Zur Vermeidung einer intraoperativen Wachheit (Awareness), während eines operativen Eingriffs sollte eine Narkose eine ausreichende Tiefe aufweisen. Mithilfe von EEG-Monitoren wird versucht, die Narkosetiefe zu objektivieren. Eines dieser Geräte ist der Narcotrend, dessen klinischer Einsatz in Studien eine Einsparung bestimmter Anästhetika, sowie eine schnellere Aufwachzeit nach Allgemeinanästhesien ermöglicht hat. Daten zu psychomotorischen Funktionen und deren Erholung nach einer Narcotrend-geführten Narkose fehlten jedoch bisher. In der vorliegenden Arbeit wurden Narcotrend-geführte mit klinisch-geführten Narkosen in Bezug auf die Erholung der psychomotorischen Funktionen verglichen. Es konnten 44 Patienten, die einen operativen Eingriff mittlerer Dauer benötigten, in die Studie eingeschlossen werden. Diese wurden zufällig in eine EEG- und Non-EEG-Gruppe unterteilt. Als Anästhetika wurde bei allen Patienten Propofol und Remifentanil eingesetzt. In der Non-EEG-Gruppe wurde die Narkose entsprechend der gängigen klinischen Routine geführt. In der EEG- Gruppe wurde von einem Narcotrendmonitor ein Narkosestadium errechnet und ein Zielstadium von D2 bis E0 nach Kugler angestrebt. Beide Gruppen wurden zusätzlich mit einem BIS-Monitor überwacht. Die EEG-Monitore waren in der klinischen Kontrollgruppe verblindet. Alle Narkosen wurden von einem Facharzt für Anästhesiologie durchgeführt. Zur Auswertung der Erholung der psychomotorischen Fähigkeiten wurde präoperativ, zehn, 30 und 90 Minuten nach dem Eingriff der Syndrom-Kurz-Test am Patienten durchgeführt. Am ersten postoperativen Tag befragten wir unsere Patienten nach expliziter Erinnerung während des operativen Eingriffs. Unsere Untersuchungen zeigten, dass alle Patienten postoperativ eingeschränkte kognitive Leistungen aufwiesen. Die postoperative Erholung der kognitiven Funktionen verlief in der EEG-Gruppe rascher als in der klinisch geführten Gruppe. Die posthoc Analysen zeigten jedoch, dass bereits 90 Minuten nach dem operativen Eingriff der Gruppenunterschied nicht mehr nachweisbar war. Es konnte nachgewiesen werden, dass eine Narcotrend-geführte Narkose im Vergleich zu einer klinisch-geführten Narkose eine raschere Erholung der psychomotorischen Leistungen nach einem operativen Eingriff in Propofol-Remifentanil Anästhesie ermöglicht. Da dieser Unterschied nur in den ersten 30 Minuten statistisch signifikant war, sind daraus kaum Konsequenzen für die Entlassung, eventuell jedoch für die Verlegung der Patienten aus dem Aufwachraum abzuleiten. Denkbar ist der Einsatz psychomotorischer Tests als Screening-Kriterium für die Entlassungsfähigkeit der Patienten auf die periphere Station. Weitere Untersuchungen zur „idealen“ Narkosetiefe und deren Objektivierung durch verschiedene EEG-Monitore im Zusammenhang mit postoperativen psychomotorischen Leistungen sind sinnvoll, um zukünftig offene Fragen beantworten zu können und den Einsatz dieser Monitore zu rechtfertigen.
Various EEG-monitors revealing the depth of anesthesia are used during general anesthesia to avoid intraoperative wakefulness. One of these is the Narcotrend. There are different studies showing that Narcotrend may help to assess the depth of anesthesia and reduce amount of drug administration when compared with a standard practice protocol. We examined the psychomotor functions during the early postoperative period after a Narcotrend-guided anesthesia compared to a clinical routine anesthesia. 44 participating patients undergoing a surgical intervention were randomly divided into an EEG and non-EEG group. All patients received propofol-remifentanil anesthesia. In the non-EEG group the depth of anesthesia was estimated by the clinical parameters. In the EEG group (Narcotrend-group) a target stage between D2 and E0 was intended during the maintenance of anesthesia. Both groups were also monitored with a BIS monitor. The EEG monitors were blinded to the clinical control group. The anesthesia was performed by a certified anesthesiologist. The syndrom-short-test was used to evaluate the recovery of psychomotor skills before and at ten, 30 and 90 min after anesthesia. On the first postoperative day, we also asked our patients for explicit memory during surgery. Our results showed that postoperatively, all patients had impaired cognitive function. The postoperative recovery of cognitive function measured by the syndrom-short-test was more rapid in the EEG group than in the clinically guided group. The post-hoc analyses detected no significant difference between the groups 90 minutes after the surgery. We could show that a Narcotrend guided anesthesia compared to a standard practice protocol allows a faster recovery of psychomotor performance after surgery with propofol-remifentanil anesthesia. This difference was statistically significant in the first 30 minutes. This may have only little importance to determine the time of discharge but may be relevant for the transfer of patients from the recovery room. Also conceivable is the use of psychomotor tests as a screening criterion for the transfer of the patients to the peripheral ward. Further studies on the "ideal" level of anesthesia during surgery and their objectivation by various EEG monitors in connection with postoperative psychomotor function are useful to be able to answer questions in the future and to justify the use of these monitors.