HINTERGRUND: Die Patellaluxation und die damit verbundene Verletzung des Ligamentum patellofemorale mediale (LPFM) gehören – insbesondere bei jüngeren Patienten – zu den häufigen orthopädischen Krankheitsbildern. Im Laufe der letzten Jahrzehnte wurde eine Vielzahl von Therapiemöglichkeiten entwickelt, wobei die Rekonstruktion des Ligamentum patellofemorale mediale in den meisten Fällen die Therapie der Wahl darstellt. MATERIAL UND METHODIK: 15 Patienten wurden nach einer Rekonstruktion des LPFM klinisch, pedographisch und radiologisch nachuntersucht. Ziel dieser Untersuchungen war zum einen die objektive und subjektive Evaluation des Behandlungserfolgs sowie der Belastbarkeit des Patellofemoralgelenks, zum anderen sollte sowohl der Einfluss einer Trochleadysplasie als auch der Einfluss der femoralen Insertion des LPFM auf das Outcome der Patienten beurteilt werden. ERGEBNISSE: Wir konnten zeigen, dass mit Hilfe der Rekonstruktion des LPFM eine Verbesserung der Symptomatik und eine weitgehende Stabilisierung des Gelenks erzielt werden konnte. Allerdings waren die Ergebnisse um einiges schlechter als aufgrund der bisherigen Studienlage und den Daten in der Literatur erwartet wurde. Die Patienten, bei denen eine höhergradige Trochleadysplasie nachgewiesen wurde, zeigten zwar in der klinischen Untersuchung sowie in der Auswertung der Fragebögen gute Ergebnisse, in den radiologischen und pedographischen Messungen waren die Resultate jedoch deutlich schlechter als die der Patienten ohne Trochleadysplasie, was für eine nicht ausreichende Stabilisierung des Patellofemoralgelenks aufgrund der zugrunde liegenden Pathomorphologie spricht. In Bezug auf den Einfluss der femoralen Insertion des LPFM ergab sich ein noch deutlicherer Zusammenhang zu den klinischen und radiologischen Ergebnissen: die Patienten, bei denen eine nicht-anatomische Insertion des LPFM-Implantates gewählt worden war, erreichten sowohl in der klinischen Untersuchung als auch bei der Auswertung der Fragebögen und der radiologischen Parameter weitaus schlechtere Ergebnisse als die Patienten mit einer anatomischen Insertion. SCHLUSSFOLGERUNG: Sowohl die Beachtung einer höhergradigen Trochleadysplasie und eventuell die Ausweitung der Therapie auf eine Korrektur der zugrunde liegenden Pathomorphologie am knöchernen Apparat als auch die korrekte und anatomische Insertion des LPFM stellen die wichtigsten Voraussetzungen für einen Erfolg der Therapie dar
BACKGROUND: Acute patellar dislocation and the often associated injury of the medial patellofemoral ligament (MPFL) are very common, especially in younger patients. A variety of treatment options have been developed, the reconstruction of the MPFL is one of the most favourite techniques. MATERIALS AND METHODS: 15 patients underwent clinical, pedographical and radiological examination after reconstruction of the MPFL. The purpose of this study was to evaluate the clinical, functional and radiographic outcomes as well as the influence of trochlear dysplasia and the femoral insertion of the MPFL. RESULTS: With the reconstruction of the MPFL an improvement of symptoms and a high degree of stabilization could be achieved. However, the results were worse than expected. Although they achieved good clinical results, the radiological and pedographic results of patients with high-grade trochlear dysplasia were significantly lower than those of patients without trochlear dysplasia, indicating an inadequate stabilization of the patellofemoral joint because of the underlying pathological anatomy. The influence of the femoral insertion of the MPFL was even more obvious: patients with non-anatomical insertion of the MPFL had significantly worse results in the clinical as well as in the radiological examination. CONCLUSION: Both the underlying trochlear geometry and the femoral insertion of the MPFL are the most important conditions for treatment success