The European Union Internal Exclusion and Extra- Territorialisation of Asylum Seekers and Migrants into Camps: Case Studies, Ukraine, Libya and Germany This dissertation describes and analyses the structures and functions of three different types of camps as instruments of exclusion and externalisation of migrants and asylum seekers wanting to make their way into the EU territory. Additionally the two non-EU camps function in receiving deportees from the EU territory. The dissertation demonstrates the EU migratory policy of distance migration control and management in camps situated beyond the direct borders of the EU states and in other regions of the world considered to be refugees producing regions. With the use of the theoretical category of Giorgio Agamben to demonstrate the bio politics of the EU states to render those in the camps without human rights, the work describes in detail the living conditions and the control mechanisms used in the three case studies. In the two non EU states, the camps are either military or former military camps where the detainees are controlled by police or military officials, closed camps with little or no possibility to communicate with the outside world, poor medical attention, no possibility to learn the language or go to school, no attention to women specific aspects, Sexual and Gender Based Violence, children incarcerated with adult, poor nutrition and continuous torture from the police and military officials. More on the theoretical concept, the dissertation stressed in a chronological manner how the EU states have continuously used camps as instruments of exclusion and externalisation of unwanted people. It does not just focus on the historical use of camps but demonstrates the continuum of the camp system in recent date- deportation camps, reception camps, open camps, departure camps, transit processing camps, regional protection camps. It goes further to demonstrates how the different EU states have concentrated in the development of national laws that evade international laws and other human rights treaties. In order to realise this work, I visited the camps in the three countries where I conducted interviews with detainees and former detainees and observed the whole situation. Using the grounded and ethnography strategies of the qualitative research method, I spent almost all my time with the former detainees in the different countries. In the course of my stay in the other two non-EU countries, police or military officials frequently confronted me. The camp system in the host countries has created a sub standard community of prospective migrants and asylum seekers who could not be deported back to their countries of origin.
Die von der Europäischen Union Interne Ausgrenzung und Extra- Territorialisierung von Flüchtlingen und MigrantInnen in Lagern: Fallstudien Ukraine, Libyen und Deutschland. Die Dissertation beschreibt und analysiert die Strukturen und Funktionen von drei unterschiedlichen Typen von Lagern. Diese dienen als Instrumente zur Ausgrenzung und Auslagerung von MigrantInnen und Asylsuchenden, die auf dem Weg nach Europa sind. In den beiden Nicht-EU- Ländern fungieren sie zusätzlich als Lager für Abgeschobene aus der Europäischen Union. Die Dissertation beschreibt die EU-Politik von Distanz- Migrationskontrolle und Migrationsmanagement in Lagern außerhalb der direkten Grenzen der EU Staaten und in anderen Regionen der Welt, die als flüchtlingsproduzierende Regionen gelten. Mit der Verwendung der theoretischen Kategorien Giorgio Agambens wird die Biopolitik der Staaten der Europäischen Union analysiert, die die Menschen in Lagern systematisch ihrer Menschenrechte beraubt. Die Arbeit beschreibt detailliert die Lebensbedingungen und Kontrollmechanismen in den drei Fallbeispielen. In den beiden Nicht-EU-Ländern sind die Lager entweder Militärlager oder ehemalige Militärlager, die Inhaftierten werden durch Polizei- oder Militärkräfte kontrolliert. Es sind geschlossene Lager, in denen keine oder nur sehr geringe Kommunikation mit der Außenwelt möglich ist, wo schlechte medizinische Bedingungen herrschen, keine Möglichkeit, die Landessprache zu erlernen oder zur Schule zu gehen, besteht, wo frauenspezifische Probleme, sex- und genderspezifische Gewalt keine Beachtung finden, wo Kinder mit Erwachsenen eingesperrt werden, wo eine schlechte Ernährungssituation herrscht, wo beständig Folter durch Polizisten oder Militärs ausgeübt wird. Weiterhin aus theoretischer Sicht wird in der Arbeit die Kontinuität hervorgehoben, wie die Europäischen Staaten Lager als Instrumente von Ausgrenzung und Auslagerung unerwünschter Personen nutzen. Focus ist aber nicht der historische Gebrauch der Lager, sondern das Campsystem als Kontinuum in Form von heutigen Abschiebelagern, Aufnahmelagern, offenen Lagern, Ausreiselagern, Transitprocessing-Centern und regionalen Schutzlagern. Weiterhin wird in der Arbeit aufgezeigt, wie die verschiedenen EU Staaten nationale Gesetze geschaffen haben, mit denen sie internationale Gesetze oder Menschenrechtsabkommen umgehen. Für die Erstellung der Arbeit besuchte ich Lager in diesen drei Ländern. Ich führte mit den Gefangenen und ehemaligen Gefangenen Interviews durch und beobachtete die Gesamtsituation in den jeweiligen Ländern. Die qualitativen Forschungsmethoden der Grounded und Ethnography Theorie nutzend, verbrachte ich nahezu die gesamte Zeit in den verschiedenen Ländern mit den ehemaligen Gefangenen. Während meines Aufenthalts in den beiden Nicht-EU-Staaten wurde ich immer wieder von Polizisten oder Militärs kontrolliert. Durch das Lagersystem etablierte sich in den Gastländern eine Substandard-Gesellschaft von MigrantInnen und Asylsuchenden, die nicht in ihre Ursprungsländer abgeschoben werden konnten.