Die koronare Herzkrankheit stellt die am häufigsten zum Tode führende Erkrankung in den Industrienationen dar. Der Goldstandard in der KHK- Diagnostik ist bis heute die Stenosen-Beurteilung mittels der invasiven Herzkatheteruntersuchung. Aufgrund der Invasivität einer solchen Untersuchung erscheint es sinnvoll, neue, risikoärmere Methoden zu entwickeln, um frühe Stadien der koronaren Herzkrankheit rechtzeitig festzustellen und geeignete Therapien einleiten zu können. In den letzten Jahren hat sich die Mehrschichtspiral-Computertomographie als robustes Verfahren in der nicht- invasiven kardialen Diagnostik, vor allem in der Ausschlussdiagnostik von Koronarstenosen bei Patienten mit atypischem Thoraxschmerz, etabliert. In der vorliegenden Studie wurde die Bildgebungsqualität dieser relativ neuen Methode unter Berücksichtigung der Koronararterien, der Bypassgefäße und der koronaren Stents untersucht. Retrospektiv wurden die CT-Befunde von insgesamt 131 Patienten, bei denen eine CT-Koronarangiographie mit dem 64-Zeilen-CT (VCT Light Speed®, GE Healthcare, Milwaukee, Wisconsin) durchgeführt wurde, bewertet. Bei 100 Patienten wurden die Herzkranzgefäße und bei 31 Patienten die Bypässe (29 Mammaria-interna-Bypässe sowie 49 aortokoronare Venenbypässe) untersucht. Außerdem wurde die Darstellungsqualität von 32 koronaren Stents evaluiert. Die Koronararterien lassen sich mit dem MSCT – abhängig von der Herzfrequenz – häufig gut darstellen. Die linke Herzkranzarterie lässt sich in der Regel besser als die rechte abbilden, was mit der anatomischen Lage und der vermehrten Eigenbewegung der rechten Koronararterie zusammenhängt. Arrhythmien, Herzfrequenzen > 70 Schläge pro Minute, starke Gefäßverkalkungen, Bewegungs- und Atemartefakte sowie Adipositas sind Faktoren, die die Beurteilbarkeit erschweren bzw. unmöglich machen können. Um einen frühzeitigen Bypassverschluss zu erkennen, ist die nicht-invasive Bypass- angiographie mit der MSCT eine zuverlässige und für den Patienten komplikationsarme Methode. Durch die Mehrschicht-Spiral-CT besteht die Möglichkeit, Patienten nach koronarer Bypassoperation ohne invasive Diagnostik zu überwachen und damit einem eventuell später auftretenden Bypassverschluss und dessen Komplikationen entgegenzuwirken. Die Beurteilung koronarer Stents und ihrer Durchgängigkeit bzw. der Nachweis von In-Stent-Restenosen ist auf Grund von Aufhärtungsartefakten häufig schwierig und vom Durchmesser des Stentlumens abhängig. Die CT-Koronarangiographie wird heutzutage zunehmend in der Diagnostik der koronaren Herzerkrankung eingesetzt. Ihr Platz in der klinischen Diagnostik ist jedoch noch nicht eindeutig definiert. Bei Patienten mit hohem Risiko für eine KHK mit Symptomen für Durchblutungsstörungen sollte eine konventionelle Koronarangiographie durchgeführt werden, da diese neben der Diagnostik eine gleichzeitige interventionelle Therapie in Form einer PTCA mit oder ohne Stentimplantation ermöglicht. Mit einem hohen negativen prädiktiven Wert von etwa 95% ist die CT-Koronarangiographie ein zuverlässiges Verfahren, um eine KHK auszuschließen. Bei Patienten mit geringem Risiko für eine KHK ist die CT-Untersuchung des Herzens vor dem Hintergrund der Strahlenexposition abzuwägen. Somit hat die CT-Koronarangiographie die wichtigste Bedeutung bei Patienten mit mittlerem Risiko für eine stenosierende koronare Herzerkrankung, da bei negativem Befund auf eine invasive Herzkatheteruntersuchung verzichtet werden kann. Die Herz-CT-Untersuchung kann also eine „gatekeeper“-Funktion übernehmen. Zu berücksichtigen sind weiterhin die Strahlenbelastung und die Kontrastmittelgabe, die für die Untersuchung nötig sind.
Coronary artery disease (CAD) is the leading cause of death in developed countries. Until today invasive coronary angiography is the gold standard for localizing stenosis in patients with suspected myocardial ischemia. Because this test is invasive and has risks one is searching for noninvasive imaging tests to evaluate and define CAD. In the past years multislice computed tomography has emerged to be a robust technique in non-invasive imaging, especially for excluding CAD in patients with low-to intermediate risk (e. g. patients with atypical angina pectoris; patients with suspected CAD and inconclusive findings and complaints). In this study the imaging quality of this new technique was evaluated considering coronary arteries, coronary arterial and venous bypass grafts and coronary artery stents. Retrospectively coronary ct angiography examinations of 131 patients were analysed. In 100 patientes we looked for coronary arteries, in 31 patients we evaluated 29 arterial and 49 venous bypass grafts and we scored 32 coronary artery stents. There often is good image quality of coronary arteries depending on the heart rate. Usually the left coronary artery is better outlined than the right coronary artery due to the anatomic position of the right coronary artery and its larger displacements during the cardiac cycle. Arrhythmia, heartrates > 70 bpm, severe calcifications, respiratory and motion artifacts as well as obesity are various factors which minimize evaluation of coronary arteries with CT. Coronary artery bypass grafts can be accurately assessed by MSCT. It is a reliable visualization to identify bypass stenosis at an early stage. The evaluation of stents is hampered by the occurrence of high-density artifacts caused by the stent struts. In particular stents with a diameter less than 3 mm are difficult to assess. Indications for coronary CT angiography are still discussed. High risk patients for CAD with typical symptoms for ischemia should undergo an invasive coronary angiography because of its possibility for PTCA. It should be discussed whether this imaging test is indicated for low- risk patients because of its high radiation exposure. Consequently coronary CT angiography seems to be most relevant for intermediate-risk patients because with its high negative predictive value (95%) it can effectively rule out obstructive CAD. In the future this new technique may serve as a gatekeeper function for invasive coronary angiography.