dc.contributor.author
Nordbeck, Ralf
dc.date.accessioned
2018-06-08T08:24:02Z
dc.date.available
2010-11-16T17:45:08.440Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/20013
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-23421
dc.description.abstract
Im Mittelpunkt der Ausführungen in diesem Kapitel steht die Frage, welchen
Beitrag eine strategische nationale Umweltplanung zu Innovationen und
Pfadveränderungen in Richtung einer nachhaltigen Entwicklung liefern kann.
Eine am Leitbild der nachhaltigen Entwicklung ausgerichtete Umweltpolitik kann
vor diesem Hintergrund als politische Langfriststrategie betrachtet werden,
„die auf langfristig ökologisch kritische Akkumulationseffekte ausgerichtet
ist“ (Jänicke/ Jörgens/Koll 2000: 224). Eine strategische Umweltplanung zielt
auf die Lösung der „schleichenden“ langfristigen Umweltprobleme, die
gekennzeichnet sind durch eine geringe direkte Wahrnehmbarkeit und fehlende
technische Standardlösungen, und denen mit nachsorgenden Maßnahmen nur
unzureichend begegnet werden kann. Dabei gilt es, „stets die ökonomischen und
sozialen Implikationen umweltpolitischer Maßnahmen und damit alle drei
Dimensionen der nachhaltigen Entwicklung (zu) berücksichtigen“ (Schuster 2000:
154). Aus diesem Grund werden im folgenden die Begriffe „Nationaler
Umweltplan“ und „Nachhaltigkeitsstrategie“ weitgehend synonym gebraucht.
Zentrales Element einer Strategie nachhaltiger Entwicklung ist die
Formulierung langfristiger Ziele und deren Operationalisierung in mittel- und
kurzfristigen Handlungszielen (OECD 1995, Jänicke 2000). „Anstatt wie bisher
vage Ziele mit konkreten Instrumenten umzusetzen, versucht die strategische
Umweltplanung, konkrete und anspruchsvolle Ziele mit flexiblen Mitteln zu
erreichen“ (Jänicke/Jörgens/Koll 2000: 225). Neben einer verbesserten
Überprüfbarkeit der Zielerreichung und der Konkretisierung des
umweltpolitischen Aufgabenpensums wird in der Literatur die potentiell
innovationsfördernde Wirkung dieses Ansatzes betont (Jänicke 2000, Fiorino
2000). Die Auffassung, dass Umweltinnovationen in den Mittelpunkt einer
Nachhaltigkeitsstrategie gehören, und „verbindliche Umweltziele die
Entwicklung umweltfreundlicher, rohstoffeffizienter Produkte, Verfahren und
Dienstleistungen fördern“ (Hustedt 2000: 178), ist vielfach vertreten worden.
Der Innovationsbegriff wird hierbei vorrangig in Form des technikbezogenen
Konzeptes ökologischer Modernisierung gebraucht. Unter ökologischer
Modernisierung wird dabei das große Segment möglicher Umweltverbesserung durch
technischen Fortschritt jenseits von bloß nachgeschalteten Technologien
verstanden (Jänicke 2001). Das Verhältnis von Umweltplanung und
technologischer Innovation besticht dabei vor allem durch die Komplexität der
Thematik und eine Vielzahl kontextueller Faktoren erschweren die Evaluation
der Beziehung (Fiorino 2000: 147). Als besonders relevant für die
Innovationswirkungen von Nachhaltigkeitsstrategien werden vor allem die
umweltpolitischen Zielvorgaben und zusätzlich entstehenden Dialogstrukturen
und Informationsnetzwerke hervorgehoben (Fiorino 2000, Jänicke 1997). In den
weiteren Kapiteln sollen die internationalen Erfahrungen mit
Nachhaltigkeitsstrategien und ihren potentiellen Innovationswirkungen
exemplarisch analysiert werden. Dazu wird im nächsten Kapitel zunächst ein
kurzer Überblick über die Entwicklung von nationalen Umweltplänen und
Nachhaltigkeitsstrategien gegeben. In Kapitel 2.3 werden die politischen und
wirtschaftlich- technologischen Innovations- und Modernisierungspotentiale
nationaler Umweltplanung dargestellt. Die Kapitel 2.4 und 2.5 beschäftigen
sich anschließend mit den Strukturen und Prozessen nationaler Umweltplanung
sowie den Zielstrukturen. In Kapitel 2.6 werden dann, anhand der
niederländischen Umweltpolitikpläne und der britischen
Nachhaltigkeitsstrategien, zwei internationale Fallbeispiele fortgeschrittener
nationaler Umweltplanung eingehender auf ihre Innovationswirkungen untersucht
und die Ergebnisse in Kapitel 2.7 zusammengefasst. Das Kapitel 2.8 beschreibt
dann vor diesem Hintergrund den Stand der Entwicklung zur
Nachhaltigkeitsstrategie in Deutschland, unter besonderer Berücksichtigung des
nationalen CO2- Minderungsziels als gesonderte Form einer zielorientierten
Langfriststrategie. Abschließend befasst sich Kapitel 2.9 mit den
Restriktionen, denen Wirkungsanalysen nationaler Umweltplanung unterworfen
sind.
de
dc.relation.ispartofseries
urn:nbn:de:kobv:188-fudocsseries000000000353-6
dc.relation.ispartofseries
urn:nbn:de:kobv:188-fudocsseries000000000084-5
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
300 Sozialwissenschaften::320 Politikwissenschaft
dc.title
Nachhaltigkeitsstrategien als politische Langfriststrategien
dc.title.subtitle
Innovationswirkungen und Restriktionen
refubium.affiliation
Politik- und Sozialwissenschaften
de
refubium.affiliation.other
Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft / Forschungszentrum für Umweltpolitik (FFU)
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FUDOCS_document_000000007739
refubium.note.author
Dieser Beitrag entstand im Rahmen des BMBFSondierungsprojektes „Politische
Strategien für eine nachhaltige Dynamik sozial-ökologischer Transformationen“
refubium.series.name
FFU-report
refubium.series.reportNumber
01-2
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open access