dc.contributor.author
Jänicke, Martin
dc.contributor.author
Mez, Lutz
dc.contributor.author
Bechsgaard, Pernille
dc.contributor.author
Klemmensen, Børge
dc.date.accessioned
2018-06-08T08:19:50Z
dc.date.available
2010-11-12T14:32:43.532Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/19859
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-23349
dc.description.abstract
Die Studie behandelt zum einen den Verkaufserfolg energiesparender
Kühlschränke der Klassen A, B und C in Dänemark zwischen 1994 und 1997, deren
Anteil in den drei Jahren von 42 auf etwa 90 Prozent stieg. Zum anderen wird
die analoge Innovation des führenden dänischen Kühlgeräte-Herstellers Gram
untersucht, der unter anderem einen Kompressor mit einem noch einmal um 40
Prozent verringerten Stromverbrauch entwickelte. Die hier beschriebene
Innovation könnte den Stromverbrauch von Kühlschränken ohne Frostfach im
Zehnjahresvergleich um den Faktor zehn senken. Die naheliegende
(Ausgangs-)Hypothese war, daß beide Vorgänge - Diffusion und Innovation - auf
die ab 1994 im Rahmen einer umfassenden ökologischen Steuerreform erfolgte
spürbare Erhöhung - und schrittweise Steigerung bis 1998 - der Energiesteuer
zurückzuführen sind. Im Ergebnis zeigt sich aber, daß für die Erklärung ein
breiter angelegter Ansatz erforderlich ist. Als Minimum ist ein Mix
unterschiedlicher Instrumente zur Erklärung heranzuziehen: Für den
Verkaufserfolg der Bestgeräte war die Energiesteuer - die mit einer CO2-
Abgabe gekoppelt ist - zwar die notwendige Bedingung. Aber ohne das weitere
Instrument der Verbrauchskennzeichnung der Geräte (1989, 1994 auch als
EURichtlinie beschlossen und 1995 für Kühlschränke in Kraft getreten) wäre die
eingetretene Wirkung kaum zu erwarten gewesen. Hinzu kam die Weiterbildung von
Teilen des Verkaufspersonals durch die Energiebehörde (1994) in Verbindung mit
der Kennzeichnung. Das den Verkaufserfolg zusätzlich erklärende Instrument
waren nationale wie regionale Energiesparkampagnen, unter Beteiligung der
Energieversorgungsunternehmen (1994 und 1995). Zu dieser Kampagne gehörte
schließlich auch eine Verschrottungsprämie (200 DKK) für alte, durch
Bestgeräte ersetzte Kühlschränke (1994). Als Hintergrundvariable muß das
breite Umwelt- und Klimaschutzbewußtsein der dänischen Bevölkerung gelten. Bei
der Innovation des dänischen Herstellers Gram spielte die staatliche
FuEFörderung eine wesentliche Rolle, die die Bildung von Innovationsnetzwerken
implizierte. Als Hintergrundbedingung ist auch hier die Energie-/CO2-Steuer
von Bedeutung, wobei sie von den Unternehmen nicht als entscheidend eingestuft
wurde. Als besonders wichtig angesehen wird die 1999 in Dänemark wirksam
werdende Höchstverbrauchs-Richtlinie der EU, die die bestehenden Bestgeräte
zur Norm macht. Neue Märkte waren folglich nur durch weitergehende
Verbesserungen zu erschließen. Zugleich mußte der Handel bemüht sein,
ineffiziente Geräte frühzeitig aus Sortiment und Lager zu nehmen. Das Projekt
hat auch methodische Resultate. Im Hinblick auf die Breite des wirksam
gewordenen Instrumentariums, die Bedeutung und Konfiguration der beteiligten
Akteure und den kooperativen, zukunftsorientierten Politikstil der
Regulierungsinstanz erweist sich das weiter angelegte Konzept des
"Regulierungsmusters" als heuristisch sinnvoll. Gleiches gilt für den Bottom-
up-Ansatz der Politikevaluation, der für die Breite und Dynamik der
Einflußfaktoren die notwendige Offenheit bietet. Im untersuchten dänischen
Fall folgt die Innovation der Diffusion. Beide wurden durch einen wesentlich
strategischen Ansatz von Umwelt und Klimaschutzpolitik bewirkt, der sich durch
eine entschlossene, aber ausgehandelte Zielbildung (CO2- Reduktion,
Energieeinsparung), eine gute technologiepolitische Infrastruktur und eine
intensive Vernetzung staatlicher und nichtstaatlicher Akteure auszeichnet.
Besonders zu betonen ist die Breite und Flexibilität des
Instrumenteneinsatzes, der von indikativer Langzeitplanung, über
Energiesteuern, Subventionen und informationelle Instrumente bis zu
Effizienzstandards reicht.
de
dc.relation.ispartofseries
urn:nbn:de:kobv:188-fudocsseries000000000349-8
dc.relation.ispartofseries
urn:nbn:de:kobv:188-fudocsseries000000000084-5
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
300 Sozialwissenschaften::330 Wirtschaft
dc.subject.ddc
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften::600 Technik
dc.title
Innovationswirkungen branchenbezogener Regulierungsmuster am Beispiel
energiesparender Kühlschränke in Dänemark
refubium.affiliation
Politik- und Sozialwissenschaften
de
refubium.affiliation.other
Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft / Forschungszentrum für Umweltpolitik (FFU)
refubium.mycore.fudocsId
FUDOCS_document_000000007579
refubium.note.author
Teilprojekt des Forschungsverbundes Innovative Auswirkungen umweltpolitischer
Instrumente (FIU)
refubium.series.name
FFU-report
refubium.series.reportNumber
98-3
refubium.mycore.derivateId
FUDOCS_derivate_000000001430
dcterms.accessRights.openaire
open access