In der akademischen Schreibdidaktik des Faches Deutsch als Fremdsprache dominiert die fertigkeitsorientierte Vermittlung sprachlicher und textueller Formen, die weitgehend von den Inhalten entkoppelt werden; gleichzeitig weisen die Materialien und ihre Didaktisierung auffallende Ähnlichkeiten mit den Hochschuleingangsprüfungen DSH und TestDaF auf. Der folgende Aufsatz stellt einen thematisch und inhaltlich fokussierten Schreiblehrgang (»Erinnerungsorte und Erinnerungskultur«) für prospektive Studenten der Geistes und Sozialwissenschaften vor. Die didaktische Reflexion möchte daran erinnern, wie konstitutiv Inhalte für den Fremdsprachenerwerb sind. Um einen »Mittelweg« zu beschreiten, d. h. eine Position, die Sprache und Inhalte in ein ausbalancierteres Verhältnis bringt, wird ein Anschluss an den bilingualen Sachfachunterricht und – thematisch – an die kulturwissenschaftlich orientierte Landeskunde empfohlen.