Seit Jahrzehnten wird die Brauchbarkeit von Epochenbegriffen immer wieder infrage gestellt, ohne dass in der Praxis (literatur-)wissenschaftlicher Arbeit auf sie verzichtet würde. So erscheinen sie auch im Titel der Forschergruppe und in Titeln von Einzelprojekten. Betrachtet man die Kritik an den Epochenbegriffen etwas näher, ergibt sich, dass in der Regel nicht Epochisierungen generell, sondern spezifische ‚Einschnitte‘ wie derjenige um 1500 infrage gestellt werden. Daneben gibt es unterschiedliche Begründungen für die prinzipielle Unhintergehbarkeit von Epochisierungen. Das Working Paper stellt einige dieser Begründungen aus unterschiedlichen Disziplinen zusammen und leitet daraus ab, dass es nicht um einen Verzicht auf Epochisierungen gehen kann, sondern darum, wie diese zu konstruieren sind, um kritischen Einwänden zu begegnen.