Wie kein anderes Thema haben die Fluchtbewegungen im Jahr 2015 die deutsche Öffentlichkeit polarisiert. Dies schlägt sich auch in einer enormen Mobilisierungswirkung im Lokalen nieder: Vielerorts haben sich Initiativen gegründet, die sich gegen die Unterbringung von Geflüchteten in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft richten. Das Working Paper untersucht am Beispiel von zwei solcher Bürgerinitiativen, wie Online-Diskurse um Flucht und Asyl beschaffen sind. Hierfür werden deduktiv zentrale Kategorien aus dem Forschungsstand zu Rassismus abgeleitet, die den Vergleich strukturieren und die Grundlage für die diskursanalytische Untersuchung bilden. Obwohl die Fallbeispiele in verschiedenen Kontexten angesiedelt sind, kann aufgezeigt werden, dass sich bestimmte Argumentationsmuster und -strategien in beiden Initiativen wiederholen, wenngleich sie in ihrer Form mitunter variieren. Das Papier bestätigt damit die These vom „Extremismus der Mitte“ für die sogenannte Asyldebatte.