Die Bewältigung des Klimawandels ist heute eine der bedeutendsten politischen Herausforderungen. Das Kyoto-Protokoll ist der am weitesten fortgeschrittene Prozess der internationalen Staatengemeinschaft im Hinblick auf die Herausforderungen des Klimawandels. Einer der interessantesten und innovativsten Bausteine des Kyoto-Protokolls ist der Clean Development Mechanismus (CDM). Seit seiner Initiierung ist dieser so genannte flexible Mechanismus der Schlüssel zur Schaffung von volatilen und boomenden Märkten für Zertifikate für die Reduktion von Kohlenstoffemissionen (CERs). Diese Zertifikate, kurz CERs, sind die ersten international gehandelten Güter, die durch ein internationales Umweltabkommen geschaffen wurden. Während des Prozesses der Marktetablierung sind private Akteure wie Firmen, Projektverifizierer, Carbon Funds und Zertifikatshändler zu den führenden Akteuren des globalen Kohlenstoffmarktes aufgestiegen. Dennoch ist der Markt weiterhin stark von den politischen Rahmenbedingungen abhängig. Die Nachfrage wird durch die Festlegung von Emissionsreduktionen für Nationalstaaten und deren Emissionsallokationen geschaffen. Der vorliegende Artikel untersucht die Transformation des Markts, der zunächst von öffentlichen Akteuren initiiert, durch Public Private Partnerships (PPPs) angestoßen, sich zu einem Markt entwickelt, wo sich die Regierungen nach und nach zurückziehen und private Akteure immer stärker Governancefunktionen wahrnehmen. Weiterhin wird der Status quo des CDM evaluiert und auf verbleibende Forschungsfragen hingewiesen.