Bei sehr vielen zahnärztlichen Behandlungen, bei denen zahnärztliche Winkelstücke einge-setzt werden, können Blutungen auftreten. Durch den so genannten „Rücksaugeffekt" kann es dabei zu einer Kontamination der Luft- und Wasserkanäle von zahnärztlichen Winkelstücken mit Mikroorganismen und Blut kommen. Um eine Übertragung der Mikroorganismen auf nachfolgende Patienten zu verhindern, ist eine Aufbereitung vor dem Einsatz am nächsten Patienten erforderlich. Ziel der Studie war es, die Effektivität eines Gerätes zur Reinigung, Desinfektion und Schmierung von zahnärztlichen Übertragungsinstrumenten in einem praxisnahen Modellver-such zu überprüfen. Durch eine technische Überprüfung wurde untersucht, ob das verwendete Gerät (Turbocid) bei den relevanten Parametern „Druck", „Dauer der einzelnen Aufbereitungsphasen" und „Volumenverbrauch an Flüssigkeiten" konstant arbeitet. Es wurden die Luft- und Wasserkanäle von 15 KaVo-Winkelstücken 20 LN mit 0,1 ml Test-anschmutzungslösung bestehend aus E. faecium in 2 ml physiologischer Kochsalzlösung, 2 ml frischem Humanblut, Heparin und Protamin kontaminiert. Nach einer Antrockenzeit von einer Stunde erfolgte die Aufbereitung im Turbocid. Pro Hauptversuch wurde ein Winkelstück zur Kontrolle nicht aufbereitet. Insgesamt wurden fünf Hauptversuche durchgeführt. Dabei wur-den insgesamt 150 Kanäle untersucht. Beim Hauptversuch 1 wurde nach einmaliger Aufbereitung im Turbocid bei den Wasserkanä-len ein durchschnittlicher Reduktionsfaktor von 3,5 und bei den Luftkanälen ein durchschnitt-licher Reduktionsfaktor von 2,2 erreicht. Beim Hauptversuch 2 wurde nach einer zweimaligen Aufbereitung im Turbocid bei den Was-serkanälen ein durchschnittlicher Reduktionsfaktor von 4,0 und bei den Luftkanälen ein durchschnittlicher Reduktionsfaktor von 4,1 erreicht. Mit Hilfe des T-Tests konnte ein signifikanter Unterschied zwischen den Ergebnissen von Hauptversuch 1 (einmalige Aufbereitung) und den Ergebnissen von Hauptversuch 2 (zweima-lige Aufbereitung) festgestellt werden. Für die Wasserkanäle wurde ein p-Wert von 0,032 und für die Luftkanäle ein p-Wert von 0,001 berechnet. Beim Hauptversuch 3 wurde nach einer einmaligen Reinigung ohne Desinfektion im Turbocid bei den Wasserkanälen ein durchschnittlicher Reduktionsfaktor von 2,1 und bei den Luftkanä-len ein durchschnittlicher Reduktionsfaktor von 2,4 erreicht. Beim Hauptversuch 4 wurde nach einer viermaligen Reinigung ohne Desinfektion im Turbo-cid bei den Wasserkanälen ein durchschnittlicher Reduktionsfaktor von 2,2 und bei den Luft-kanälen ein durchschnittlicher Reduktionsfaktor von 2,5 erreicht. Mit Hilfe des T-Tests konnte kein signifikanter Unterschied zwischen den Ergebnissen von Hauptversuch 3 (einmalige Reinigung) und den Ergebnissen von Hauptversuch 4 (viermalige Reinigung) festgestellt werden. Für die Wasserkanäle wurde ein p-Wert von 0,191 und für die Luftkanäle ein p-Wert von 0,450 berechnet. Beim Hauptversuch 5 wurde nach einer einmaligen Reinigung und viermaligen Desinfektion im Turbocid bei den Wasserkanälen ein durchschnittlicher Reduktionsfaktor von 4,2 und bei den Luftkanälen ein durchschnittlicher Reduktionsfaktor von 4,0 erreicht. Mit Hilfe des T-Tests konnte ein signifikanter Unterschied zwischen den Ergebnissen von Hauptversuch 1 (einmalige Aufbereitung) und den Ergebnissen von Hauptversuch 5 (einmali-ge Reinigung und viermalige Desinfektion) festgestellt werden. Für die Wasserkanäle wurde ein p-Wert von 0,000 und für die Luftkanäle ein p-Wert von 0,000 berechnet. Da nicht einmal bei den Hauptversuchen 2 (zweimalige Aufbereitung) oder 5 (einmalige Rei-nigung und viermalige Desinfektion) eine durchschnittliche Reduktion um fünf Zehnerpoten-zen erreicht wurde, kann der alleinige Einsatz des Turbocid zur Aufbereitung von stark mit Blut beschmutzen Winkelstücken nicht empfohlen werden. Es sollte in diesem Fall einem thermischen Reinigungs- und Desinfektionsverfahren der Vor-zug gegeben werden. Zudem eignet sich das Turbocid nicht für eine Außenreinigung; die Außenflächen der Win-kelstücke werden lediglich mit fixierendem Alkohol besprüht.
During very numerous dental treatments that require the use of dental handpieces, bleeding may occur. As a result of the so-called "back suction effect" a contamination of the air and water channels of dental handpieces with microorganisms and blood can occur in the process. To prevent cross- infection of subsequent patients, it is necessary to treat the instruments before use on the next patient. The purpose of this study was to test the effectiveness of a device for cleaning, desinfecting and lubricating dental handpieces in a realistic pilot experiment. A technical check was carried out to test whether the performance of the device (Turbocid) used was constant under the relevant parameters "pressure", "duration of the individual treatment phases" and "volume consumption of fluids". The air and water channels of 15 KaVo handpieces 20 LN were contaminated with 0.1ml test solution consisting of E. faecium in 2 ml physiological salt solution, 2 ml fresh human blood, heparin and protamine. After a contact time of one hour, treatment was done in Turbocid. For each experiment a handpiece was left untreated as a control. Altogether five experiments were performed and a total of 150 channels were tested in the process. In experiment 1 after treating once in Turbocid an average reduction factor of 3.5 was achieved for the water channels and an average reduction factor of 2.2 for the air channels. In experiment 2 after treating twice in Turbocid an average reduction factor of 4.0 was achieved for the water channels and an average reduction factor of 4.1 for the air channels. By means of the t-test a significant difference could be established between the results obtained in experiment 1 (single treatment) and the results obtained in experiment 2 (two treatments). The p value calculated for the water channels was 0.032 and the p value for the air channels 0.001. In experiment 3 after cleaning once without desinfecting in Turbocid an average reduction factor of 2.1 was achieved for the water channels and an average reduction factor of 2.4 for the air channels. In experiment 4 after cleaning four times without desinfecting in Turbocid an average reduction factor of 2.2 was achieved for the water channels and an average reduction factor of 2.5 for the air channels. Using the t-test no significant difference could be established between the results obtained in experiment 3 (cleaning once) and the result obtained in experiment 4 (cleaning four times). The p value calculated for the water channels was 0.191 and the p value for the air channels 0.450. In experiment 5 after cleaning once and desinfecting four times in Turbocid an average reduction factor of 4.2 was achieved for the water channels and an average reduction factor of 4.0 for the air channels. By means of the t-test a significant difference could be established between the results obtained in experiment 1 (single treatment) and the results obtained in experiment 5 (cleaning once and desinfecting four times). The p value calculated for the water channels was 0.000 and the p value for air channels 0.000. Since an average reduction by ten raised to the power of five was not achieved even in experiments 2 (two treatments) or 5 (cleaning once and desinfecting four times), the sole use of Turbocid for treating handpieces heavily soiled with blood cannot be recommended. In this case preference should be given to a thermal cleaning and desinfecting procedure. In addition Turbocid is unsuitable for an externalcleaning; the external surfaces of handpieces are merely sprayed with alcohol which has a sticky effect on contaminants.