Aus der Perspektive der Zentralgewalt stellt eine Hauptstadt die wichtigste Stadt eines Staates dar. In den Altertumswissenschaften bestimmt die Frage, ob eine Stadt „Haupt“stadt war oder nicht die Forschungsfragen und lenkt damit oft das Interesse an subalternen Räumen. Dieser Beitrag widmet sich der Hauptstadt des hethitischen Reiches und stellt dar, wie zum einen die moderne Erforschung der antiken Hauptstadt marginale Räume geschaffen hat, zum anderen wissenschaftliche Traditionen „subalterne Räume“ verfestigt haben. Die Untersuchung von Archivquellen aus der „Hauptstadt der Hethiter“ zeigt, dass bewusst oder unbewusst bestimmte handelnde Personen unsichtbar gemacht wurden. Ich zeige anhand einiger Beispiele, wie Subalterne, ihre Räume und Geschichten mittels quantitativer und räumlicher Analysen sichtbar gemacht werden können.
From the perspective of central power, a capital city is the most important city in a state. In ancient studies, whether a city is considered as a “capital” or not, influences its investigation, the research questions and thus the interest in subaltern spaces. This contribution focuses on the capital of the Hittite Empire, and I examine how modern research on ancient capital created marginal spaces and how scientific traditions did consolidate them. I analysearchival sources from the “capital of the Hittites”, which whether consciously or unconsciously silence other acting persons and I propose with examples using quantitative analyses on older excavation documentation how to identify them, their spaces and their histories.