dc.contributor.author
Jänicke, Martin
dc.contributor.author
Mez, Lutz
dc.contributor.author
Wanke, Andreas
dc.contributor.author
Binder, Manfred
dc.date.accessioned
2018-06-08T08:19:02Z
dc.date.available
2010-11-12T14:24:33.133Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/19822
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-23327
dc.description.abstract
Die Forderung nach einer Besteuerung von Energie bzw. nach einer ökologischen
Steuerreform, die den Energie- und Umweltverbrauch belastet und den Faktor
Arbeit entlastet, wird zwar auch von der OECD und anderen internationalen
Einrichtungen mit Nachdruck erhoben. Sie stößt aber insbesondere bei
Interessenvertretern der deutschen Industrie auf Gegenargumente. Die
Forschungsstelle für Umweltpolitik (FFU) hat die wichtigsten von ihnen näher
geprüft. Sie kommt dabei zu folgendem Ergebnis: \- Das Argument, die
Bundesrepublik sei durch Umweltschutzkosten in besonderem Maße belastet, ist
nicht stichhaltig: 1994 hatten (bezogen auf das BSP) Japan, die USA, die
Schweiz, Österreich, die Niederlande und sogar Südkorea und die Tschechische
Republik höhere öffentliche und private Umweltschutzaufwendungen. Bei den
Umweltabgaben rangiert die Bundesrepublik im EU-Vergleich am unteren Ende. Bei
der Besteuerung einzelner Energieträger liegt sie im unteren Mittelfeld. \- Da
bereits acht europäische Länder eine kombinierte Energie-/CO2-Steuer
eingeführt haben und weitere Länder die Einführung prüfen, kann von einem
Alleingang Deutschlands in dieser Frage nicht mehr die Rede sein. \- Dänemark,
Schweden und die Niederlande haben eine ökologische Steuerreform im nationalen
Alleingang durchgeführt, Finnland und Norwegen folgten auf diesem Wege.
Weitere Länder haben Schritte in diese Richtung eingeleitet. Diese Länder sind
stark in den Weltmarkt integriert. Dänemark und die Niederlande konnten die
Arbeitslosigkeit dennoch seit 1993 um ein Drittel senken. Dänemark wird 1998,
zum ersten Mal seit den 80er Jahren, einen Haushaltsüberschuß erreichen. \- Im
internationalen Energiekostenvergleich schneidet die deutsche Industrie, allen
Behauptungen zum Trotz, keineswegs besonders ungünstig ab. Bei den Stromkosten
sind die Unterschiede innerhalb Deutschlands z.T. größer als im
internationalen Vergleich. Auch die Wechselkursschwankungen des Dollar
innerhalb eines Jahres liegen höher als mögliche Belastungen durch eine
Energiebesteuerung der Industrie. Diese ist in den vorliegenden Regelungen
anderer Länder ohnehin nicht oder nur maßvoll vorgesehen. \- Kritische
Modellrechnungen konservativer Wirtschaftsforschungsinstitute leiden an dem
Methodenproblem, daß sie Innovationseffekte von Energiesteuern nicht zu
erfassen vermögen. Auch die Lenkungswirkung solcher Abgaben wird aus
methodischen Gründen oft unterschätzt. Auf der Basis empirischer
Untersuchungen der tatsächlich gemachten Erfahrungen kommen die OECD, der IWF,
die Europäische Umweltagentur und der Nordische Rat zu einem positiven Urteil.
\- Dem Argument, Energieeinsparung liege im Interesse der Industrie und werde
von ihr ohnehin betrieben, stehen beträchtliche, ungenutzte Sparpotentiale
gegenüber. Untersuchungen zeigen immer wieder, daß ihrer Nutzung
betriebsinterne Hemmnisse entgegen stehen können. Energiesteuern erleichtern
die betriebliche Willensbildung zur energetischen Effizienzsteigerung. \- Den
nach bisheriger Erfahrung ökonomisch eher positiven Wirkungen einer -
kompensierten - Energiebesteuerung steht die Erkenntnis gegenüber, daß die
klimapolitischen Ziele der Bundesrepublik (und der EU) ohne den Einsatz auch
von steuerlichen Instrumenten nicht zu erreichen sind. Und diese liegen
bereits unter dem, was von der internationalen Klimaforschung (und dem IPCC)
an Reduktionszielen formuliert wurde.
de
dc.relation.ispartofseries
urn:nbn:de:kobv:188-fudocsseries000000000349-8
dc.relation.ispartofseries
urn:nbn:de:kobv:188-fudocsseries000000000084-5
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
300 Sozialwissenschaften::320 Politikwissenschaft
dc.title
Ökologische und wirtschaftliche Aspekte einer Energiebesteuerung im
internationalen Vergleich
dc.title.subtitle
Gutachten für Greenpeace Deutschland
refubium.affiliation
Politik- und Sozialwissenschaften
de
refubium.affiliation.other
Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft / Forschungszentrum für Umweltpolitik (FFU)
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refubium.series.name
FFU-report
refubium.series.reportNumber
98-2
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open access