Die Salzsensitivität (stärkere Beeinflussbarkeit des Blutdrucks durch veränderte Kochsalzaufnahme) kann bei Patienten mit arterieller Hypertonie und Normotonikern beobachtet werden. Zur Pathogenese der arteriellen Hypertonie beschreibt u.a. die Barker-Hypothese einen inversen Zusammenhang zwischen niedrigem Geburtsgewicht und der arteriellen Hypertonie im Erwachsenenalter. Um den Zusammenhang zwischen Geburtsgewicht und Salzsensitivität zu untersuchen, wurden in dieser Studie junge, männliche und normotone Probanden, die über 14 Tage in einer einfachblinden, randomisierten Reihenfolge eine kochsalzarme Kost und und zusätzlich jeweils 7 Tage Natriumchlorid- bzw. Placebotabletten (kochsalzreiche bzw. kochsalzarme Diät) erhielten, untersucht. Zu Beginn, am 7. und 14. Tag erfolgten Blutdruck-, Herzfrequenz- und anthropometrische Messungen. Bei Abnahme des mittleren arteriellen Blutdrucks um mehr als 3mmHg wurden die Probanden als salzsensitiv bezeichnet. Es zeigte sich keine signifikante Korrelation zwischen Geburtsgewicht und den Kreislaufparametern vor und während der Diät. Die Differenzen der Kreislaufparameter während der Diät zeigten eine signifikante Korrelation zwischen systolischem Blutdruck und Geburtsgewicht sowie zwischen Herzfrequenz und Geburtsgewicht. Unter diätetischer Kochsalzrestriktion konnten von 154 Probanden 29 als salzsensitive Normotoniker beschrieben werden. Vier dieser salzsensitiven Normotoniker hatten ein Geburtsgewicht <3000g. Es bestand eine signifikante Korrelation zwischen Geburtsgewicht und den anthropometrischen Daten. Die Ergebnisse dieser Untersuchung zeigten keine Bestätigung der Barker-Hypothese und keine Bestätigung einer Korrelation zwischen niedrigem Geburtsgewicht und der Eigenschaft Salzsensitivität. Probanden mit einem relativ hohen Geburtsgewicht reagierten hingegen in der salzreichen Phase der Diät mit einem statistisch signifikanten Anstieg des systolischen Blutdrucks. Präventive Maßnahmen, die diesen Zusammenhang berücksichtigten, könnten möglicherweise zur Reduzierung des hypertensiven Risikos beitragen und wären somit von klinischer Bedeutung.
Salt sensitivity (i.e. increase in blood pressure following a high-salt meal) may be observed in patients with arterial hypertension and normotensive people. The Barker hypothesis describes an inverse relationship between low birth-weight and arterial hypertension in adults. To investigate the association between birth-weight and salt sensitivity, young, male and healthy volunteers received low-salt meal and sodium- or placebo-tablets over 14 days in a single blind randomized study. Body measurements related-data have been collected at specific dates. The results did not show a significant association between birth-weight and blood pressure as well as heart frequency before and over the whole study duration. In contrast, the differences of the birth-weight and systolic blood pressure values were significantly associated with birth-weight. Out of the 154 healthy volunteers 29 were classified as saltsensitive. Thereof 4 volunteers had a birth-weight lower then 3000g. A significant association between birth-weight and body measurements related- data was shown. The results of this study did not support the Barker hypothesis and the association between low birth-weight and salt sensitivity, whereas volunteers with high birth-weight developed a statistically significant increase in systolic blood pressure during the high-salt intake. Preventive measures taking into account this association might be reducing the risk of hypertension and, thus, might be of clinical relevance.