Eine Lymphonodektomie ist essentieller Teil des operativen Stagings und der chirurgischen Therapie bei Patientinnen mit gynäkologischen Malignomen. Die Anzahl der im Rahmen dieser LNE entfernten Lymphknoten wird als Surrogatmarker zur Qualitätsbewertung genutzt, obwohl diese Zahl von mehreren Faktoren abhängig sein kann: von den anatomischen Gegebenheiten der Patientin, von der Erfahrung und Geschicklichkeit des Operateurs und von der Genauigkeit der sich anschließenden pathologischen Untersuchung. Der Einfluss der pathologischen Auswertung wurde bis heute kaum evaluiert. Diese Studie wertet retrospektiv 700 laparoskopische transperitoneale LNE bei Patientinnen mit gynäkologischen Karzinomen aus, die an der Klinik für Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie mit Schwerpunkt laparoskopische Tumorchirurgie der Medizinischen Fakultät der Charité – Universitätsmedizin Berlin durchgeführt wurden. Dabei wurden alle LNE, die an zwei Standorten der Charité (Campus I und Campus II) innerhalb von 65 Monaten erfolgten, in die Analyse eingeschlossen. Jeder dieser Campi verfügte zum Analysezeitpunkt über ein separat arbeitendes Institut für pathologische Anatomie. Alle Operationen wurden von drei erfahrenen Operateuren nach einer einheitlichen en-bloc-Technik durchgeführt, wobei die Operateure organisationsbedingt an beiden Standorten der Klinik tätig waren. Die histologische Auswertung führten die Pathologen an den jeweiligen Standorten, an denen die Patientinnen aufgenommen worden waren, durch. Die Zuordnung der Operationspräparate (entnommene Lymphknoten) zu einem Pathologen erfolgte per Zufall und die Pathologen haben zwischen beiden Standorte nicht gewechselt. Dadurch konnte in der vorliegenden Arbeit der Einflussfaktor der Lymphknotenaufarbeitung im jeweiligen Institut für Pathologie untersucht werden. Dabei konnte gezeigt werden, dass die Anzahl der entfernten Lymphknoten signifikant abhängig von der histologischen Aufarbeitung ist. Bei gleichen Voraussetzungen wie Alter und BMI der Patientin, gleichwertigen operativen Erfahrungen und Standardisierung der Operationstechnik, spielt der Pathologe eine entscheidende Rolle für die endgültige Lymphknoten-Anzahl. Dabei finden erfahrene Pathologen signifikant mehr Lymphknoten als weniger erfahrene Pathologen.
Lymph node number as benchmark in gynaecologic oncologic operations depends on patient’s anatomy, surgeon’s skill and pathologist’s accuracy. The influence of the examining pathologist is barely evaluated. Therefore, a retrospective analysis of lymph node numbers after 700 standardised laparoscopic pelvic and/or paraaortic transperitoneal lymphadenectomies (LAE) in correlation to the examining pathologists between 10/2004 and 2/2010 was done. Three surgeons from the same department performed all operations at two campi of Charité University Medicine Berlin, where 2 separate pathology institutions are in place. The appropriation of the removed lymph node specimen to any of 62 involved pathologists was randomly chosen. Mean number of lymph node was equal for all 3 surgeons. Lymph node specimens were analyzed in pathology institute of campus I and II in 416 and 284 cases, respectively. Mean number of lymph nodes following complete pelvic and paraaortic lymphadenectomy was 36 at campus II and 30 at campus I (p<0,0001). There was also a significant difference for pelvic (19.9 vs. 17.7; p<0,0001) and paraaortic lymph node counts (16.2 vs. 14.1; p<0,01) between both pathology institutes. At campus II 22.6% of lymph node counts do not meet oncologic standard for pelvic and 16.7% not for paraaortic lymph nodes. Moreover, at campus I 35.5% and 20.8% of pathologists undercut oncologic limit of pelvic and paraaortic lymph nodes, respectively. In Conclusion number of removed lymph nodes is not an absolute parameter for surgical radicality. Interdisciplinary cooperation with pathologists is mandatory to meet oncologic standards.