Die Urtikaria mit all ihren Unterformen ist eine ausgesprochen häufige Erkrankung, jeder fünfte erfährt im Lauf seines Lebens eine Episode. Die Mehrzahl der Erkrankten ist nur über einen relativ kurzen Zeitraum betroffen und spricht auf die bekannten Therapien gut an. Bei etwa einer Million Menschen ist das Krankheitsbild chronifiziert, suboptimales Ansprechen der gängigen Therapien ist eher die Regel als die Ausnahme. Die Optimierung der Versorgung dieser Patienten war die Zielsetzung der hier vorgelegten Arbeiten. Wir konnten zeigen, dass die Lebensqualität der Patienten erheblich eingeschränkt ist und einen Bezug zu psychiatrischen Komorbiditäten herstellen. Im Rahmen dieser Arbeiten ist es gelungen, einen deutschsprachigen Fragebogen zur Beurteilung der Lebensqualität zu erarbeiten und zu validieren. Dieses Instrument steht nun zur Verfügung und kann sowohl für die Ersteinschätzung als auch für den Verlauf und die Therapiekontrolle eingesetzt werden. Die Charakterisierung des Ansprechens von Patienten mit chronischer Urtikaria auf eine pseudoallergenarme Diät und die Abgrenzung der Responder zu anderen Formen der Urtikaria bestätigt die Notwendigkeit der diätetischen Diagnostik bei dieser Form der Urtikaria. Die Ergebnisse der Untersuchung der Therapie mit autologem Vollblut hat praktische Auswirkungen auf die Auswahl der Patienten: Es konnte gezeigt werden, dass vornehmlich ASST-positive Patienten von dieser Therapieform profitieren. Die Arbeiten, die sich mit der antihistaminischen Therapie befassen, haben Eingang gefunden in die neue Leitlinie der Therapie der Urtikaria 2008 und stützen dort die Empfehlungen zur Therapie. Weitere Arbeiten zu therapeutischen Optionen beschreiben den Wirkmechanismus der topisch applizierten Cromoglycinsäure, oder belegen vermutete Wirkmechanismen als Schlüsselmechanismen wie im Falle der erfolgreichen Therapie der Druckurtikaria mit Anti-TNF. Den voraussichtlich größten Einfluss auf die Therapie der Urtikaria im Lauf der nächsten Jahre wird der IgE-Antagonist Omalizumab haben. Nicht zuletzt aufgrund unserer Beobachtungen, die wir mit als Erste veröffentlichten, werden derzeit klinische Studien mit dem mittelfristigen Ziel der Indikationserweiterung geplant und durchgeführt. In der Zusammenschau haben alle Arbeiten durch neue Erkenntnisse in Diagnostik und Therapie dazu beigetragen, dass sich die Versorgung von Patienten mit Urtikaria verbessert hat und weiter verbessern wird.
Urticaria, with all its sub-forms is a very common disease. Most patients are affected only a short period of time and respond well to the known therapies. In about one million people the disease is chronic, sub-optimal response of the current therapies is the rule rather than the exception. The objective of this work was to optimize these patient´s care. We have shown that the quality of life is severely impaired, and demonstrated a relationship to psychiatric comorbidity. We developed and validated a German questionnaire for assessing quality of life in urticaria patients. This instrument is now available and can be used both for initial assessment and for the progress/therapy control. The characterization of the response of patients with chronic urticaria in a pseudo-allergen diet and the demarcation of the responders to other forms of urticaria confirms the necessity of dietary measures in diagnosing this disease. The studies on treatment with autologous whole blood has practical implications for the selection of patients which are suitable for this treatment: It has been shown that primarily ASST-positive patients benefit from this therapy. Our studies on anti-histamine therapy have been included in the new guideline of treatment of urticaria 2008, supporting the recommendations for therapy. Further studies on therapeutic options reveal the mechanism of action of topically applied cromoglycate in allergic pruritus. Other investigations revealed TNF as a crucial mechanism of action in pressure urticaria. The administration of IgE antagonist omalizumab appears to be the most promising form of therapy in recalcitrant urticaria in the near future. Not least because of our observations clinical trials were implemented. In conclusion, these studies have established new insights in diagnosis and treatment and contributed to the improvement in the care of patients with urticaria