In der Wissensmanagementforschung wird dem Wissenstransferprozess besondere Aufmerksamkeit geschenkt: Wissenstransfer sichert die Lernfähigkeit und das Innovationspotential und trägt damit zur Wettbewerbs- und Überlebensfähigkeit von Organisationen bei. Obwohl der Wissenstransfer von den Mitarbeitern in Organisationen getragen und geleistet wird, findet ein Großteil der Forschung auf der Organisationsebene statt. An diesem Kritikpunkt setzen wir an. Im theoretischen Teil des Aufsatzes werfen wir vier Forschungsfragen auf, die wir anschließend mit einem Individualdatensatz aus einer Mitarbeiterbefragung aufgreifen. Dabei identifizieren und schätzen wir individuelle Wahrnehmungsmuster von Wissensmanagement und beziehen diese auf zwei in der Literatur viel diskutierte Wissenstransferprozesse: Sozialisation und Kombination. Abschließend wird der (forschungs)praktische Nutzen der Ergebnisse diskutiert.