This paper examines pastoral conflicts in Dassanech area, Southern Ethiopia, against the background of environmental change and food insecurity. The study reveals a relationship between environmental stress and the escalation of inter-ethnic pastoral conflicts in the area. Nevertheless, pastoral conflicts in Dassanech are complex and strongly challenge the idea of a direct causal link between concrete environmental factors and specific conflict incidents. Socio-cultural and economic factors cause or trigger conflicts independently or in conjunction with ecological processes. Furthermore, infrastructure and large-scale agricultural development project are likely to influence the social configuration in the Omo River basin and therefore, possibly, also local conflict dynamics. The paper argues that local social and cultural factors play an important role for conflict action, and that, therefore, the study of resource conflicts must not be reduced to economic, agricultural, and ecological aspects.
Das Papier analysiert Konflikte zwischen Gruppen mobiler Tierhalter_innen in Dassanech, Südathiopien, im Zusammenhang mit Umweltwandel und Ernährungsunsicherheit. Die Studie verweist auf eine Beziehung zwischen Umweltveränderungen und der Eskalation von inter-ethnischen Konflikten im Untersuchungsgebiet. Gleichzeitig betont der Autor, dass Intergruppenkonflikte zwischen mobilen Tierhalter_innen komplexe Phänomene sind und kein unmittelbarer Kausalzusammenhang zwischen ökologischen Faktoren und Gewalthandeln besteht. Gesellschaftlich-kulturelle und ökonomische Faktoren verstärken und verursachen Konflikte unabhängig von oder in Wechselwirkung mit ökologischen Prozessen. Darüber hinaus beeinflussen in der Region Infrastrukturprojekte sowie die Entwicklung großflächiger Landwirtschaft die sozialen Bedingungen und infolge möglicherweise auch die Konfliktdynamiken. Gebre Yntiso argumentiert, dass lokale soziale und kulturelle Faktoren eine bedeutende Rolle für Konflikthandeln spielen und Konflikte um natürliche Ressourcen deshalb nicht auf ökonomische und (agrar-)ökologische Aspekte reduziert werden dürfen.