Die Irisklauenlinse wurde ursprünglich für die Vorderkammer des phaken Auges zur Myopiekorrektur entwickelt (Fechner und Worst 1989). Amar berichtete 1982 als Erster über die retropupillären Implantationen der Irisklauenlinse am aphaken Auge (Amar 1982). Mohr und Mitarbeiter drehten schließlich die Irisklauenlinse und implantierte die konvexe Fläche in posteriorer Ausrichtung ebenfalls wie Amar retropupillär. (Mohr et al. 2002) So war es möglich, die Irisklauenlinse an den anatomisch und physiologisch besseren Platz in der Hinterkammer des Auges zu befestigen. Durch die nahtfreie Befestigung der Irisklauenlise mittels zweier Platten- Haptiken im Irisgewebe ist die Irisklauenlinse weniger anfällig für ein Tilt bzw. ein Verkippen als die mittels Naht am Kapselsack befestigten Hinterkammerlinse bzw. skleranahtfixierte Hinterkammerlinse. Ein weiterer Vorteil ist die kürzere Operationszeit. (Mennel et al. 2004, Baum und Blum 2008). Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Ergebnisse der 126 retropupillären Implantationen einer Irisklauenlinse, die am traumatisierten, aphaken bzw. pseudophaken Auge ohne genügenden Kapselsupport von August 2006 bis August 2009 in der Berliner Augenklinik Marzahn vorgenommen worden sind, zu präsentieren und zu analysieren. Hierbei wurden auch Nebenerkrankungen des Auges erfasst, der Visus und der Augendruck prä- und postoperativ registriert, die Komplikationen während und nach dem Eingriff aufgezeichnet und statistisch ausgewertet. Die Ergebnisse wurden mit denen anderer Studien verglichen und diskutiert. Die Implantation der Linse war in fast allen Fällen möglich. Bei den 126 Implantationen der Irisklauenlinse gab es in 69 Fällen (54,8%) keine Komplikationen. 87,2% aller postoperativen Komplikationen waren als weniger schwerwiegend und nur als temporär einzuschätzen, nämlich die transitorische Hornhautreaktion, die Blutung in den vorderen Glaskörper bzw. in die vordere Augenkammer sowie den postoperativen Anstieg des Augeninnendrucks. Bei vier Augen (3,2% des Studienkollektivs) wurde intra- bzw. postoperativ eine Ablatio retinae beobachtet. Weitere vier Fälle (3,2% des Studienkollektivs) zeigten postoperativ eine Subluxatio bzw. eine Luxatio der implantierten Irisklauenlinse. Bei 16 Augen (12,7% des Studienkollektivs) der hier vorliegenden Studie war eine Nachoperation nötig. Bei einem konsekutiven Klientel ohne Ausschlusskriterien mit überdurchschnittlich vielen Augennebenerkrankungen (es wurden 2,3 Nebenerkrankungen des Auges pro Patient erfasst) konnte am ersten postoperativen Tag schon ein Anstieg des bestkorrigierten Visus von durchschnittlich 0,06 diagnostiziert werden. 42 Augen dieses Studienkollektivs konnten innerhalb eines Jahres nachuntersucht werden. Bei diesen Augen stieg der bestkorrigierte Visus im Durchschnitt um 0,23 an. Damit ist auch bei dem übrigen Kollektiv von 84 Augen des untersuchten Studienkollektivs von 126 Augen noch eine weitere deutliche Steigerung des Visus im Verlauf zu erwarten. Die Ergebnisse zeigen, dass die Implantation der Irisklauenlinse am aphaken bzw. am pseudophaken Auge als Sekundärimplantation aber auch zur primären IOL-Versorgung bei großer Zonulolyse oder großem Kapseldefekt ein sicheres und geeignetes Verfahren ist. Auch ein konsekutives Patientengut mit einem hohen Durchschnittsalter und einer hohen Belastung mit Augennebenerkrankungen ohne Ausschlusskriterien kann von der optischen Rehabilitation mittels Implantation der Irisklauenlinse profitieren.
The implantation of the iris claw lens for correction of myopia in phacic eyes has been practiced since 1976. This lens was originally designed for the fixation at the anterior iris (Fechner and Worst 1989; Auffahrt 2001). First report about the retropupillary fixation of iris-claw lens in aphakic eyes came from Amar in 1982 (Amar, 1982). Mohr et al. (2002) turned the iris-claw lens and implanted the convex surface of the lens in posterior direction in the retropupillar region such as Amar (1982). There was the possibility for fixating the iris-claw lens retropupillary and to reduce the amount of endothel tissue loss (Amar, 1982; Mohr et al., 2002; Mennel et al, 2004; Neuhann, 2009). There are addititional advantages such as reduced operation time and the suture-less retropupillar fixation which improves the stability and prevents tilting of the implant (Mohr et al., 2002; Mennel et al 2004; Baum und Blum, 2008). Objective of the thesis was the analysis of the results from 126 retropupillar implantations of the iris-claw lens in aphakia. These interventions were performed at the Augenklinik Berlin-Marzahn from August 2006 to August 2009. Comorbidities of the eyes, the visual acuity and the intraocular pressure were prae- and postoperative documented, the complications during and after the surgery were registered and evaluated. The results were compared with the results another studies and discussed. The implantations were successful in almost all cases. In 69 cases (54.8%) from 126 there were no complications. 87.2% of all complications were less serious or only temporary, namely the transitory corneal edema, the hyphema and the intraocular pressure elevation. In four cases (3.2%) the detachment of the retina were diagnosed. Another four cases (3.2%) showed a dislocation of the iris-claw lens. A re-operation was required in 16 eyes (12.7%). In average there was an increase of the 0.06 of the visual acuity in the consecutive clientele with above average comorbidity ratio on the first postoperative day. In our patient group 42 cases were re-examined within one year. In these treated eyes there was an increase of 0.23 of the visual acuity. It was assumed that the other 84 cases had an improved vision, too. The results showed that the retropupillar fixation of an iris claw lens in aphakic or pseudophakic eyes with the absence of sufficient capsula is a safe and appropriate method.