Einführung: Seit der Einführung durch Ellman 1987 hat sich arthroskopische subacromiale Dekompression (ASD) als ein Standardverfahren für subacromiale Schmerzsyndrome etabliert. Es stehen jedoch nur wenig Langzeitstudien mit höherer Patientenzahl zur Verfügung. Infolgedessen analysiert diese Studie retrospektiv unter der Verwendung von klinischen und subjektiven Bewertungsinstrumenten mittels telefonischem Interview und klinischer Nachuntersuchung die eigenen Ergebnisse unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren und Nebendiagnosen. Methode: Im Zeitraum von April 1993 bis April 1998 wurde bei 254 Patienten mit einem konservativ therapieresistenten Impingementsyndrom eine arthroskopische subacromiale Dekompression durchgeführt. 185 Patienten (187 Schultern) konnten nach durchschnittlich 80 Monaten (60-112 Monate) telefonisch befragt werden (72,8% Follow-up). 95 Schultern wurden durchschnittlich 25 Tage danach klinisch untersucht (37,4% Follow-up). Das mittlere Alter der Probanden betrug für die Telefongruppe zum Zeitpunkt der Operation 51,4 (20-79) Jahre und für die Untersuchungsgruppe 51,74 (20-79) Jahre. Neben dem Constant-Murley-Score wurden der UCLA-, der ASES-Score, der Simple Shoulder Test (SST) und verschiedene Visuelle Analogskalen erhoben. Ergebnisse: Bei den 185 telefonisch befragten Patienten (187 Schultern) zeigten sich in allen Scores überwiegend ausgezeichnete und gute Ergebnisse (72%-81%).Der Anteil der Therapieversager ist mit 10-14% gering. Analog zur telefonischen Befragung zeigt sich auch in der Untersuchungsgruppe mit 76% bis 85% ein Überwiegen der guten und sehr guten Ergebnisse. Auch verringert sich der Anteil der schlechten Ergebnisse (8%-13%). Der präoperative Constant-Score der Telefongruppe betrug 44,8 Punkte und verbesserte sich auf 81,1 Punkte (Median: 89; IQB: 74-95). In der Untersuchungsgruppe stieg der Constant-Score von 45,8 präoperativ auf 85,4 Punkte (Median: 93; IQB: 78-97). 58,3% (109 Schultern) sind nach dem Eingriff schmerzfrei. 85% der Patienten gaben anhand der Visuellen Analogskalen eine Verbesserung der Funktion und ein zufrieden stellendes Operationsergebnis an. 95 Patienten standen sowohl für die telefonische Befragung als auch für die klinische Untersuchung zur Verfügung. Hierbei zeigten sich signifikante Abweichungen des telefonisch erhobenen Constant- und UCLA-Scores im Vergleich zur klinischen Evaluation und es zeigte sich, dass eine valide und exakte telefonische Erhebung dieser beiden Scores nicht möglich ist. Ein signifikanter Einfluss des Zustandes der Rotatorenmanschette, einer parallel durchgeführten ACG-Teilresektion, einer bestehenden Tendinosis calcarea und einer SLAP-Läsion auf das Operationsergebnis konnte nicht nachgewiesen werden. Im Gegensatz dazu zeigte sich jedoch in der Telefongruppe ein signifikantes schlechteres Abschneiden bei Patienten mit traumatischer Manifestation des Impingementsyndroms (p=0,047) sowie tendenziell schlechtere Resultate bei einer Rezidivoperation (p=0,175). Sowohl in der Untersuchungsgruppe als auch in der Telefongruppe erreichten Patienten mit einem Rentenbegehren signifikant schlechtere Resultate (p=0,000 bzw. p=0,007). Schlussfolgerung: Als zuverlässige Maßnahme zur langfristigen Schmerzverminderung und zur Wiedererlangung der Schulterfunktion bei Patienten mit einem subacromialen Impingementsyndrom ist die arthroskopische subacromiale Dekompression bei Versagen aller konservativen Behandlungsstrategien eine gute Therapiemöglichkeit mit sehr guten Ergebnissen unter Berücksichtigung der Tatsache, dass eine differenzierte Therapie der jeweiligen Pathologie erforderlich ist, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
Purpose: Arthroscopic subacromial decompression (ASD) is a frequently performed procedure. Goal of the study was evaluation of the clinical outcome with respect to rotator cuff pathology and other factors as e.g. SLAP-lesion. Additonally the reliability of inquest of various shoulder-scores by phone interview was evaluated. Methods: From april 1993 to april 1998 ASD was performed with 254 shoulders (mean age 51,4 years, range 20 - 79 years). 185 shoulders (follow-up 72,8%) were evaluated by detailed standardized phone interview. 95 patients (follow-up 37,4%) underwent clinical examination on average 25 days following phone interview. Average follow-up was 80 month after surgery. Constant-, UCLA-, ASES-score, simple shoulder test and VAS were used. Results: The average Constant-score (raw-score) did improve from 46 preoperatively to 81. For all scores 72-81% of patients reached good and excellent results, while 10-14% were not satisfied. The number of patients which were very satisfied with operation was higher with the diagnosis tendinits calcarea (however not significant, p=0.14). The number of patients unsatisfied in the phone group was higher with the diagnoses re-operation (not significant, p=0,175) and traumatic manifestation of impingementsyndrom (significant, p=0,047). Significant worse results had patients with running workers compensation application both telephon interview and clinical examination (p=0,000 resp. p=0,007). All shoulder-scores did show high agreement between phone interview and clinical examination, but the objective score systems have to got a physical examination. Conclusions: In our patients series the clinical outcome after ASD showed in more than 72% very good and good results after average 6,7 years. ASD is a safe method for longtime pain reducing and to get back the shoulderfunction in patients with impingementsyndrom, paying attention to the respective pathology to get best possible results. The presence of rotator cuff lesion had no negativ influence on outcome.