This dissertation examines several determinants and consequences of maternal employment and child outcomes, putting a specific emphasis on subjective well- being and noncognitive skills. The thesis comprises of three quantitative empirical studies based on the Germany Socio-Economic Panel Study (SOEP), a representative panel data set for Germany. In Chapter 2, I analyze the effect of women’s noncognitive traits on the duration between their first childbirth and their return to employment. Thus, I link the literature on the determinants of mothers' return to employment after childbirth with the literature on the economic consequences of noncognitive skills. I estimate a discrete semi-parametric survival model with a discrete mixture distribution to account for unobserved heterogeneity (Heckman-Singer model). The results confirm predictions that women with an internal Locus of Control return to employment more quickly than women with a more external Locus of Control. The Agreeableness dimension of the Big Five personality traits is found to be associated with a delayed return to employment. Since other empirical studies find that external factors like the familial and educational environment influence the noncognitive skills of children, the results reveal the consequences that the (influenced) noncognitive skills can have on later labor supply. Chapter 3 investigates the effect of family-related non-participation and part-time employment on mothers’ subjective well-being. This question is particularly relevant in the context of Germany, where maternal employment is particularly low and the ability to reconcile employment with motherhood is particularly difficult. The results, based on fixed-effects panel estimations, suggest that mothers outside the labor force due to family reasons and mothers employed part-time are less satisfied with their lives than mothers engaged in full-time employment. The effect is about half non-pecuniary—i.e., due to a direct psychological effect—and half pecuniary—i.e., due to an indirect effect through foregone income. The happiness loss is particularly pronounced for women in low-income families and women who believe job market opportunities to be scarce. The results reveal a positive effect that is frequently neglected in the debate on policy measures supporting parents to reconcile employment and family. Chapter 4 of this work contributes to the literature on early childhood development by investigating the association between maternal life satisfaction and the developmental functioning of 2–3-year-old children as well as the socio-emotional behavior of 5–6-year-old children. I control for a rich set of child and parental characteristics and use an instrumental variable approach to eliminate potential reverse causality. The results indicate that the more satisfied the mother, the better her child’s verbal skills and the fewer socio-emotional problems; the relationships are more pronounced for boys than for girls. The results are robust even after mothers’ personality and cognitive skills are controlled for. I conclude that policy measures that improve maternal life satisfaction might, at the same time, benefit children.
In der vorliegenden Dissertation werden verschiedene Determinanten und Konsequenzen von Müttererwerbstätigkeit und frühkindlicher Entwicklung analysiert, wobei ein Schwerpunkt auf nichtkognitiven Fähigkeiten und Lebenszufriedenheit liegt. Die Arbeit setzt sich aus drei quantitativ- empirischen Studien zusammen, die auf Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) basieren, einer repräsentativen Wiederholungsbefragung von Haushalten in Deutschland. In Kapitel 2 untersuche ich den Einfluss nichtkognitiver Fähigkeiten von Müttern auf die Länge des Zeitraums, bis sie nach der Geburt ihres ersten Kindes in die Erwerbstätigkeit zurückkehren. Damit verknüpfe ich die etablierte ökonomische Literatur zum Rückkehrverhalten von Müttern in den Arbeitsmarkt mit der relativ jungen Literatur zum Einfluss nichtkognitiver Fähigkeiten auf ökonomische Zielgrößen. Die Ergebnisse von Schätzungen eines diskreten semi-parametrischen Ereigniszeitmodells (Heckman-Singer-Modell) zeigen zum einen, dass Frauen mit einer stärker internalen Kontrollüberzeugung schneller in die Erwerbstätigkeit zurückkehren als Frauen mit einer eher externalen Kontrollüberzeugung. Zum anderen zeigt sich, dass Frauen mit einer stärkeren Ausprägung der Eigenschaft Verträglichkeit – eine von fünf Hauptdimensionen innerhalb des Fünf-Faktoren-Modells der Persönlichkeitspsychologie – ihre Erwerbstätigkeit länger unterbrechen als Frauen mit einer schwächeren Ausprägung dieser Eigenschaft. Die Befunde sind insbesondere deshalb relevant, da andere Studien gezeigt haben, dass nichtkognitive Fähigkeiten in der Kindheit und Jugend durch äußere Faktoren wie das familiäre und (bildungs-) institutionelle Umfeld beeinflusst werden. Diese (beeinflussten) nichtkognitiven Fähigkeiten können somit Konsequenzen für das spätere Arbeitsangebot haben. In Kapitel 3 untersuche ich den Einfluss von familienbedingter Nichterwerbstätigkeit und Teilzeiterwerbstätigkeit auf die allgemeine Lebenszufriedenheit von Müttern. Dieser Zusammenhang ist insbesondere für Deutschland relevant, weil hier die Müttererwerbsquote besonders niedrig und die Vereinbarkeit von Mutterschaft und Erwerbstätigkeit besonders schwierig ist. Die Ergebnisse der Panel-Analysen (Fixed-Effects- Modell) zeigen, dass familienbedingt nichterwerbstätige und Teilzeit erwerbstätige Mütter mit ihrem Leben unzufriedener sind als Vollzeit erwerbstätige Mütter. Es zeigt sich, dass der Effekt jeweils zur Hälfte auf einen direkten (nichtpekuniären) Effekt und einen indirekten pekuniären Effekt – durch das entgangene Haushaltseinkommen – zurückzuführen ist. Die Effekte sind besonders deutlich für Frauen in Niedrigeinkommenshaushalten und für Frauen, die schwierige Arbeitsmarktchancen fürchten. Aus den Ergebnissen lässt sich schließen, dass politische Maßnahmen zur Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf die allgemeine Lebenszufriedenheit von (einigen) Müttern erhöhen würden – ein Aspekt, der in der Debatte über politische Maßnahmen häufig vernachlässigt wird. Kapitel 4 dieser Arbeit knüpft an die Literatur der Determinanten frühkindlicher Entwicklung an, indem es den Zusammenhang zwischen mütterlicher Lebenszufriedenheit einerseits und Entwicklungsmaßen von 2–3-jährigen und 5–6-jährigen Kindern andererseits untersucht. In den Analysen werden kindliche und elterliche Charakteristika detailliert berücksichtigt; die Schätzung eines Instrument-Variablen-Modells dient außerdem dazu, potentielle Verzerrung durch umgekehrte Kausalität zu eliminieren. Die Ergebnisse zeigen, dass Kinder von zufriedeneren Müttern bessere verbale Fähigkeiten und weniger sozio-emotionale Auffälligkeiten aufweisen als Kinder von weniger zufriedenen Müttern; die Zusammenhänge sind für Jungen deutlicher als für Mädchen. Die Ergebnisse sind auch dann robust, wenn Unterschiede zwischen den Müttern in Bezug auf ihre Persönlichkeit und ihre kognitiven Fähigkeiten in den Schätzmodellen berücksichtigt werden. Politische Maßnahmen, welche die Zufriedenheit von Müttern fördern, sind damit möglicherweise gleichzeitig förderlich für Kinder.