Despite deeply engrained images of female domesticity and conventional gender norms, women are increasingly joining land struggles in Cambodia. Based on extensive ethnographic fieldwork, my findings suggest that land rights activism in Cambodia has undergone a gendered re-framing process. Reasoning that women tend to use non-violent means of contestation and are less prone to violent responses from security personnel, nongovernmental organizations push women affected by land grabs and eviction to the frontline of protests. Moreover, female activists are encouraged to publicly display emotions such as sorrow and pain, in sharp contrast with the notion of feminine modesty. I critically question the women-to-the-front strategy and, drawing on Sara Ahmed's politics of emotions, show the adverse risks for female activists. Following that, I argue that the instrumentalization of female bodies and emotions in land rights protests perpetuates gender disparities instead of strengthening female agency in Cambodian society or opening up political space for women.
In Kambodscha sind Aktivistinnen trotz tief verwurzelter Geschlechternormen und Vorstellungen von weiblicher Häuslichkeit zunehmend an Kämpfen um Land beteiligt. Mit der Begründung, dass Frauen eher zu Gewaltfreiheit tendierten und zugleich weniger Gewalt durch Sicherheitskräfte erführen, drängen Nichtregierungsorganisationen von Vertreibung und Landraub betroffene Frauen in die erste Reihe von Protesten. Die Ergebnisse meiner ethnografischen Feldforschung zeigen zugleich, dass Aktivistinnen dazu angehalten werden Emotionen, wie den erfahrenen Schmerz, öffentlich zum Ausdruck zu bringen. Dies steht im scharfen Kontrast zum vorherrschenden kulturellen Kodex, der Frauen zu Bescheidenheit und Zurückhaltung anhält. Ich hinterfrage die Neuausrichtung der Kämpfe um Land daher kritisch und zeige unter Bezugnahme auf Sara Ahmeds Konzept der Politik der Emotionen, mit welchen Risiken die Feminisierung von Landrechtskämpfen für kambodschanische Aktivistinnen verbunden ist. Ich argumentiere zudem, dass die Instrumentalisierung weiblicher Körper und Emotionen in Landrechtsprotesten Geschlechterdisparitäten in Kambodscha perpetuiert, statt die Stellung von Frauen und ihre politische Handlungsmacht in der Gesellschaft zu stärken