Obwohl die patellofemorale Instabilität eine der häufigsten Pathologien des Kniegelenkes ist, gab es lange Zeit weder einen Konsens zur Pathoätiologie, noch zur Diagnostik oder der passenden Therapie. In den letzten Jahren gab es jedoch wichtige Entwicklungen, die neuen Input auf dem Gebiet der patellofemoralen Instabilität geliefert haben. Sie ermöglichten einen Einblick in die Strukturen, die die Patella in der femoralen Trochlea stabilisieren und die Mechanismen und Bedingungen, unter denen diese Stabilisatoren versagen und es zur Patelladislokation kommt. Um eine Patellofemorale Instabilität dauerhaft zu behandeln, bedarf es einer genauen Kenntnis des Miteinander der verschiedenen stabilisierenden Faktoren und der Pathomechanismen respektive der Pathomorphologien, bei denen es zur Luxation kommt. Des Weiteren ist eine reproduzierbare und valide klinische und bildgebende Diagnostik notwendig, die die einzelnen stabilisierenden Faktoren untersucht und Aufschluss über den auslösenden Faktor gibt, damit der behandelnde Arzt den ursächlichen Faktor adressiert. In dieser Arbeit werden die verschiedenen stabilisierenden Faktoren, die notwendigen klinischen und radiologischen Untersuchungen und der Einfluss verschiedener operativer Techniken auf die patellofemorale Stabilität präsentiert. In dieser Arbeit wird erläutert, dass die Trochleadysplasie und die Insuffizienz des medialen patellofemoralen Bandapparates (MPFL) als hauptsächliche Pathomorphologien der patellofemoralen Instabilität zu werten ist, und dass das MRT als radiologisches Mittel der Wahl zur patellofemoralen Diagnostik zu sehen ist. Anhand klinischer und radiologischer Studien konnte gezeigt werden, dass Eingriffe am medialen patellofemoralen Bandapparat zur Rekonstruktion der passiven Stabilisatoren und die Trochleaplastik zur Normalisierung der statischen Stabilisatoren im Vergleich zu bisher durchgeführten Eingriffen am Streckapparat zu einer signifikanten Verbesserung der Stabilität mit einer im Verhältnis sehr geringen Reluxationsrate führt, ohne gleichzeitig ein patellofemorales Schmerzsyndrom zu erzeugen. Somit konnte ein Behandlungsalgorhythmus entworfen werden, der die verschiedenen Faktoren der patellofemoralen Instabilität berücksichtigt und eine physiologische Gelenksitutation herstellt.
Although patellofemoral instability is one of the most common pathologie of the knee, there was no consensus about the pathoetiology, an optimal diagnosis or an adequate therapy. Recently, new findings allowed us to understand more about mophologies, taking influence onto the joint kinetics. These findings gave an understanding of the different stabilisers, guiding and keeping the patella in the trochlea as well as the mechanisms, how these stabilisers can fail and the patella dislocates. To treat patellofemoral instability consequently, a concrete knowledge about the pathomechanisms, leading to patellofemoral instability is demanding. Furthermore, a reproductive and reliable clinical as well as radiological diagnosis is necessary to examine each of the stabilisers to finally adress the main pathology. In this work, we show the trochlear dysplasia and the insufficiency of the medial patellofemoral ligament as the main pathomorphologies of patellofemoral instability as well as we prove the MR imaging as optimal diagnostic tool to detect the main pathology. Clinical and radiological studies have shown the reconstruction of the medial patellofemoral ligament to normalise the passive stabilisers and the trochleoplasty to normalise the static factors and to improve patellofemoral kinetics significantly without creating a patellofemoral pain syndrome, especially in comparison to surgical interventions at the extension apparatus. Finally, a treatment alghorhythm was described respecting the different factors of patellofemoral instability to recreate a physiological joint situation.