Mit Bezugnahme auf die Literatur zu symbolischen Grenzziehungs- und Stigmatisierungsprozessen und auf der Basis einer Auswertung von elf Gruppendiskussionen mit über 50 Migrantinnen und Migranten unterschiedlicher Herkunft rekonstruieren wir, wie diese auf Grund ihres Vornamens von der Mehrheitsgesellschaft kategorisiert werden sowie die von ihnen entwickelten Strategien des Grenzmanagements. Die Analysen zeigen, dass alle Diskussionsteilnehmer ein ausgeprägtes Bewusstsein davon besitzen, dass Vornamen als bedeutsame Marker von symbolischen und sozialen Grenzen (Diskriminierung) zwischen Mehrheitsgesellschaft und migrantischen Minderheiten fungieren. Zugleich unterscheiden sich die Interviewten in ihren Reaktionsweisen auf ihre Erfahrungen mit dem hegemonialem Grenzregime. Vier, jeweils mit spezifischen Grundorientierungen einhergehende Typen der Grenzpolitik lassen sich unterscheiden, die von uns ausführlich beschrieben und an die theoretische Literatur rückgebunden werden: Grenzüberschreitung (I), Grenzaufweichung (II), Grenzumwertung (III) und die präreflexiv, den eigenen herkunftsspezifischen Traditionen folgende Grenzirrelevanz (IV).
Referring to the literature on symbolic boundary making and stigmatization and based on an analysis of eleven group discussions including over 50 migrants stemming from different countries we reconstruct migrants’ experiences with their first names in Germany and their strategies of boundary making and stigma management. The results show that all participants are very much aware of the fact that first names function as an important marker of symbolic and social boundaries (discrimination) between the majority society and migrant minorities. At the same time, the interviewees differ regarding the way they react to the experienced boundaries. Four types of boundary work each owning specific basic orientations, can be distinguished. Border crossing (I), border blurring (II), border transvaluation (III) and boundary irrelevance and in- group orientation (IV). We describe each type extensively with reference to the theoretical literature.