In their negotiations for the Transatlantic Trade and Investment Partnership (TTIP) between 2011 and 2016, the European Union and the United States of America (U.S.) aimed to not only reduce tariffs but to also establish regulatory coherence. For the U.S. federal states, the proposed comprehensive deal could offer both possibilities to expand transatlantic trade as well as threats to their legislative authority. This study investigates why and how some states represent their transatlantic trade promotion and trade policy interests despite constitutional limitations, why there is variation regarding these two topics of states’ interest representation and what intergovernmental conflicts arise.
Based on original qualitative expert interviews, the analysis shows that U.S. states as noncentral governments are viable actors in transatlantic trade and investment relations. It is evident that a small number of mostly progressive state legislators actively engage U.S. federal and European officials to prevent the loss of state regulatory authority. Regarding the proposed trade deal, interest representation is centered around issues of federalism and sovereignty rather than economic growth opportunities. While trade promotion remains the key driver of states’ overall transatlantic activities, these findings expand our view on states’ international affairs beyond economic development.
In den Verhandlungen zur Transatlantischen Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) zwischen 2011 und 2016 strebten die Europäische Union und die Vereinigten Staaten von Amerika (U.S.) nicht nur eine Reduktion der Zölle an, sondern auch regulatorische Kohärenz. Für die U.S.-amerikanischen Bundesstaaten könnte dies sowohl eine Ausweitung des transatlantischen Handels bedeuten als auch eine Gefährdung ihrer legislativen Kompetenz. Diese Studie untersucht, warum und wie einige Bundesstaaten trotz verfassungsrechtlicher Einschränkungen ihre Interessen zu transatlantischem Handel und transatlantischer Handelspolitik vertreten, warum es bei dieser Interessenvertretung Varianz bei der Themensetzung der Bundesstaaten gibt und welche föderalen Konflikte entstehen. Basierend auf eigenen qualitativen Experteninterviews zeigt die Analyse auf, dass die Bundesstaaten eigenständige Akteure in den transatlantischen Handels- und Investitionsbeziehungen sind. Es wird gezeigt, dass eine kleine Zahl meist progressiver bundesstaatlicher Abgeordneter sich aktiv mit föderalen und europäischen Akteuren auseinandersetzen, um einen Verlust ihrer regulatorischen Kompetenzen zu verhindern. Bezüglich des vorgeschlagenen Abkommens dreht sich die Interessenvertretung eher um Fragen des Föderalismus und der Souveränität denn um wirtschaftliches Wachstum. Handelsförderung bleibt der Kern allgemeiner transatlantischer Aktivitäten der Staaten, doch erweitern diese Forschungsergebnisse die Perspektive auf die internationalen Beziehungen der Bundesstaaten über wirtschaftliche Aspekte hinaus.