Wie eine Ressourcenpolitik konkret aussehen soll, welche Ressourcen im Vordergrund stehen und geschont werden müssen, welche Ziele damit verfolgt und welche Maßnahmen ergriffen werden sollen ist derzeit Gegenstand gesellschaftlicher und politischer Debatten. Auf der Grundlage einer umfassenden Analyse von Stellungnahmen zur Ressourcenpolitik haben wir die folgenden vier Diskurse identifiziert: (1) der Versorgungsrisiko-Diskurs: unter dem Eindruck einer zunehmenden Konkurrenz auf den internationalen Rohstoffmärkten wird die sichere Versorgung der deutschen und europäischen Wirtschaft mit Rohstoffen als das dringlichste Problem gesehen; (2) der Ökologische Modernisierung-Diskurs sieht den Umbau hin zu einer ressourceneffizienten Wirtschaft als Weg, um Wirtschaftswachstum auch unter einer zunehmenden Ressourcenknappheit zu erhalten und ökonomische Entwicklung und Ressourcenschonung in Einklang zu bringen. (3) Ein weiterer Diskurs zu Umweltwirkungen der Ressourcennutzung geht von den Grenzen der Tragfähigkeit von Natur und Ökosystemen aus und fordert eine absolute Begrenzung der Ressourcennutzung. Letztlich wird in einem vierten Diskurs der Umgang mit Ressourcen in der (4) Kritik des Wirtschafts- und Wohlstandsmodells an zentraler Stelle thematisiert. Mit diesen Diskursen sind jeweils unterschiedliche Ziele, Indikatoren und Politikinstrumente verknüpft. In der vorliegenden Analyse wird das Ressourceneffizienzprogramm der Deutschen Bundesregierung (ProgRess) in diese Diskurse eingeordnet und mögliche Entwicklungsrichtungen diskutiert.