Die Arbeit gibt einen Überblick über theoretische Überlegungen, die im Zusammenhang mit Wortschatzarbeit im Fremdsprachenunterricht relevant sind und will einen Beitrag dazu leisten diese in die alltägliche Unterrichtspraxis zu integrieren. Im ersten Teil der Arbeit werden Theorien zu Wortbegriff, Wortkenntnis und Wortschatzerwerb sowie Modelle von Gedächtnis und mentalem Lexikon vorgestellt. Der zweite Teil befasst sich mit Bedeutung und Kategorisierung von (Vokabel-)Lernstrategien. Im dritten Teil der Arbeit werden Methoden, Ergebnisse und Schlussfolgerungen einer im Rahmen der Arbeit durchgeführten empirischen Untersuchung zur Tauglichkeit theoretisch vielversprechender Vokabellernstratregien in der Praxis des Fremdsprachenunterrichts dargestellt. In drei achten Klassen eines Gymnasiums wurde jeweils eine Vokabellernstrategie zum Lernen ausgewählter Wörter angewendet und mit Hilfe von Vokabeltests und Fragebögen der Effekt der entsprechenden Strategie auf Bereiche wie Behaltensleistung und Lernfreude ermittelt. Die Untersuchung ergab, dass Lernende, die die etablierte Strategie des Listenlernens beim Wörterlernen nutzten, im Vergleich zu denen, die die alternativen Strategien ‚Wortnetze‘ oder ‚What Is It?‘ anwendeten, deutlich mehr Wörter erinnerten. Aus den Angaben in den Fragebögen geht jedoch hervor, dass durchaus Bedarf besteht das Repertoire an Vokabellernstrategien zu erweitern und alternative Strategien, die - wie die beiden ausgewählten - nachweislich einen positiven Effekt auf die Lernfreude haben und die tiefe Verarbeitung fördern, durchaus sinnvolle Ergänzungen darstellen.