dc.contributor.author
Neubauer, Sebastian
dc.date.accessioned
2018-06-08T07:48:13Z
dc.date.available
2015-01-14T12:30:31.392Z
dc.identifier.uri
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/18750
dc.identifier.uri
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-22436
dc.description.abstract
Die Theorie Louis Althussers, seit je her politisch wie theoretisch äußerst
umstritten, verschwand in der Folge des von Althusser im Jahre 1980 begangenen
Mordes an seiner Frau Hélène von der Bildfläche. Darüber geriet in
Vergessenheit, dass Althusser den für die jüngere Theoriegeschichte
entscheidenden Übergang von einem marxistischen zu einem post-marxistischen
bzw. postmodernen Paradigma markiert. Dieser Wendepunkt findet seinen wohl
klarsten Ausdruck in der von Althusser in ‚Ideologie und ideologische
Staatsapparate‘ betriebenen Einführung der Kategorie des Subjekts als im
Zeichen der Herrschaft produziertes. Der vorliegende Beitrag untersucht die
theoretische Qualität und die ideengeschichtlichen Grundlagen des sich in
diesem Text vollziehenden Paradigmenwechsels und bietet dabei eine
grundlegende Reinterpretation von Althussers Thesen. Der methodische
Ausgangspunkt hierfür ist (1.) die in den letzten Jahren erfolgte
Veröffentlichung des umfangreichen Nachlasses sowie die beginnende Verwandlung
des Themenkomplexes Althusser in historisches Material. Darauf aufbauend wird
ein bis heute nahezu unbekannter Aspekt der Arbeit Althussers ins Zentrum
gerückt: Dessen intensive Auseinandersetzung mit der politischen Philosophie
der Frühen Neuzeit, besonders mit der Lehre vom Gesellschaftsvertrag. Vor
diesem Hintergrund wird (2.) eine Reinterpretation von ‚Ideologie und
ideologische Staatsapparate‘ durch Althussers eigene umfangreiche
ideengeschichtliche Studien vorgenommen. Es wird gezeigt, dass für Althusser
die Lehre vom Gesellschaftsvertrag den Kontext der Ideologie abgibt und dass
dessen eigene Thesen über die Ideologie und das Subjekt eine vermittels des
Hobbesschen Modells vom Gesellschaftsvertrag geleistete Dekonstruktion eben
dieser philosophischen Tradition darstellen. Damit wird offenbar, dass für
Althusser die Frage der Ideologie die klassische politische Frage nach dem
Staat, der Souveränität und der Befriedung der Gesellschaft ist. In einem
weiteren Schritt wird (3.) unter Einbeziehung der nachgelassenen Schriften
untersucht, inwiefern es sich bei dieser aus dem politischen Denken der Frühen
Neuzeit gewonnen Theorie um eine (marxistische) Theorie der Ideologie handelt.
Abschließend wird (4.) eine gegenseitige Konfrontation der Ergebnisse des
vorliegenden Beitrags mit der Weiterentwicklung von Althussers Thesen über das
Subjekt und Ideologie durch dessen Schüler Michel Foucault vorgenommen. Im
Zuge des vorliegenden Beitrags wird ersichtlich, dass sich Althussers eigene
Theorie aus einem spannungsreichen und produktiven Wechselverhältnis zwischen
einer marxistisch inspirierten Lektüre der klassischen politischen Denker der
Frühen Neuzeit und dem Einspielen von aus dem politischen Denken dieser Epoche
gewonnen Elementen in die marxistische Theorie erhebt. Es zeigt sich dabei,
dass gerade dieses Wechselspiel Althussers Beiträgen zur marxistischen Theorie
ihre bis heute andauernde Stoßkraft verlieh.
de
dc.relation.ispartofseries
urn:nbn:de:kobv:188-fudocsseries000000000270-0
dc.rights.uri
http://www.fu-berlin.de/sites/refubium/rechtliches/Nutzungsbedingungen
dc.subject.ddc
300 Sozialwissenschaften::320 Politikwissenschaft
dc.title
Im Zwielicht der Ideologie
dc.title.subtitle
Louis Althusser und das politische Denken der frühen Neuzeit
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http://www.polsoz.fu-berlin.de/polwiss/forschung/ab_ideengeschichte/mitarbeiter_innen/roth/Working_Papers/index.html
refubium.affiliation
Politik- und Sozialwissenschaften
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1
refubium.series.name
Working paper Serie des Arbeitsbereich Politische Theorie und Ideengeschichte
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open access