Weltweit hat die Inanspruchnahme von Ressourcen in letzten Jahrzehnten kontinuierlich zugenommen, dieser Trend wird absehbar auch weiter zunehmen. Länder mit hohen Einkommen weisen dabei die mit Abstand höchsten Bedarfe auf. Wenn in anderen Teilen der Welt die Res-sourcennutzung mit wachsendem Einkommen gleichermaßen zunimmt, wäre dies mit erheblichen ökologischen und sozialen Folgewirkungen verbunden. In Deutschland konnte zwar eine relative Entkopplung der Gesamtrohstoffproduktivität erreicht werden, eine absolute Entkopplung mit sinkender Rohstoffinanspruchnahme blieb bislang jedoch aus. Auf Grundlage der Analysen des Projektes „Politiken zur Stärkung des Deutschen Ressourceneffizienzprogramms“ (PolRess II) werden in diesem Bericht Optionen für die Weiterentwicklung der deutschen Ressourcenpolitik aufgezeigt und deren mögliche Vor- und Nachteile diskutiert. Es zeigen sich verschiedene und teils konkurrierende Schwerpunktsetzungen der beteiligten Akteure: Umweltakteure stellen regelmäßig die Notwendigkeit einer Ressourcenschonung heraus und fordern entsprechendes Handeln, während wirtschaftspolitische Akteure Innovation und Wettbewerbsfähigkeit durch Ressourceneffizienz betonen. Bisher ist der Strategieprozess des deutschen Ressourceneffizienzprogramms (ProgRess) integrativ und (minimal)konsensorientiert ausgerichtet und orientiert sich dabei an Förderungen sowie informatorischen und freiwilligen Instrumenten. Vor diesem Hintergrund steht die deutsche Ressourcenpolitik vor zwei grundsätzlichen Optionen (mit vielen möglichen Abstufungen). Sie könnte einerseits den bisherigen kooperativen Ansatz als Ressourceneffizienzstrategie vertiefen, den thematischen Zuschnitt beibehalten, das bisherige Zielsystem ggf. sukzessive um materialspezifische Ziele ergänzen und den Strategieprozess punktuell stärken. Andererseits könnte bei einer Umorientierung zu einer Ressourcenschonungsstrategie der thematische Zuschnitt um weitere natürliche Ressourcen erweitert werden, eine absolute Entkopplung der Wirtschaftsleistung von der Ressourceninanspruchnahme oder gar Obergrenzen der Ressourcennutzung angestrebt werden. Die entsprechende Instrumentierung würde vermehrt auf Ordnungsrecht und ökonomische Instrumente setzen. Für diese Option erscheinen die gegenwärtigen Prozesse und Institutionen, in denen Ressourcenpolitik entwickelt wird, jedoch nicht ausreichend durchsetzungsstark. Vielmehr scheint dafür ein externer Impuls von Nöten, bspw. aus dem Bereich Klimaschutz, von politscher Seite, anderen politischen Ebenen wie der EU oder aus der Zivilgesellschaft.
Worldwide, the use of resources has steadily increased in recent decades, and this trend will foreseeably continue. High-income countries are by far the most demanding. If in other parts of the world resource use increases correspondingly with rising incomes, this would have significant environmental and social impacts. Although a relative decoupling of total raw material produc-tivity could be achieved in Germany, there has been no absolute decoupling including a reduction of raw material use. Based on the studies within the research project "Policies to Strengthen the German Resource Efficiency Program" (PolRess II), options for the further development of German resource policy are presented in this report and their possible advantages and disadvantages are discussed. Different and sometimes competing priorities of the actors involved emerge: environmental actors regularly highlight the need to conserve resources and demand appropriate action, while economic policy actors emphasize innovation and competitiveness through resource efficiency. So far, the strategy process of the German Resource Efficiency Program (ProgRess) has been designed in an integrative and (minimal) consensus-oriented manner, based on innovation funding as well as informational and voluntary instruments. Against this background, German resource policy faces two fundamental options (with many possible intermediate stages). On the one hand, it could deepen the existing cooperative approach as resource efficiency strategy, maintain the thematic focus, possibly supplement the previous target system with material-specific goals and strengthen the strategy process on an incremental basis. On the other hand, when focusing on a resource conservation strategy, the thematic focus could be extended to include further natural resources, an absolute decoupling of economic performance from the use of resources or even upper limits of resource use. The corresponding in-strumentation would increasingly rely on regulatory law and economic instruments. For this option, the current processes and institutions in which resource policy is developed seem insuffi-ciently powerful. It seems that an external impetus is needed, for example from the field of cli-mate policy, from the political side, from other political levels such as the EU or from civil society.