Der Einsatz externer ventrikulärer Liquordrainagen kann sowohl diagnostische als auch therapeutische Ziele verfolgen. Er ermöglicht die kontinuierliche Messung des intrakraniellen Druckes und dessen kontrollierte Senkung durch dosierte Liquorableitung in einem nur invasiv zugänglichen Kompartiment. Jeder in den menschlichen Körper eingebrachte Katheter birgt jedoch neben den prozeduralen Risiken des Eingriffes selbst auch die Gefahr der katheterassoziierten Infektion. Zielsetzung dieser Studie war es, zu untersuchen ob die Infektionsrate unter alltäglichen klinischen Bedingungen durch den Einsatz von antiseptisch imprägnierten Ventrikelkathetern gesenkt werden kann. In einer prospektiven Untersuchung an drei Patientenkohorten wurden bei sonst identischem klinischem Setting drei verschiedene Ventrikelkatheter zur externen Liquordrainage eingesetzt. Die mit einer Standard-EVD aus Polyurethan versorgten Patienten bildeten die Kontrollgruppe. Eine zweite Patientengruppe wurde mit Ventrikelkathetern behandelt, die herstellerseitig mit Rifampicin und Clindamycin imprägniert werden (Bactiseal- EVD). Bei der dritten Untersuchungsgruppe wurden Ventrikelkatheter verwendet, die herstellerseitig mit Partikeln aus Silbersalzen und metallischem Silber in Nanometergröße imprägniert werden (Silverline-EVD). Unter den klinischen Bedingungen dieser Studie erreichten beide Katheter bei einem Hochrisiko- Patientenkollektiv eine deutliche Verringerung der katheterassoziierten Ventrikulomeningitis. Wir beobachteten dabei eine Senkung der Infektionsraten gegenüber der Standard-EVD-Gruppe um 40% in der Silverline-Gruppe (9,4% gegenüber 15,6%) und um 58% in der Bactiseal-Gruppe (6,5% gegenüber 15,6%). Aus Sicht des klinisch tätigen Neurochirurgen kann daher diese Strategie der Infektionsprävention als erfolgversprechender Ansatz gewertet werden. Zusätzlich wurde eine Analyse von patientenbezogenen Risikofaktoren durchgeführt, Dabei zeigten sich in unserem Patientengut zusätzliche neurochirurgische Operationen und Liquorfisteln als hoch signifikante Risikofaktoren für eine bakterielle Infektion. Kein statistisch signifikanter Einfluß konnte hingegen für die Faktoren intrazerebrale Blutung, Subarachnoidalblutung und Drainage blutigen Liquors nachgewiesen werden. Auch extrakranielle Infektionen (Sepsis, Pneumonie, Harnwegsinfektionen) zeigten keinen statistisch signifikanten Einfluß auf das Infektionsrisiko. Dies galt für die Analyse innerhalb der einzelnen Gruppen ebenso wie für die Analyse des gesamten Kollektives.
In a setting of neurosurgical patients requiring external ventricular drainage we compared the clinical infection rates of three different types of external ventricular drains. Patients treated by usage of a standard external ventricular drain made of polyurethane constituted the control group (n=32). A second (n=31) and third group of patients (n=32) has been treated using ventricular catheters impregnated with Rifampicin and Clindamycin (Bactiseal (R)) and metallic silver and silver salts (Silverline (R)) respectively. Given the clinical conditions of patients at high risk for infection a significant reduction of infection rates could be seen by usage of both impregnated external ventricular drains. Clinical infection rates decreased 40% by usage of the silver-impregnated catheter (Silverline (R); 9.4% compared with 15.6% in the control group) and even 58% by usage of the antibiotics-impregnated catheter (Bactiseal (R); 6.5% compared with 15.6% in the control group).