
Ansäuerung der betreffenden Kompartimente ermöglicht. Ohne intakte Ansäuerung
verlieren einerseits die Osteoklasten ihre Resorptionsfähigkeit, andererseits
kommt es vermutlich aufgrund eines defekten lysosomalen Abbaus zu
intrazellulären Ablagerungen und zur Schädigung von neuronalen Zellen in
Retina und Gehirn.
de
dc.description.abstract
ClC-7 is a ubiquitously expressed chloride channel whose function was unknown
so far. Mice deficient for ClC-7 were generated using two different gene
targeting strategies. Whereas targeting construct C7A abolished expression of
ClC-7 completely, the LacZ gene was fused in frame into exon 7 of Clcn7 as a
reporter gene in construct C7B. Using the reporter gene to assess the
expression pattern of ClC-7, we detected strong signals in osteoclasts, dorsal
root ganglia, trigeminal ganglion, retina, spinal cord and brain beside a
ubiquitous basal expression level. These findings were corroborated by in situ
hybridization.
Clcn7-/- mice of both knockout-strains show the same severe osteopetrosis
(marble bone disease) that becomes apparent shortly after birth, leading to an
increased early postnatal lethality. Life expectancy of the surviving animals
was reduced to maximal 45 days. Those mice were anemic and much smaller than
wildtype mice. Additionally, there was progressive neurodegeneration in the
retina and the brain. It could be excluded that this degeneration was
secondary to osteopetrotic changes in Clcn7-/- mice. An accumulation of a
lipofuscine-like material was detected in cerebral neurons, whereas no such
material could be seen in the retina. Although osteoclasts are present in
normal numbers, they fail to resorb bone because they cannot acidify the
extracellular resorption lacuna. In osteoclasts, ClC-7 is highly expressed in
the ruffled membrane that is formed by the fusion of H+-ATPase containing
vesicles and that secretes protons into the lacuna. In the proximal tubule of
the kidney ClC-7 probably resides in late endosomes and lysosomes.
The murine phenotype closely resembles human infantile malignant
osteopetrosis. Therefore, in 12 patients suffering from this disease a
screening for mutations in the human gene, CLCN7, was performed. One patient
was compound heterozygous for a nonsense and a missense mutation. These
mutations lead to a complete loss of the ClC-7 protein from cultured
fibroblasts of the patient. It is concluded that ClC-7 provides the chloride
conductance required for an efficient proton pumping by the H+-ATPase of the
osteoclast ruffled membrane. The insufficient acidification in Clcn7-/- mice
therefore prevents bone resorption. A similar acidification defect in
lysosomal compartments may cause neuronal storage because of decreased
degradation.
en
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject
chloride channel
dc.subject
storage disease
dc.subject.ddc
500 Naturwissenschaften und Mathematik::540 Chemie::540 Chemie und zugeordnete Wissenschaften
dc.title
Lokalisation und Funktion des Chloridkanals ClC-7 im Säugetier-Organismus
dc.contributor.firstReferee
Prof. Thomas J. Jentsch
dc.contributor.furtherReferee
Prof. Ferdinand Hucho
dc.date.accepted
2001-05-04
dc.date.embargoEnd
2001-06-25
dc.identifier.urn
urn:nbn:de:kobv:188-2001000982
dc.title.translated
Localization and function of the ClC-7 chloride channel in the mammalian
organism
en
refubium.affiliation
Biologie, Chemie, Pharmazie
de
refubium.mycore.fudocsId
FUDISS_thesis_000000000396
refubium.mycore.transfer
http://www.diss.fu-berlin.de/2001/98/
refubium.note.author
Literaturverzeichnis in der vorliegenden Version u.U. nicht lesbar
refubium.mycore.derivateId
FUDISS_derivate_000000000396
dcterms.accessRights.dnb
free
dcterms.accessRights.openaire
open access