Erste Bestrebungen zur Bewertung von Gesundheitsrisiken anhand des Körper- gewichtes gab es bereits Anfang des 19. Jahrhunderts. Einer amerikanischen Versicherungsgesellschaft war der Zusammenhang zwischen Gewicht und Krankheits¬risiken aufgefallen. Im Laufe der Zeit etablierte sich die schon 1835 von A. Quételet erstmals beschriebene Formel „Gewicht durch Größe im Quadrat“ zur Beurteilung des Ernährungszustandes und zur Einschätzung individueller Krankheitsrisiken. A. Keys bezeichnete sie Anfang der 1970er Jahre als den „Body Mass Index“ (BMI). Die Anwendung des BMI kann unter unterschiedlichen Fragestellungen erfolgen. Zum einen lässt sich die individuelle Ernährungslage des Einzelnen zur Beurteilung der entsprechenden Risikofaktoren bestimmen. Zum anderen kann auch der Ernährungsstatus in größeren Gruppen, Ländern und Kontinenten festgestellt und über die Zeit beobachtet werden. Obwohl mit dem BMI sowohl Über- als auch Unterernährung erfasst werden kann, liegt die Konzentration der Publikationen in Ländern, in denen die Adipositas mit ihren weitreichenden Folgen weiter verbreitet ist, als Mangelernährung. Auch die Weltgesundheitsbehörde akzentuiert das Übergewicht. Bereits 1997 wurde die Notwendigkeit erkannt, international vergleichbare repräsentative Daten zu erheben um der allgemeinen Entwicklung der Adipositas frühzeitig entgegenwirken zu können. Mittlerweile liegen zahlreiche Studien zur Ernährungslage in einzelnen Ländern vor, die mit Hilfe des BMI generiert wurden. Die vorliegende Arbeit untersucht die zu dem Thema „Body Mass Index“ publizierten, und in der „ISI Web of Science“ Datenbank dokumentierten Veröffentlichungen im Zeitraum von 1900 bis 2008. Dabei kommen Standardmethoden der Bibliometrie zur Anwendung. Insgesamt liegen in diesem Zeitraum 63 845 Artikel vor, die entsprechend der Suchkriterien das Thema BMI behandeln. Die Vielzahl der veröffentlichenden und kooperierenden Länder lässt auf ein weltweites und steigendes Interesse schließen, was sich in steigenden Publikations- und Zitations¬zahlen offenbart. 83 % der anerkannten und unabhängigen Staaten haben Artikel zum Thema BMI veröffentlicht. Führend dabei sind die USA, die 36 % der untersuchten Artikel publizieren. Gefolgt von Kanada und vielen europäischen Staaten sind auch Japan, China und die Türkei in der Riege der 15 meistveröffentlichenden Länder vertreten. Insgesamt fällt ein hohes Forschungsaufkommen in den westlichen Industrie¬nationen mit hohem Bruttonationaleinkommen und hohem Anteil übergewichtiger Einwohner auf. Interessanter jedoch ist die Entwicklung einiger asiatischer Länder mit hohen Veröffentlichungszahlen und noch geringer, aber zunehmender Anzahl an übergewichtigen Einwohnern. Ansonsten haben die Länder, in denen Mangelernährung die Adipositas überwiegt, eine geringere Publikationsleistung. Wie in vielen Wissenschaftsbereichen arbeiten Forscher unterschiedlicher Institutionen zusammen, so auch zum Thema BMI. Wie die absolute Anzahl an Artikeln steigt eben¬falls die Zahl der Kooperationsartikel. Dabei sind erneut die USA als Kooperations¬partner von entscheidender Bedeutung. Besonders hervorgehoben ist die „Harvard University“ mit dem höchsten Anteil an Veröffentlichungen, Kooperationsartikeln, Zitationen und dem meistveröffentlichenden Autor mit einem h Index von 84. Im Großraum Boston erscheint auch die wichtigste Fachzeitschrift zu dem Thema BMI. Die meistveröffentlichenden Fachzeitschriften unterscheiden sich von den meistzitierten Zeitschriften und denen mit dem höchsten Impact Factor. Der Impact Factor und der Immediacy Index als Ausdruck der Qualität und Relevanz einer Zeitschrift ist bei den renommierten, allgemeinmedizinischen Periodika deutlich höher als bei den spezialisierten Zeitschriften. Die Periodika, die sich auf Endokrinologie, Ernährung oder Adipositas fokussieren, erreichen jedoch höhere themenspezifische Veröffentlichungszahlen. Trotz des weltweiten Interesses an dem BMI werden 97 % der untersuchten Veröffentlichungen auf Englisch publiziert. Entsprechend der allgemeinen Etablierung von Englisch als Wissenschaftssprache ist anzunehmen, dass dieser Trend weiter anhält. Die veröffentlichenden Zeitschriften werden zum größten Teil im US-amerikanischen Raum verlegt. Ungeachtet der Dominanz der USA und der englischen Sprache gehört Deutschland zu den führenden Nationen und ist im europäischen Vergleich maßgeblich an der wissenschaftlichen Forschung zum Thema BMI beteiligt. Die untersuchten Daten lassen darauf schließen, dass der BMI als einfaches und kostengünstiges Maß für die Einschätzung des Ernährungszustandes trotz der kontroversen Diskussion der letzten Jahrzehnte bei Weitem nicht ausgedient hat, wobei die geführte Debatte wiederum zu der Menge der Veröffentlichung beiträgt. Seit der ersten Beschreibung des BMI wurden viele andere Indices erstellt, die aber keine allgemeine Akzeptanz erworben haben. Grundsätzlich ist der BMI ein einfaches und geeignetes Mittel zur Abbildung des Ernährungszustandes, das nur bei wenigen Ausnahmen mit Vorsicht angewendet werden muss. Bezieht sich die Fragestellung eher auf die Risikofaktoren als den Ernährungszustand, ist eine zusätzliche Messung, zum Beispiel die des Taillenumfangs, sinnvoll.
Serious attention was given to the risk of overweight from the beginning of the 19th century. The first to conceive the coherence of weight and morbidity was an American life insurance company. Over the years the ratio of weight in kilograms divided by the square of the height in meters became one of the leading weight/height indices. It was announced for the first time by A. Quételet in 1835 and termed the “body mass index” (BMI) by A. Keys in 1972. The BMI can be applied with different intentions. One is to determine the nutritional condition of individuals in order to evaluate the distinct health risks. The other is to detect the average weight of the population of nations or continents. Though both over- and underweight can be measured by the BMI, the problem of overweight seems to lead to more publications than underweight. Even the WHO clearly emphasises on obesity as a global epidemic and worldwide public health crisis. Starting in 1997 they began to collect data to counter this development. Meanwhile many studies about the nutritional status in different countries, which include the BMI, exist. The current study examines the documented publications about the BMI that are available in the “ISI Web of Science” database between 1900 and 2008 using the standard bibliometric methods. In total 63.845 articles concerning the BMI according to the search criteria in the considered time span were found. The huge number of publishing countries and the quantity of international cooperation imply a worldwide and increasing interest in the subject. This also reveals itself in rising publication figures and an increasing number of citations. 83 % of the approved and independent states have published articles on the subject BMI. The leading country is the USA which publishes 36 % of the analysed articles. It is followed by Great Britain and many Western European states. Japan, China and Turkey are among the group of the 15 most-publishing nations, too. All in all there is a high amount of research in the western industrial nations with high gross national product and a high percentage of overweight habitants. The development of some of the Asian nations with growing publication figures and a low but increasing number of overweight inhabitants is more interesting though, especially because the nations where malnutrition outbalances obesity generally have a lower publication achievement. As in many scientific areas researchers of different institutions collaborate with others on the topic BMI. The number of cooperation articles increases just as the absolute number of articles about this issue. Again, the USA is of decisive meaning as a partner. The Harvard University combines the highest number of articles, co operations, citations, and the most-publishing author with the highest h Index. The most important periodical on the subject is released in the metropolitan area of Boston. The most-publishing journals differ from the periodicals that are most-cited and those having the highest Impact Factor. Impact Factor and Immediacy Index as an expression of the quality and relevance of a journal are considerable higher with the prestigious periodicals that cover the topic general medicine than with those specialized on endocrinology, nutrition, and obesity. Nevertheless, the latter do reach higher subject specific publication figures. Despite the worldwide interest in the BMI, 97 % of the reviewed articles are published in English. Due to the general establishment of English as the language of science, this trend will continue. The journals with numerous articles about the BMI are published mostly in the USA. Albeit the superiority of the USA Germany is one of the leading nations regarding publications about the BMI. In comparison to the European nations Germany is heavily involved in this field of scientific research. The continuing debate contributes to the quantity of publications. Since the first description of the BMI many other indices were provided and yet rejected again. Despite the controversial discussion, the analysed data suggest that the BMI is still important as a simple and inexpensive measure for the assessment of the nutritional status. Basically, the BMI is an easy and appropriate way to represent the nutritional status of individuals and nations, with only a few exceptions where it must be applied with caution. If the question refers rather to the risk factors than the nutritional condition, additional measurements are reasonable.