Chirurgische Knochenfräser nach Lindemann nehmen während zahnärztlichen chirurgischen Behandlungen eine zentrale Rolle ein. Sie werden mit Blut, Speichel, Knochen und Mikroorganismen kontaminiert. Vor einer Wiederverwendung am Patienten muss eine sachgerechte Aufbereitung gemäß der KRINKO-/BfArM- Empfehlung von 2012 erfolgen. Demnach muss für rotierende chirurgische Instrumente durch Reinigung, Desinfektion und Sterilisation eine „rückstandsfreie“ Reinigung sichergestellt werden, welche untersucht werden soll. Als Testinstrumente dienten 61 Knochenfräser aus Hartmetall und 63 mit einer ZrNHartbeschichtung, welche durch Bohrungen an frischen Schweinekiefern kontaminiert wurden. In neun Versuchsreihen wurden jeweils sieben Knochenfräser aus Hartmetall und sieben mit ZrN-Hartbeschichtung untersucht. Folgende Parameter der manuellen Aufbereitung wurden dabei variiert: · Antrocknung · Bohrerbad mit „Komet-DC1“ 4%ig · Ultraschallbad mit entsalztem Wasser oder mit „Komet-DC1“ 4%ig · Metallbürste/ Nylonbürste · Bohrerständer Alle Testinstrumente wurden nach manueller Aufbereitung mindestens einmal maschinell im RDG aufbereitet. Die Auswertung erfolgte durch optische Sichtprüfung mittels einer 2,5-fachen Lupenbrille und abschließend unter dem Stereolichtmikroskop mit 10-, 20-, 25- und 40-facher Vergrößerung. Waren keine Verunreinigungen sichtbar, galten die Testinstrumente als „sauber“ und wurden unter weiteren Vergrößerungen untersucht. Testinstrumente, welche Restkontaminationen aufwiesen, wurden als „verschmutzt“ eingestuft und nicht weiter untersucht. Von 61 untersuchten Knochenfräsern aus Hartmetall waren nach der maschinellen Aufbereitung 58 Instrumente optisch „sauber“, 40 bei 10-facher Vergrößerung unter dem Stereolichtmikroskop und lediglich sechs bei 40-facher Vergrößerung (10%). Bei den 63 untersuchten Knochenfräsern mit ZrN- Hartbeschichtung wurden 62 Instrumente optisch „sauber“ eingestuft, 58 bei 10-facher Vergrößerung und 28 bei 40-facher Vergrößerung (44%). Die ZrN- Hartbeschichtung scheint somit einen positiven Effekt auf das Reinigungsergebnis zu besitzen. Dennoch zeigen die Ergebnisse insgesamt, dass eine „rückstandsfreie“ Reinigung von Knochenfräsern nach Lindemann mit dieser Art der Aufbereitung nicht sicher erreicht wird. Der maschinelle Aufbereitungsprozess laut Empfehlung des Herstellers reicht, ohne zusätzliche Vorreinigung, nicht aus, um eine rückstandsfreie Reinigung gemäß der KRINKO -/BfArM-Empfehlung zu erzielen. Unter 10-facher Vergrößerung der Knochenfräser aus Hartmetall konnten in drei der neun Versuchsreihen (5, 7, 8) 100% der untersuchten Knochenfräser als sauber eingestuft werden. Für die Knochenfräser mit ZrN-Hartbeschichtung gelang dies in sechs von neun Versuchsreihen (1, 2, 4, 7, 8, 9). In den Versuchsreihen 3, 5 und 6 konnte kein 100%iger Reinigungserfolg erzielt werden. Somit scheint mit einer geeigneten Vergrößerungshilfe, wie sie gemäß der KRINKO-/BfArM-Empfehlung gefordert wird, eine Kontrolle der Aufbereitung möglich. Derzeit wird diskutiert, dass Restproteinmengen flächenbezogen angegeben werden sollten. Innerhalb eines validierten Prozesses wäre zu klären, welche Menge an Restverschmutzung noch an den Knochenfräsern haftet und ob der angestrebte Restproteinwert von ≤ 3 μg/cm² erreicht werden kann.
Surgical bone-cutters according to Lindemann play a central role during dental surgical treatments. Bone-cutters become contaminated with blood, saliva, bones and microorganisms. For reuse on patients medical devices have to be reprocessed according to the KRINKO-/BfArM-recommendation from 2012. A "residue-free" cleaning must be ensured for rotating surgical instruments, which is to be investigated. 61 bone-cutters were used as test instruments, made of tungsten-carbide and 63 with a ZrN-hard-coating. All were contaminated by drilling of fresh pig jaws. In nine trial series in each case seven bone- cutters made of tungsten-carbide and seven with ZrN-hardcoating have been examined. Following parameters of manual reprocessing were varied: · initial drying · drill bath with "Komet-DC1" 4% · ultrasonic bath with demineralized water or with "Komet-DC1" 4%, · metal-brush/ nylon-brush · bur block After different manual steps all cutters were reprocessed at least once in a washer- disinfector. The evaluation was carried out by visual checks, by means of loupes with 2.5-times magnification and finally under a stereo-microscope with 10-, 20-, 25- and 40-times magnification. When there was no contamination the cutters were considered "clean" and investigated further to 40-times magnification. Cutters with residual contamination were classified as "dirty" and not investigated furthermore. After mechanical reprocessing 58 of 61 examined cutters made of tungsten-carbide were classified as optically "clean", 40 at 10-times magnification under a stereomicroscope and only six at 40-times magnification (10%). 62 of 63 cutters with ZrNhard-coating were classified as optically "clean", 58 at 10-times magnification under a stereo- microscope and 28 at 40-times magnification (44%). The ZrN-hard-coating appears to have a positive effect on the cleaning result. Nevertheless the overall results indicate that a "residue-free" cleaning of cutters with this type of reprocessing cannot be achieved securely. The mechanical reprocessing as recommended by the manufacturer is insufficient to achieve residue-free cleaning according to the KRINKO-/BfArM recommendation without any additional (manual) pre-cleaning. Under 10-times magnification 100% cutters made of tungsten-carbide were classified as clean in three of nine trial series (5,7,8). For cutters with ZrN-hard-coating this succeeds in six out of nine trial series (1,2,4,7,8,9). In trial series 3, 5 and 6 a residue-free cleaning could not achieve at 100%. Thus a successful treatment appears possible with suitable magnifying aids according to the KRINKO-/BfArM-recommendation. Currently it is considered that amounts of contamination should relate on an area. By means of a validated process it should be determined which amount of residual contamination still adheres on the bone-cutters and whether the desired residual protein value of ≤ 3 μg/cm² can be achieved.