Die Europäische Union (EU) dient Teilen der Regionalismus- und Integrationsfor-schung immer noch als wichtiges Idealbild. Die zunehmende Integration ihrer Mit-gliedsstaaten und die demokratische Agenda der Europäischen Union haben den Blick auch auf andere Regionalorganisationen geprägt. Dieser Beitrag untersucht die zent-ralasiatische Regionalorganisation Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO). Einerseits gibt es bisher nur wenige empirische Untersuchungen zu dieser Re-gion und dieser Organisation. Andererseits ist die SCO ein intergouvernementaler Zu- sammenschluss autoritärer Regime und entspricht damit nicht dem oben genannten Idealbild. Der Beitrag zeigt, wie die Mitgliedsstaaten der SCO diese Regionalorganisa-tion nutzen, um ihr Handeln und ihre Regime nach innen und nach außen zu legitimie-ren. Durch dieses Vorgehen schaffen es die Mitglieder der SCO, eine Gegenöffentlich-keit zur westlich geprägten Internationalen Gemeinschaft aufzubauen und ihre eigenen Regime zu stabilisieren.